• Vorbereitung Mappe für bildende Kunst

  • zoja
    Vorbereitung Mappe für bildende Kunst
    Liebe Kunstinteressierte, Künstler und Kenner!

    Ach ich brauche Rat.
    Ich bin jetzt 22 -und mein Ziel ist es, freie Kunst zu studieren. Ich habe dieses Ziel jetzt schon seit einigen Jahren, habe zwischendurch über ein Jahr in einer kleinen Galerie ein Praktikum gemacht, um mich wirklich sicher mit dieser Entscheidung zu sein,denn freie Kunst, ist natürlich eben vor allem sehr viel Arbeit - ich weiß.
    Nun, interesse hege ich viel, Kunst beschäftigt mich immer und überall in meinen Gedanken und Gefühlen.
    Nur das ordnen, ja das konzentrieren und zusammenstellen, lernen, der Mappe fällt mir nicht allzu leicht.
    Natürlich male ich viel, zeichne , skizziere, aber noch sehr durcheinander.
    Im studium- so bin ich mir sicher, hätte ich die nötige Zeit und Intensität, die mir jetzt oft einfach fehlt.
    So brauche ich nun Tipps, ja vllt kennt hier ja jemand sogar eine gute empfehlenswerte Stelle, die einen dabei unterstützend zur Seite stehen kann!
    oder ihr habt welche für mich.
    Studieren würde ich gerne - falls die Frage kommen sollte - in Kassel, oder Bremen.

    Ich hoffe, ich bin hier richtig-
    vielen Dank schonmal,
    Zoja.
  • , 2 Studieren
    Hallo Zoja,
    du hast falsche Vorstellungen. Niemand kann sich angesichts unzähliger Mitbewerber seinen Studienort aussuchen.
    Ich habe deine Bilder hier angesehen. Sie sind nicht ohne einen gewissen Charme, aber wirken wie das Ergebnis aus einer 3 wöchigen Kunstexkursion. Ich rate dir, dich ungefähr ein Jahr lang intensiv mit Malerei und Zeichnung zu beschäftigen und ggf. Mappenvorbereitungskurse, Aktzeichenkurse zu besuchen. Die stärksten Arbeiten wählst du dann für eine Bewerbungsmappe aus.
    Deine Fehlvorstellung : Eine Akademie ist kein Ort der Kontemplation, an dem man intensiv Kunst machen, lernen und sich besser konzentrieren kann. Im Gegenteil. Es wird immer kritisiert, alle sind genervt , man hat Leistungsdruck und die Profs sind chronisch desinteressiert. Man bekommt nichts beigebracht, in dem Sinne, dass etwas wie in der Schule an Fertigkeiten hinzugefügt wird. Jeder ist Einzelkämpfer und erfindet sein Tätigkeitsfeld selbst. Wer nicht engagiert genug ist, hat eben kein Tätigkeitsfeld und ist am falschen Ort. Profs bringen dir nicht nur nichts bei, sondern man sieht sie nie. In diesem Sinne sollte eine gute Mappe Bringschuld des Bewerbers antizipieren und deutlich machen, dass man schon genau weiß, wie man Themen bearbeitet. Es schaut sich niemand interessiert deine Bilder an und denkt dabei, dass er Lust hat, dich zu unterrichten. Deine Arbeiten werden nebenbei kurz durchgeblättert. Wenn dort keine Arbeitsproben vorhanden sind, aus denen starkes Engagement sprudelt, wird die Mappe zur Seite gelegt. Falls du dich geduldig und intensiv mit einer vernünftigen Mappenzusammenstellung befasst, könntest du möglicherweise in ein paar Jahren einen Studienplatz ergattern. Vielleicht auch früher, mit Glück und irgendwo. Falls es nicht klappt, sei nicht enttäuscht. Es wäre nur ganz normal.
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  • Das hat Johnny_Mongo ja wirklich sehr schön geschrieben, aber so ganz unkommentiert sollte man seine Meinung nicht unbedingt lassen.
    Er bildet ein Worst-Case-Szenario ab welches durchaus existiert aber nicht in allen Fällen zutrifft.
    @Gast, 2
    Kennst Du das was Du beschreibst vom Hörensagen oder hast Du es selber erlitten?

    @ ,
    schau Dir doch einfach mal die Akademien an, die für Dich in Frage kommen, rede wenn möglich mit den Studenten (und Professoren), entscheide dann ob Dir die jeweilige Institution überhaupt sympathisch ist und bewerbe Dich mit einer konzentrierten Auswahl Deiner Arbeiten.
    Diese ganze Heckmeck mit Mappenvorbereitungskursen ist mir nicht ganz geheuer auch wenn das in manchen Fällen sicherlich hilft.
    Klar kann man wenn man die jeweilige Professorenschaft kennt und weiss was sie bevorzugen die "Trefferquote" erhöhen, aber was soll das?
  • , 2
    @leopoldinho. Erst vom Hörensagen und dann aus eigener Erfahrung.

    Der Mappenvorbereitungskurs betrifft hauptsächlich Aktzeichnung und Beratung bei der Auswahl der Blätter. Das kann man privat schlecht bewerkstelligen. Es geht darum, dass ein Profi mal einen Blick auf das Ganze wirft. Ein derartiger Kurs eignet sich nicht dazu gefällige Mappen anzufertigen, denn nach einer solchen Veranstaltung sind die meisten Teilnehmer genauso chancenlos wie vorher. Er dient dazu, einen Rahmen zu bieten, in dem der Bewerber nicht schön oder cool arbeitet, sondern einen Einblick in das bekommt, was ihn an der Akademie erwarten würde und so möglicherweise etwas zeigt, was sonst verborgen bliebe. Denn auch in der Schule werden falsche Erwartungen geschürt. Das Fach Mathematik bereitet auf ein Mathe- Studium vor, aber das Fach Kunst nur auf Kunstpädagogik oder Kunstgeschichte, nicht auf Freie Kunst.
  • @Leopoldinho. Erst vom Hörensagen und dann aus eigener Erfahrung.
    [...]
    Das Fach Mathematik bereitet auf ein Mathe- Studium vor, aber das Fach Kunst nur auf Kunstpädagogik oder Kunstgeschichte, nicht auf Freie Kunst.


    Johnny_Mongo Berlin?

    das Fach "Kunst" bereitet nicht auf Kunstgeschichte vor!

    Kunstgeschichte gehört zu den artes liberales, das sind geisteswissenschaftliche Fächer. Gefragt ist hier Rhetorik, nicht "Kunst machen". Das Fach Kunstgeschichte liegt viel näher an Germanistik als an "freier oder angewandter Kunst".

    " Aus den Freien Künsten bestand traditionell die einem freien Mann ziemende Bildung," (wiki)

    Das sollte ein Spezialist vom Typ "Johnny_Mongo" kennen. ;-) . Künstler sind nun mal keine Wissenschaftler und Wissenschaftler keine Künstler (Mehrfachbegabungen ausgenommen). :-)



    Profs bringen dir nicht nur nichts bei, sondern man sieht sie nie. .


    auch hier unterscheidet sich das Studium der Freien Kunst von dem Studium der Kunstgeschichte: Die Profs sind permanent anwesend, wenn nicht, fällt das Seminar oder die Vorlesung aus. :-)

  • @Gast, 2
    War es sehr schlimm?
    Wenn ja, warum hast du dann nicht den Professor oder die Akademie gewechselt? In der Regel finden sich an jeder Akademie ein oder zwei Professoren, die dauernd da sind und ihre Klasse gut betreuen.
  • , 2

    @Johnny_Mongo
    War es sehr schlimm?
    Wenn ja, warum hast du dann nicht den Professor oder die Akademie gewechselt? .



    Ich bin kein Mensch, der seinen Studienplatz gewechselt hätte, weil er sich vernachlässigt fühlte. Meine damalige Ahnung, dass alle Studienplätze ungefähr gleich schlimm sind, deckt sich heute mit Erfahrungsberichten anderer. Studenten, die wie in der Ganztagsschule betreut werden, werden unselbstständig. Profs, denen man scheißegal ist, sind die beste Vorbereitung auf's Leben.
  • nighthawk

    Meine damalige Ahnung, dass alle Studienplätze ungefähr gleich schlimm sind, deckt sich heute mit Erfahrungsberichten anderer.

    hm, ich hatte nen netten prof. er war jede woche da und war immer sehr interessiert daran, was wir so machten. zum wöchentlichen plenum gab es immer kaffee und kekse. einmal war die keksdose leer, da ist er aufgestanden, hat sich in sein auto gesetzt und ist zum nächsten supermarkt gefahren, um neue zu holen.


    Profs, denen man scheißegal ist, sind die beste Vorbereitung auf's Leben.

    welches leben? wenn du ein gesundes selbstwertgefühl hast, wirst du so nem prof. eine in die fresse hauen wollen, wenn nicht, hast du auch kein leben.

  • , 2
    Aber nein. Man könnte zurecht in Wut geraten, wenn man aus politischen Gründen in einem totalitären Staat nicht studieren dürfte, obwohl man befähigt wäre. Aber doch nicht, wenn man alles darf, aber wider Erwarten nicht im Zentrum des allgemeinen Interesses steht. Das Überreichen von Keksen ist eine nette Geste, aber das aufrichtige Interesse seines Profs muss man sich erarbeiten, eine Uni ist keine Kindertagesstätte.
  • nighthawk
    Das Überreichen von Keksen ist eine nette Geste, aber das aufrichtige Interesse seines Profs muss man sich erarbeiten, eine Uni ist keine Kindertagesstätte.

    die geschichte mit den keksen iist eine nette anekdote, an die man sich ein leben lang gern erinnert. und eine uni ist eine vom steuerzahler finanzierte bildungseinrichtung und ein professor eine sehr gut bezahlte arbeitskraft darin. das aufrichtige interesse an der kunst der studenten ist das mindeste, was man von ihm erwarten kann, sonst hat seine existenz keinen sinn.
  • otto_incognito
    Aber nein. Man könnte zurecht in Wut geraten, wenn man aus politischen Gründen in einem totalitären Staat nicht studieren dürfte, obwohl man befähigt wäre. Aber doch nicht, wenn man alles darf, aber wider Erwarten nicht im Zentrum des allgemeinen Interesses steht. Das Überreichen von Keksen ist eine nette Geste, aber das aufrichtige Interesse seines Profs muss man sich erarbeiten, eine Uni ist keine Kindertagesstätte.


    Deiner Theorie zufolge wäre das Ideal dann der Einzelkämpfer. Wozu dann ein Kunststudium? Dann lieber gleich die Härte der Welt anerkennen und sich selbst alles beibringen. Und wozu das? Vielleicht, mit dem insgeheimen Ziel, dann irgendwann im "Zentrum des allgemeinen Interesses" zu stehen?
    ;)


    Signatur
  • heinrich
    Ich denke "Kunst studieren",
    muss man nur dann gehen,
    wenn man schon "alles kann",
    nur als eine Formalität,
    " für ein Diplom",
    um einen Status zu erhalten.

    Ich kann die Kunst lernen oder lehren,
    das geht nicht.

    :-}
    Signatur
  • Frank Enrechen

    Ich denke "Kunst studieren",
    muss man nur dann gehen,
    wenn man schon "alles kann",
    nur als eine Formalität,
    " für ein Diplom",
    um einen Status zu erhalten.

    Ich kann die Kunst lernen oder lehren,
    das geht nicht.


    wenn das informal mal nicht yodaesk mal ist.....;)
    Signatur
  • , 2



    Deiner Theorie zufolge wäre das Ideal dann der Einzelkämpfer. Wozu dann ein Kunststudium? Dann lieber gleich die Härte der Welt anerkennen und sich selbst alles beibringen. Und wozu das? Vielleicht, mit dem insgeheimen Ziel, dann irgendwann im "Zentrum des allgemeinen Interesses" zu stehen?
    ;)


    Man ist als Künstler immer Einzelkämpfer. Ein Kunststudium empfielt sich, damit das eigene Schaffen nicht in beliebige Spinnerei abdriftet. Als Genie braucht man kein Studium, habe aber noch keins getroffen. Und wieso sollte das Ziel, irgendwann im Zentrum des allgemeinen Interesses zu stehen, geheim sein? Solche Gedanken sind doch nur dann folgerichtig, wenn jemand schon nach eigener Einschätzung weiß, dass das eigene Talent nicht ausreicht, um bekannt zu werden und darum ein Streben nach Anerkennung und Bekanntheit bei Anderen eifersüchtig als vermessen beurteilt. Jeder begabte Künstler wird ganz offen das "allgemeine Interesse" ansteuern, was denn sonst?
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