druckgrafik/multiple
Gast , 1 druckgrafik/multiplealle die, die schon editionen gemacht haben sollen es nun gerade sein lassen, weiter zu lesen meine ich. für die anderen eventuell doch noch interessant.
leider gibt es heute keine wirklich verbindliche regelung, wie dies mit auflagehöhen zu regeln ist, jedoch gibt es gängige regeln und irgend so einen "ehrencodex".
eine nummerierte grafik hat eine arabisch nummerierte auflage (edition) als beispiel nehmen wir 100 exemplare, also 1/100 bis 100/100
des weiteren hat der künstler das recht 10% der auflage, ausser der regulären edition, herzustellen, diese werden (seriös) römisch nummeriert, als I/X bis X/X
alternativ finden sich die bezeichnungen h. c. (hors commerce = ausser dem verkauf) oder e. d. (epreuve d`artiste = künstler exemplar)
diese 10% gehören nicht in den handel, normalerweise behält der künster ein exemplar, eines kommt zum verlag, eines kriegt der drucker und ein weiteres (oder so) werden archiviert, der rest kann der künstler verschenken. oft landen diese blätter jedoch auch im handel. die künsterauflage sollte im minimum 3, im maximum 10 exemplare umfassen, alles andere ist nicht ganz sauber.
die wirklichen freaks, erstellen nach diesen abzügen einen weiteren druck, nähmlich ein abzug von dem "zerstörten" druckstock, d.h. bei einem "schnitt" wird der druckstock zerschnitten/zerkratzt, bei einer radierung (usw) auch, bei einer litho wird das ganze zeug "verkritzelt". davon werden eigentlich fünf exemplare erstellt (künstler, verlag, drucker, archiv, reserve). dies ist aber sehr ausser mode gekommen, galt jedoch lange als wirklicher beleg für eine limitierte edition.
klassische auflagen sind 45 (+5) oder 100 (+10) exemplare, viele drucker rümpfen bei einer höhenren auflage schon schwer die nase, aber bis 150 (+10) exemplare gilt eigentlich immer noch als "wirkliche" originalgrafik, darüber wird es dann schon etwas "schwammig"......
viele grüsse, cocteau
peter schnaak da der tread auch multiple erfasst also mehrfach vorhandene dreidimensionale objekte würde ich das gerne in dieser richtung erweitert wissen.ich kann mal das schreiben was ich weiss, vielleicht hat der herr cocteau noch einige anmerkungen.Signatur
der grundlegende unterschied zur grafik scheint zu sein, dass es immer möglich ist von beliebigen dreidimensionalen gegenständen abformungen zu ziehen.
originalmodell ist meist aus gips (wenn es nicht aus ton und was weiss ich was ist, und beim ersten abformen zum teufel geht).
in der regel billiger als ein bronzeguß(wie es bei den herrn pikasso &co ist, weiß ich nicht, da können andere regeln gelten)
1. Unikat
nur einmal vorhanden, d. h. eigentlich dürfte es keine form geben bzw. müsste diese nach einmaliger verwendung zerstört werden.
der künstler müsste als urheber das recht haben, eine weitere abformung zu reproduktionszwecken zu verbieten.
2. original/klein edition bis 6 exemplare
Editionen sind normalerweise bis maximal 25 exemplare
Ein eingeschlagener Stempel zeigt die editionsnummer zb 1/5 bzw 13/25
alles darüber fängt an massenware zu werden.
dann gibt es noch sogenannte "offene" Editionen dh. eine nummer 3 besagt 3ter guß 1000 1000ter guß. das ist das problem bei den offenen editionen. bei sehr großen skulpturen ist das nicht zu befürchten. die sind in der herstellung so teuer, das eine nachvollziehbare dokumentation unvermeidlich ist.(Auftraggeber,Werkvertrag usw)
Also bei Interesse erfolgt ein Gußauftrag der mit einer laufenden Nummer versehen wird.
vom bronzeguß abgenommene abformungen sind um einige % kleiner das kann zur identifikation von nachgüssen genutzt werden. Wachs schrumpft um ein paar
volumen %, bronze auch noch mal.
Ein Werkstattstempel ist zur Identifikation ein gutes Indiz, leider nicht immer vorhanden. Bei Noack zb. ist es bekannt dass in den Güssen aus den 30iger Jahren offenbar nur nach laune ein Stempel eingeschlagen wurde(Kollwitz, Barlach,Blumenthal), ein in den wachs eingedrückter künstlerstempel ist auch gut. machen manche, bei marini zb habe ich das mal gesehen.
Alte güsse können anhand der technologie identifiziert werden bronze kann erst ab dan fünzigern geschweißt werden. damals wurden hauptsächlich zinnlegierungen vergossen und das metall der schweißlegierungen hat eine andere, meist mehr rötliche und etwas dunklere färbung.ich glaube ende sechziger anfang siebziger wurde für denn herrn moore die siliziumbronze entwickelt, die ohne sichtbare verfärbungen schweißbar ist.An der plastik vor der neuen Nationalgalerie in berlin sieht man zum beispiel die dunklen "Autobahnen" auf der hell poliertén bronze.
vorher wurden arme und alle möglichen teile mitels dübel schrauben etc, oft aus eisen, zusammengesetzt,
fehlstellen durch viereckige flicken ausgebessert.
Größere flicken wurden durch gewindestäbe aus bronze fixiert und die nähte in allen fällen vertrieben. die verdichtung des materials hat an diesen stellen eine etwas andere gewachsene patina. oft zeichnet sich ein flicken als grünes viereck ab.
ebenfalls eine alte flicktechnik ist das eindrehen von gewindestangen aus bronze. das wird aber alles auch heute noch gemacht, wenn man aus irgendwelchen gründen nicht schweißen will.(Kleinplastik, sehr dünne stellen)
was ich nicht ganau weiß sind rechtliche dinge zum Beispiel was passiert mit testamentarischen verfügungen nach ablauf der urheberschutzfrist und wie lange wäre diese, 50 70 jahre? Kann/darf der Denker von Rodin als Bronzeblecheimer made in Taiwan die Welt überschwemmen?Seite 1 von 1 [ 3 Beiträge ]
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