• Zusammenarbeit mit einem Galeristen

  • Zusammenarbeit mit einem Galeristen
    Cai Wagner, Eine Galerie finden, Ratgeber für Künstler, ISBN 978-3-86859-131-6

    Michael Findlay, Vom Wert der Kunst, ISBN 978-3-7913-4639-7

    Liebe Künstlerkollegen,

    obige Publikationen können möglicherweise helfen eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Künstler und dem Galeristen herzustellen. Ich bin der Meinung, das auch Künstler sich professionalisieren müssen, um am Markt einen guten Überblick zu bekommen und zu wissen, wie welche Rolle besetzt ist. Galeristen, die sich um Künstler bemühen, sollten nicht diffamiert werden, nur weil sie Mieten für ihre Galerieräume und Provisionen kalkulieren. Da sollte man schon die unterschiedlichen Sphären eines Kunstmarktes kennen und wissen, wann der Künstler nicht mehr in Vorkasse gehen muß. Auch wenn ein Galerist Künstler einlädt, um in seinen Räumen auszustellen, so dürfte wohl auch ein Interesse an den jeweiligen Kunstwerken des Künstlers bestehen! Dass er darüberhinaus auch seine Kosten decken muß, ist wohl logisch. Was ist daran verwerflich? Welche Garantien kann ein Künstler, der noch nicht den Olymp errungen hat, dem Galeristen geben. Ein Kunstwerk hat immer einen ideellen Wert und einen Marktwert. Also wird man wohl gemeinsam überlegen müssen, zu welchem Zweck und Nutzen eine Ausstellung stattfinden sollte, und wie die entstehenden Kosten aufzuteilen sind. Natürlich gibt es auch schwarze Schafe wie in jeder Branche. Die heftige Kritik an der Galerie Böhner und ihren Methoden beispielsweise, die in diesem Forum zu finden ist, empfinde ich persönlich aus erwähnten Gründen ziemlich unprofessionell und nicht realistisch. Dieses vielleicht im Moment, beste Grüße Ursa
  • , 2
    Kannst du genauer erklären und beschreiben, welche Kritik da an den Böhnerschen stattfand?

    Und warum herrgottverdammichnochamal sollte ein Künstler in Vorkasse gehen müssen ?!
  • Frank Koebsch
    Kannst du genauer erklären und beschreiben, welche Kritik da an den Böhnerschen stattfand?

    Und warum herrgottverdammichnochamal sollte ein Künstler in Vorkasse gehen müssen ?!


    Hallo Keiner - es gibt Regeln z.B. in der Satzung des Bundesverband
    Deutscher Galeristen. Hieran sollten sich alle halten. Wenn ich mich recht erinnere, steht da nichts von Vorkasse !!! ;-) Ich kann Deine Frage nur verstärken. Ich habe bisher noch nie dort ausgestellt, wo man von mir Geld wollte.
    Beste Grüße
    Frank
    Signatur
  • , 4
    Hi Ursa.

    Das ist ein völlig legitimes Galeriekonzept dass Du ansprichst. Es ist nur insofern ungewöhnlich als dass der Künstler mit Unkosten belegt wird, was der traditionellen Vorstellung widerspricht.
    Auf dem Literatursektor ist es seit langem üblich, Bücher an denen Publikumsverlage kein Interesse haben, im Selbstverlag herauszubringen. Der Autor ist dann selbst verantwortlich, zahlt alle Unkosten, bekommt aber auch im Verdienstfalle alles. Heißt BoD, Book on Demand. Abstufungen gibt es auch, in denen Verlage Kosten nur teilweise übernehmen.
    Bei BoD ist es allerdings so, dass man als Käufer weiß, es handelt sich mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Schrott! Ansonsten hätte sich ein Verlag dafür interessiert.

    Ich sehe bei der Galerie mit Unkostenbeteiligung eine ähnliche Gefahr.
    Die Bilder dort werden nicht von jener Qualität sein, wie in einer traditionellen Galerie üblich, denn dann hätte ein Galerist sie protegiert und wäre mit 50% beteiligt.
    Es wird sich also vielmehr um Kunst handeln, die überschlägig kalkuliert keinen nennenswerten Umsatz verspricht, also zweite Wahl. Der Galerist will nicht auf seinen Unkosten sitzen bleiben, das ist klar. Wer also unbedingt Bilder ausstellen möchte, sollte selbst dafür bezahlen und das Risiko tragen.
    Falls die Ausstellung aber ein finanzieller Erfolg wird, sollte der Galerist nicht mit 50% Beteiligung mitverdienen dürfen, denn er hat ja dann kein Risiko getragen!
  • soll wieder einmal mit der Hoffnung Kreativer Kasse gemacht werden?
    Cai Wagner, Eine Galerie finden, Ratgeber für Künstler, ISBN 978-3-86859-131-6

    Michael Findlay, Vom Wert der Kunst, ISBN 978-3-7913-4639-7

    Liebe Künstlerkollegen,

    obige Publikationen können möglicherweise helfen eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Künstler und dem Galeristen herzustellen. Ich bin der Meinung, das auch Künstler sich professionalisieren müssen, um am Markt einen guten Überblick zu bekommen und zu wissen, wie welche Rolle besetzt ist.


    Dies wird allerdings kaum mit der "abstrakten" Hilfe aus Ratgebern funktionieren. Kreative müssen in erster Linie zu einer realistischen Einordnung ihrer Arbeiten kommen, da sind auslegbare Schriften denkbar ungeeignet. Viel besser wäre es doch, der Autor würde Künstlern ein Feedback bezüglich der Verkaufsqualität ihrer Kunststücke anbieten.
    Den besten Überblick bekommt der verkaufswillige Kreative m.E. in dem er sich traut, seine Arbeiten in verschiedenen Kunsthandlungen und Galerien vorzustellen.

    Galeristen, die sich um Künstler bemühen, sollten nicht diffamiert werden, nur weil sie Mieten für ihre Galerieräume und Provisionen kalkulieren. Da sollte man schon die unterschiedlichen Sphären eines Kunstmarktes kennen und wissen, wann der Künstler nicht mehr in Vorkasse gehen muß.
    Auch wenn ein Galerist Künstler einlädt, um in seinen Räumen auszustellen, so dürfte wohl auch ein Interesse an den jeweiligen Kunstwerken des Künstlers bestehen! Dass er darüberhinaus auch seine Kosten decken muß, ist wohl logisch. Was ist daran verwerflich?



    Den obigen Text lege ich mal so aus, dass ein Künstler, der "in Vorkasse gehen muss", den Galeristen mit seinen Arbeiten nicht überzeugen konnte, der Galerist aber dennoch ein Geschäft machen möchte, indem er den "Künster zur Vorkasse" bittet.



    Welche Garantien kann ein Künstler, der noch nicht den Olymp errungen hat, dem Galeristen geben. Ein Kunstwerk hat immer einen ideellen Wert und einen Marktwert. Also wird man wohl gemeinsam überlegen müssen, zu welchem Zweck und Nutzen eine Ausstellung stattfinden sollte, und wie die entstehenden Kosten aufzuteilen sind.



    Ich denke eher der Galerist sollte fähig sein, zu beurteilen welche Arbeiten er verkaufen könnte und welche er lieber nicht einkaufen sollte.
    "Zu welchem Zweck und Nutzen" sollte eine Ausstellung in einer Galerie stattfinden, wenn der Galerist an der Verkäuflichkeit und damit auch an der Qualität der Arbeiten zweifelt? Es ist doch wohl kaum anzunehmen, dass der Galerist nur allein durch die Repräsentation der Bilder in einem Verkaufsraum, etwas für den Künstler und an einer zukünftigen Verkäuflichkeit der ausgestellten Arbeiten an einem anderen Ort bewirkt.

    Es wäre naiv zu glauben, dass eine Galerie, welche die künstlerische Qualität der angeboten Bilder nicht richtig einschätzen kann, dieses Manko mit Hilfe der Presse und der Besucher ausgleichen könnte, vielleicht sogar in der Hoffnung, die Presse wird den Künstler und dessen Bilder schon promoten - für die Zukunft.

    Es wird immer wieder versucht auf dem unsicheren Kunstmarkt auch noch mit dem Prinzip Hoffnung Geschäfte zu machen. Wenn Galeristen sich kein Qualitätsurteil der angebotenen Kunst zutrauen, sollten sie vielleicht andere Waren in ihr Angebot aufnehmen - und die Finger von dem unsicheren Kunstverkauf lassen.
  • , 2
    Den Ausführungen von siku kann ich mich nur anschließen. Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Denke auch, dass die "realistische Einordnung" der eigenen künstlerischen Arbeiten das Entscheidende sind.
  • Seite 1 von 1 [ 6 Beiträge ]

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