• Malerei aufhören?

  • soeren
    Malerei aufhören?
    Also bei mir kommen langsam ziemlich die Zweifel auf, wenn ich an meine Malerei denke.

    Ich bin jetzt 29 Jahre und habe nach meinem Realschulabschluss und zwei Ausbildungen -Grafik Design und Holzbildhauer, beide ohne Abschluss eigentlich immer „nur“gemalt. Für mich war dass meine Arbeit, auch wenn für Familie und Gesellschaft nur regelmäßiges Einkommen „richtige“ Arbeit bedeutet. Mittlerweile denke ich ja auch schon so.Natürlich flüchte ich durch das Malen auch schon immer so ein bisschen aus der Realität, dass hat auch immer sehr gut funktioniert muss ich sagen.Beim Malen vergisst man alle Sorgen und ist im Flow und sehr zufrieden. Aber irgendwann findet, man sich immer wieder in der Realität wieder. Und ohne eine „ richtige“ Arbeit kommt natürlich irgendwann gezwungenermaßen der Anspruch auf, damit auch Geld zu verdienen. Ich meine man arbeitet den ganzen Tag, klar will man da irgendwann auch eine gewisse Bestätigung für sein Werk bekommen, bekommt ja jeder andere der „ normal“ Arbeitet auch. Dann die Art meiner bisherigen Malerei gefällt mir auch nicht mehr sonderlich, die meisten Bilder sind halt bis auf kleinere Abwandlungen mit Foto Vorlage entstanden, klar sind auch einige größtenteils aus dem Kopf gemalt, aber dabei Misslingen dann auch mehr Bilder, als wenn man einfach stumpf nach Vorlage malt.
    In Zukunft zählt nur noch Fantasie und Eigenkreation.
    Bewundere ja auch alle die neben ihrer richtigen Arbeit ansehnliche Bilder hinpinseln, ich bin aber eher der Typ ganz oder gar nicht.
    Naja auf jeden Fall sollte ich mal eine Zeit lang was anderes versuchen.Vielleicht habe ich dann wieder mehr Lust zu malen. Natürlich könnte ich auch dass Malen noch mehr sein lassen, und versuchen einen ganz „ordentlichen“ Weg mit Ausbildung oder so einzuschlagen wäre auf lange Sicht gesehen wahrscheinlich das beste wenn man sich eine gewisse Bestätigung und Wertschätzung seiner Arbeit wünscht.
    Naja falls ich wirklich Künstler bin wird dass mich eh wieder überkommen, und wenn nicht was soll’s. Es gibt ja weitaus schlimmere Schicksale.

    Also sorry hab jetzt auf hohem Niveau rumgejammert, vielleicht habt ihr ja trotzdem ein paar Anregungen oder Ratschläge.

    Gruß
    Sören
  • @
    Also bei mir kommen langsam ziemlich die Zweifel auf, wenn ich an meine Malerei denke.


    Ich bin jetzt 29 Jahre und habe nach meinem Realschulabschluss und zwei Ausbildungen -Grafik Design und Holzbildhauer, beide ohne Abschluss eigentlich immer „nur“gemalt. Für mich war dass meine Arbeit, [...]Dann die Art meiner bisherigen Malerei gefällt mir auch nicht mehr sonderlich, die meisten Bilder sind halt bis auf kleinere Abwandlungen mit Foto Vorlage entstanden, klar sind auch einige größtenteils aus dem Kopf gemalt, aber dabei Misslingen dann auch mehr Bilder, als wenn man einfach stumpf nach Vorlage malt.
    In Zukunft zählt nur noch Fantasie und Eigenkreation.
    Bewundere ja auch alle die neben ihrer richtigen Arbeit ansehnliche Bilder hinpinseln, ich bin aber eher der Typ ganz oder gar nicht.
    Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Gemalte Bilder zu verkaufen und davon zu leben ist aktuell schwierig. Dein Verkaufstalent kennen wir nicht. Einige Mythen solltest du dennoch auch als solche erkennen:
    Professionelle Malerei , so mal nebenbei und nach einem nicht kreativen Vollzeitjob, nur aus sich heraus malen usw. Heute gibt es für Hobbymaler so viele digitale Hilfsmittel, die lassen sich hier im Netz kaum erkennen. Hör einfach nicht auf Märchen.
    Du kannst einen eigenen Stil entwickeln, das ist doch durchaus schon künstlerisch, lass dich nicht durch große Sprüche verunsichern.

    Deine Bilder sind gar nicht so schlecht. Vielleicht solltest du mal einen anderen Maluntergrund als "Karton" benutzen, z. B. Hartfaserplatte, die glatte Seite, oder wie du es schon machst Leinwand. Dann versuch doch mal verschiedene Grundierungen. Malerei kann man auch verbessern, wenn man seine Technik weiterentwickelt.
    Wie auch immer du dich entscheidest: viel Erfolg für deine Zukunft.

  • soeren
    Ok, vielen Dank für die Antwort.
    Ja kleine Krisen hat ja jeder mal. Ich glaub ich hab dass mit dem Malen einfach ein bisschen zu ernst genommen die letzten Jahre.

  • @
    Ok, vielen Dank für die Antwort.
    Ich glaub ich hab dass mit dem Malen einfach ein bisschen zu ernst genommen die letzten Jahre.

    Wenn man das professionell machen möchte, kann man "Malen" gar nicht ernst genug nehmen. :-) Sonst wird es nichts.




  • soeren
    Ja, klar muss man seine „ Kunst“ ernst nehmen, aber wenn man eben „ nur“ malt muss man damit ja zwangsläufig irgendwann Geld verdienen, außer man verabschiedet sich halt komplett von allen gesellschaftlichen Normen. So weit bin ich wohl auch noch nicht.
    Und man kann eben den ganzen Tag Malen, aber am Ende geht die Rechnung nicht auf. Wenn man mit Kunst Geld verdienen will, oder„ muss“ ist es ja jetzt nicht so dass viel für seine Kunst arbeiten, automatisch Erfolg mit sich bringt. Man muss halt wirklich schon sehr von sich überzeugt sein, um mit Stolz sagen zu können das man „ nur“ malt.
    Mit einem „normalen“ Beruf lässt sich ja sogar einfacher Geld verdienen, warum soll man sich also mit Kunst kaputt machen ?
    Naja bis jetzt hab ich nur einmal Ausgestellt, vielleicht zieh ich ja auch zu voreilig Schlüsse.
  • @

    Zu deinem dritten Absatz: du schreibst: Wenn man Wertschätzung für Arbeitsleistung möchte ...

    Dieser Aussage entnehme ich den eigenen Erwartungsdruck, anderen gefallen zu wollen. Es ist immer die Erwartung anderer, der man sich beugt, wenn man wertschätzung sucht oder braucht. In einer Leistungsgesellschaft wird dir eingeimpft, dass du nur etwas wert bist, wenn du richtig arbeitest. daher sind Künstler für viele der Inbegriff des Scheiterns. Da ich auch eine Gafikausbildung habe, die mich leider wahrnsinnig unglücklich gemacht hat, habe ich der Kunst viele Jahre ganz abgeschworen und male nur wieder, um stress abzubauen. Ich erwarte also gar nix davon. Entweder du beugst dich dann dem Druck einer Leistungsgesellschaft, die deinen wert anhand richtiger arbeit misst, indem du richtig arbeitest, (also den geraden weg, abschluss, dann arbeiten oder auch im sessel sitzen und mit einem Kugelschreiber rumspielen) oder du versuchst nach einer etwaigen fehllaufbahn einen Mittelweg zu finden aus Geldverdienen mit deinen dir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ohne dich einer sache komplett zu unterwerfen (weil es einfach nicht deinem naturell entspricht) du hast die wahl, welche art wertschätzung du von anderen erwartest für dein Handeln oder deineArbeit und wie viele Opfer du bereit bist, dafür zu bringen, (Arbeit, die dir Spaß macht; Arbeit, die dich entfremdet) nur damit dein persönlicher wert steigt:
  • soeren
    ja, da hast du mit vielen Punkten recht.
    Ist halt die Frage was ist das größere Scheitern, sich wie du sagst „der Gesellschaft beugen“, oder immer weiter „nur“ Kunst zu machen.
    Fast jeder definiert ja seinen Selbstwert auch über seine Arbeit irgendwie.
    Obwohl ein „wahrer“ Künstler ist vielleicht stolz darauf, nur sein eigenes Ding zu machen. Die Meisten wären glaub ich nicht sehr stolz drauf „nur“ zu malen, und ohne die nötige Überzeugung, lässt sich einfach schlechter verkaufen.
    Bei mir war dass ja sogar ganz inordnung, dafür das ich Verkaufstechnisch sehr wenig versucht hab.Wobei wenig versuchen natürlich auch seine Gründe hat.
    Man ist ja grundsätzlich, auch viel cooler mit seiner Kunst, wenn man eben nicht davon leben können muss.
    Beim Malen denk ich natürlich über diesen „ Kram“ gar nicht so sehr nach. Aber irgendwann fragt man sich schon für was die viele Arbeit, wenn man bei einer „normalen“ Arbeit oder Ausbildung auch nicht mehr Arbeiten müsste, aber am Ende damit besser klarkommt.
    Ich glaub wenn man auch ganz ohne „Kunst“ machen zufrieden ist, ist man kein richtiger Künstler, was ja aber auch nicht wirklich schlimm ist 😅.




  • malendeSC
    Hallo
    Hallo soeren...
    Ich habe nie für schlimm empfunden, wenn jemand " nur" malen möchte.
    Was ich jedoch aus eigener Erfahrung sagen kann ist, dass ich froh bin, noch andere Qualifikationen zu haben. Auch, weil sich Bedürfnisse im Leben ändern. Zum Beispiel Kinderwunsch. Da bin ich irgendwie wachgeworden, als das in mir aufgetaucht ist und obwohl ich durchaus Geld mit meinen Abstrakten verdiene- ich bin froh, dass ich noch ein Standbein vorher hatte. Mittlerweile reicht mir " nur malen" nicht aus. Deswegen habe ich a) vor noch eine 2.Ausbildung zu machen und b) das Malen beizubehalten. ( Möchte Kunsttherapeutin werden).

    Der Kinderwunsch und eine ernsthafte Erkrankung bei mir alles geändert und das ist rückblickend sehr gut so.

    Das Malen aufgeben würde ich dennoch nie.

    LG
  • Ceha
    Hallo , Sören !

    Wenn Du magst, kann Ich Dir , meine bescheidene Meinung , gerne per Postfach schreiben. Wenn Du Mich anschreiben willst .


    Lieben Gruß
    Christine
  • Frank Enrechen
    Ich lese/läse gerne ein Up-date der Sachlage.
    Signatur
  • Ceha
    Ja. Da schließe Ich Mich dem letzten Kommentar an.
  • Seite 1 von 1 [ 11 Beiträge ]

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