Begriffe, die blind machen (ziemlich frei nach Kant)
JoernBudesheim Begriffe, die blind machen (ziemlich frei nach Kant)Anschauungen, die in Begriffe einrasten, sind blind.Signatur
JoernBudesheim Nein, es geht nicht um ein Problem, welches bloß durch Worte geschaffen wird und dann durch ein saubere Analyse aus der Welt geschaffen werden könnte.Signatur
Es geht darum, dass das Sehen, wenn es in Begriffen einhakt oder einrastet nicht zum "sehenden Sehen" kommt, wie man das manchmal nennt. Die Sache wird dann als "bekannt" verbucht und damit ist die Chose (was das "sehende Sehen" angeht) dann erledigt. Verständlicher?JoernBudesheim Kommt drauf an, was du unter Vorurteil verstehst.Signatur
Wesentlich geht es in den paar Worten zu Beginn um Sehen, das von Begriffen ergriffen ist :-) Zumeist ist das wohl ziemlich lebensdienlich (wie Vorurteile ja auch) aber manchmal verstellt man sich so halt den Blick ...JoernBudesheim Ich hoffe ja doch, dass das bei der Betrachtung von Kunstwerken hin und wieder Fall ist :-)SignaturJoernBudesheim Wir brauchen gar nichts definieren. Wir müssen nur reden und versuchen zu einander verstehen, dann klappt das schon :-)SignaturJoernBudesheim Und du meinst, ich meine Weltanschauung? Mein Beispiel war dies: Betrachtung von Kunstwerken.SignaturJoernBudesheim SignaturMir scheint, das endet hier einmal mehr in Sophisterei ;)
Du hast recht. Jetzt mag ich deswegen auch nicht mehr.Gast , 4Schade.
Ich hätte gerne was gesagt hierzu.
Ach, ich mach es einfach:)
Ich habe keinen blassen Schimmer, ob dieses hier
Stabheuschrecke
mit dem Thema hier zu tun hat, und ob meine Gedanken was mit dem Thema hier zu tun haben, aber da war für mich sehen ohne Worte. Ich fühlte mich dem Bild sehr nahe, genoß einfach nur seine Schönheit, verfolgte die Farben, Flächen, Linien nicht einzeln, sondern nahm das ganze Bild mit den Augen wahr, wie mit der Nase den Geruch einer fremden Blume, oder mit den Ohren den Klang einer namenlosen Melodie.
Das Bild begann, mir sein Geheimnis zu verraten.
Bis zu dem Moment, als ich den Titel und die Kommentare las. Stabheuschrecke. Es drängten sich Begriffe zwischen uns, und sie ließen sich nicht mehr ausblenden. Die Linien könnten dies sein, sie könnten das sein, und mein Kopf begann, auch nach Erklärungen zu suchen. Aber wozu. Sie können doch auch einfach nur weiter Teil der vollkommenen momentanen Richtigkeit sein. Aber das geht leider nicht mehr.JoernBudesheim Ja, das kann ich nachvollziehen. Allerdings muss einen ein Titel einen nicht in den Bann schlagen :-) er kann auch einfach ein weiteres Element des Ganzen sein, so wie eine Linie oder ein Farbfleck, finde ich.SignaturGast , 4Lange habe ich gebraucht, hier nochmal zu antworten. Weil ich es versucht habe. Den Titel als Element des Ganzen zu sehen. Und kläglich gescheitert bin. Ich kann das Bild nicht verschieden sehen (verstehen?), auf neue Weise sehen, wenn ich den Titel (aus dem Beispiel) einbinde.
Ich kann versuchen, so zu tun, als sei Stabheuschrecke ein Wort in feuerländisch oder so;) in einer Sprache, die ich noch nie gehört habe und nicht verstehe. Das Wort also einfach bei der Betrachtung des Bildes außer Acht lasse. Stände allerdings ein Titel wirklich in einer fremden Sprache da, hätte ich wieder dieses Gefühl des Unbekannten, des Entdecken wollens. Nein, das stimmt nicht, ich habe dieses Gefühl auch MIT dem Titel und der Frage, wie das alles zusammengehört. Aber ich höre keine Antwort darauf, weil mich das schon Bekannte hindert. Ich kann nicht so tun, als sei das Wort Stabheuschrecke etwas, das ich erst einmal nicht "benenne", sondern nur wahrnehme wie eine Linie. ich kann nicht so tun, als sei das Wort Stabheuschrecke etwas, das ich völlig neu entdecke, mit neuen Augen sehe, oder mit neuen Gedanken versehe, es gelingt mir nicht. Die Verbindung zu dem, was dieses Wort mir sagt, ist immer da. (Insekt, daß u.a. tagsüber nur schwer zu entdecken ist;)) Oder auch die Verbindung nur zu Teilen des Wortes, Stab, Heu, Schreck, e :D
Das ist doch "schreck"lich, zum "heu"len, diese "Stab"ilität im Gehirn, wie kann man die nur loswerden?
Vielleicht sollte ich mir das Bild nur nachts ansehen.
Anschauungen, die in Begriffe einrasten, sind blind.
Geht es denn überhaupt anders?
Verdichtet sich nicht auch irgendwann eine Linie, ein Farbklecks, zu einem Gedanken, und kann das dann nicht letztlich nur ein Gedanke sein, den man sich auch nur aus Begriffen bildet, die man schon kennt?
Was für ein Geschwafel, Entschuldigung :)JoernBudesheim SignaturLange habe ich gebraucht, hier nochmal zu antworten.
Danke für die Antwort! In den nächsten Tagen werde ich mich dazu noch mal melden ...
Grüße JörnWERWIN Alles Wortegeben verschmutzt die Reinheit jeder Sache und läßt diese immer kleiner werden.
Jedes Wort ist nur ein schon mal dagewesener Gedanke,es gibt nichts Neues,
und alles erklären entfernt uns immer mehr von dem was wir eigendlich zum Ausdruck bringen möchten.
Es gibt keine Reinheit die gänzlich aus Neuem besteht,alles nur "ich weiß etwas und bin deswegen schlau",nur Luft die sein Motiv aus den Schichten des Geltungsdranges nimmt.
Im Grunde ein Vollwitz,wenn es da nicht noch Gott gäbe.W:-Gast , 6Gäbe, gäbe, hätte, hätte
und dazu: Fahrradkette.
Es gibt ja keinen Gott, nicht?
Worte sind kein Trennmittel und wer sie
trotzdem als solche benutzt trennt sich
wirkungsvoll. Jedesmal, wenn in einem
Forum darauf hingewiesen wird, daß Worte
eigentlich überflüssiger Unsinn sind,
frage ich mich warum das dann mit Worten
geschrieben wird und nicht mit zwei oder
20 aussagekräftigen Bildern vermittelt wird...
echt wahr.Seite 1 von 1 [ 34 Beiträge ]
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