Lasieren mit Ölfarben
Wito Lasieren mit ÖlfarbenHallo alle zusammen,
ich habe eine Frage an die Kenner von euch und zwar möchte ich ein Bild mit der Lasurtechnik malen. Das Bild ist nicht so einfach, daher möchte ich natürlich eine Untermalung machen, aber wie mache ich die? Mit einem Bleistift wird es zwar präziese, dafür sagt man, wird es nach ein paar Jahren sichtbar. Und mit Kohle kann man nicht so genau zeichnen. Und auch wenn ich Kohle benutze, so muss diese sowieso fixiert werden. Dies wird dann wiederum an hellen Stellen sichtbar.
Wer kann mir da einen Rat geben?
Bin für jede Hilfe dankbar,
WitoGast , 2Ja, das ist bei einigen Renoirs auch passiert. Bleistift wandert leider nach ein paar Jahren durch (ölfarben werden auch im Verlauf der Jahre transparent/glasig) wirkt sich negativ in hellen Schichten aus.
Am besten für Vorzeichnungen eignet sich ein Conté (Charcoal) Stift, lässt sich auch (mit einem Messer) fein zuspitzen.
Margit Gieszer Ich hab mal vor 25 Jahren ein Porträt gemalt, der Bleistift kommt jetzt durch als würde jemand von unten das Bild mit einem Stanleymesser aufschlitzen.Signatur
Ich kenne trotzdem Maler, die mit Bleistift auf der Leinwand vorzeichnen, das dann mit Tusche nachziehen und den Bleistift wieder wegradieren.
In der VHS haben wir gelernt, die Zeichnung auf einem Zeichenblatt zu machen, dann auf der Rückseite Kreide aufzutragen und diese von oben auf die Leinwand durchzupausen. Das ergibt schöne scharfe Linien. Diese kann man dann nochmals nachziehen oder gleich zu malen beginnen. Sie verschwinden dann eh wie von selber. Das ist eigentlich die schonenste Methode die ich kenne.
Kommt auch drauf an ob du die Untermalung mit Eitempera, Öl, Acryl machst.
Jedes der drei Medien hat seine Vor und Nachteile, die man erst zu schätzen weis, wenn man damit gearbeitet hat.
Mein Lehrer hat dringend vor der Verwendung von Fixativ abgeraten und die Kohle verschmutzt die Farben.
Aber nichts geht über eigene Tests und Erfahrungen.
Die klassische Methode, Kreidegrund, Eitemperaimprimitura, Vorzeichnung mit Tusche schätze ich sehr, ist aber nur direkt von einem Meister zu erlernen, es ist eine heikle Sache so wie kochen.
Ein Kochbuch kann nur die Anleitung dazu geben. Die direkte Übermittlung ist die Beste.
LG MargitGast , 5Ich male -zeichne malend mit dünner Tempera vor, manchmal auch mit Aquarellstiften, aber habe auch früher mit harten Bleistiften vorgezeichnet, kann auch nach 20 Jahren nichts von durchschlagen erkennen, liegt aber vielleicht aber an meiner Technik - vom Dunklen ins Helle. Das Einzige was mal nach etwa 15 Jahren durchschlug war eine Umbra-Untermalung - sollte man meiden.Margit Gieszer Vielen Dank, Cornelius, ich habe gerade ein Bild mit Umbra natur untermalt, ups, das habe ich in einem Video so gesehen von einer amerikanischen Porträtistin.Signatur
Aber ich hab schon mal so was gehört das das die Bilder verdunkelt.
Soll ich lieber ein dkl. braun aus anderen Farben mischen?
LG Margit
Ach ja, angeblich geht es auch mit Silberstift. Wer hat das schon ausprobiert?mirror https://de.wikipedia.org/wiki/Silberstift
Mo hat dazu auch einiges erzählt. Einfach mal im Forum nach dem Stichwort »Silberstift« suchen.Gerhard Speck ich übertrage Zeichnungen ähnlich wie Ma_Gie, nur dass ich Transparentpapier nehme und Ölkreide für die Rückseite.Signatur
Kreide auf Leinwand und mir dem Bleistift wird die Zeichnung präzise übertragen.
Die Kreide mach ich dann auch schon mal in der zu verwendenden Farbe - naja, so halbwegs zumindest - um verschmutzungen zu vermeiden.Iwanschuetz ich habe alle dunklen brauntöne von der palette gestrichen haben zuviel bindemittel (leinöl) und gilben stark nach. zum vorzeichnen nehm ich einen weißen kreidestift da ich auf schwarzer grundierung beginne da schlägt nix durch mal von dunkel nach hell. brauntöne misch ich lieber.SignaturJürgen Stieler Silberstift, Leute, Silberstift! Seit dem Spätmittelalter bewährt! Wer keinen findet (es soll ihn bei boesner geben, ansonsten hatte ich im Forum schon was drüber geschrieben), nimmt Messingdraht oder Aluminiumdraht aus dem Baumarkt, spannt ihn in einen Druckbleistift und schmirgelt ihn mit einem harten Stein an. Tastend vorzeichnen, da er auf einer Grundierung keine Korrekturen erlaubt.
Die Schwierigkeit zum Vorzeichnen komplexer Objekte bleibt. Auf dünnem Transparentpapier vorgezeichnet, kann ich meine Linien teilweise durchdrücken, also das Transparentpapier verletzen und habe so einen Anhalt auf der Leinwand oder was auch immer.
Ich weiß nicht, wie sich Bleistift - also Grafit - bei Acryl verhält, ob er da durchwandert. Ansonsten, wie Magie schreibt, die Vorlage hinten mit Kohle (ungrafitierter Kohlenstoff) oder Kreide einreiben. Wenn ich darüber eine Imprimitur aus Acryl lege - oder gar eine transparente Schicht lediglich aus Acrylbinder, müsste diese Vorzeichnung hinreichend fixiert sein. Vielleicht weiß ja jemand, ob Bleistift durch Acryl wandert...
Liebe Grüße - JohnnyMargit Gieszer Johnny, vielen Dank, du überrascht mich immer wieder mit deinem umfangreichen Wissen! Den Silberstift habe ich zuhause, den werde ich mal ausprobieren. Bei Bösner gekauft.Signatur
Gute Idee. Ein VHS Lehrer hat gemeint, Bleistift wird durch Acryl perfekt isoliert und wächst nicht durch. Auch eine Möglichkeit.
Auf alle Fälle führen mehrere Wege nach Rom oder einem guten Bild. Vielen Dank, jetzt bin ich eine Weile beschäftigt! Liebe Grüße MargitWito Hallo alle zusammen,
ich habe jetzt einen Draht, dass man zum Löten benutzt, genommen. Funktioniert auch, allerdings weiß ich nicht, aus welchen Stoffen es besteht.
Johnny, glaubst du so ein Lötdraht geht auch oder muss es unbedingt Silber, Messingdraht oder Aluminiumdraht sein? Nicht, dass mir die Vorzeichnung in 25 Jahren wieder sichtmar wird.
WitoJürgen Stieler Lötdraht (zum Weichlöten, also Elektrolötkolben) ist eine Legierung aus Blei und Zinn, der Zinngehalt schwankt zwischen 40 und 60%. Bei moderneren Lots ist das Blei durch ??? ersetzt worden, da es (ab irgendwann in dieser Zeit) zumindest industriell nicht mehr benutzt werden darf. Im Gegensatz zum Bleistift, der ja kein Blei enthält, benutzt du hier Metall, das durch die darüberliegenden Bindemittel ausreichend isoliert sein dürfte. Ich weiß, dass die alten Meister auch Blei- und Blei/Zinn-Griffel benutzt haben, bin mir da aber bei Vorzeichnungen für Gemälde nicht sicher. Trotzdem, da es sich nicht um Grafit handelt, dürftest du auf der sicheren Seite sein.
ACHTUNG: Wenn es älteres, bleihaltiges Lot ist (Bezeichnung Pb Sn), wasch dir hinterher die Finger, rauch und nasch nicht beim Zeichnen. Blei ist giftig, reichlich sogar!!
Liebe Grüße - JohnnyAchim Lenz VorzeichnenHallo,
warum zeichnet ihr nicht mit Wasserfarben vor.
Das Problem Bleistift kommt durch wäre dann erledigt.
gruss achimSeite 1 von 1 [ 20 Beiträge ]
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