• El-Meky
    bsssssss


    Ich würde nicht jede Performance / Aufführung gleich Kunst nennen.
    Alte Leute, die unbemerkt versterben und erst Wochen/Monate später entdeckt werden,
    werden ja auch nicht Künstler genannt, nur weil es um sie herum vor Schmeißfliegen und Maden nur so wimmelt.
    Viel Staub und andere Verunreinigungen haben die auch noch zu bieten.

    Signatur
  • Ich finde die Art dieser Kunst-Performance pervers, weil es eben Lebewesen sind, die man zum verhungern in einen sterilen Raum begibt. Ich habe mir überlegt, ob ich diese Performance um eine weitere instanz erweitere, in dem ich in der Ausstellung mitten in den Raum scheisse - humanitäre Hilfe leisten, sozusagen
  • schroedinger
  • "Tausende Schmeißfliegen im Sprengel Museum
    Tierisch künstlerisch:
 Im Sprengel Museum bittet der französische Künstler Pierre Huyghe die Besucher in einen Raum, in dem Tausende von Fliegen leben. Das ungewöhnliche Projekt polarisiert – und die Besucher reagieren höchst unterschiedlich auf diese Kunst für
    Fortgeschrittene."


    haha, Tausende? das sind höchsten hundert harmlose Fliegen, vielleicht auch nur 30, die in dem großen Saal genügend "Auslauf" haben. Das ist eine harmlose Nummer - und vielleicht werden die Fliegen nach Schließung des Museums am Abend ja gefüttert. ;-)
    Dann sitzen da zwei Leute mit "Florettmasken" ausgerüstet , so halb liegend, auf dem Fußboden und würfeln um die toten Fliegen - ca. 10 Stück, damit hier keiner von "Morden" reden kann - ich weiß nicht mal, ob das echte Fliegen waren, die neben dem Würfel aufgereiht waren. "Kunst für Fortgeschrittene", ich lach mich schlapp.


  • Ich war in der Ausstellung und es sind echte Fliegen, allerdings weit weniger als 8000 Fliegen.
  • El-Meky
    Kunst auf eigene Gefahr

    Warum nicht zB. Mücken, die einen Tod bringenden Virus in sich tragen, ausstellen.



    Signatur
  • otto_incognito
    banause knabbert an einer Idee, um berühmt zu werden
    Ich finde die Art dieser Kunst-Performance pervers, weil es eben Lebewesen sind, die man zum verhungern in einen sterilen Raum begibt. Ich habe mir überlegt, ob ich diese Performance um eine weitere instanz erweitere, in dem ich in der Ausstellung mitten in den Raum scheisse - humanitäre Hilfe leisten, sozusagen


    Wie es aussieht, hast du den Artikel, den du hier für deinen "reißerischen" thread verlinkt hast, nicht mal gelesen.
    Die Viecher werden gefüttert mit Honigwasser,steht da geschrieben und leben ansonsten ihre biologisch festgelegte Zeit von ca drei Wochen ab.Lediglich fortpflanzen können sie sich nicht. Also halt mal die Luft an, unterdrück´deine humanitären Triebe und kack´ bitte nicht ins Foyer.

    Signatur
  • @
    Der Artikel war vor Kurzem noch ein Bezahlartikel, und aus den spärlichen Informationen die auch das Museum selbst angibt, steht nichts von Fütterzeiten...ok, dann unterdrücke ich nochmal meinen Weltruhm als Fliegenretter :D
  • otto_incognito
    du brauchst dich jetzt nicht dafür zu rechtfertigen,
    daß du kein Geld hattest, den Artikel zu lesen
    :D
    Signatur
  • @
    Wenn wir schon mal dabei sind Belanglosigkeiten zu diskutieren, könntest du mir mal erklären, wie man hier einen Textpart zitiert
  • So jetzt versuche ich mal themenkonzentriert zu antworten:

    Ja, das ist Kunst. Warum, weil ein Gremium von Experten zu diesem Schluss gekommen ist. Der Künstler ist weltweit anerkannt - und er ist Kurt-Schwitters Preisträger, deshalb wird er im Sprengelmuseum ausgestellt.

    Die Begründung: Zitat HP Sprengelmuseum
    "Die Durchdringung von Kunst und Leben, die prägend für Kurt Schwitters’ Merzkunst war, findet sich bei Huyghe in der Trias von Tier, Mensch und Artefakt. Diese Grundlagen von Kultur, in Verbindung mit der Bewegung der Lebewesen sowie einer Zeitachse von den Ursprüngen der Welt bis heute, bilden die Basis für die präzis gestalteten und eindrucksvollen Räume des französischen Künstlers."

    Als Besucher ist mir diese Zugangsweise nicht aufgefallen. Man kommt durch einen Nebeneingang in das Gebäude (der Hauptteil des Museums wird z. Zt. saniert und ist deshalb geschlossen), "bewegt sich" durch weiße teils abgedunkelte Räume, von denen einer die Fliegen beinhaltet, in einem anderen Raum wird ein Video über Insekten gezeigt, Der Film gewinnt die Aufmerksamkeit des Besuchers, dann läuft man weiter zum Ausgang. Ein Durchschreiten unterschiedlicher Raumzonen war mir nicht bewusst. daran denkt man wohl nur, wenn man im Rahmen einer Führung darauf aufmerksam gemacht wird.

    Ob diese Installation im Sinne Schwitters war? Kunstunverständnis ist heute ein anderes als zu Schwitters Zeiten. Offenbar soll hier u.a. doch wohl diese Tatsache Bezug zu beiden Künstlern setzen: die Betrachter damals zeigten Unverständnis gegenüber Schwitters Merzkunst, den Betrachtern heute, die den "Erlebnisraum durchschreiten" , geht es wohl ähnlich.
    In den Neubau des Museums dürfen aus konservatorischen Gründen noch keine Exponate aus den Beständen des Museums einziehen, also hat man sich eine "Zwischenlösung" ausgedacht?

    M.E. leidet die Ausstellung an Harmlosigkeit. Die Ausstellung insgesamt wirkt nicht provokativ, eher brav.
    Einen ähnlichen Fall gab es vor Jahren schon einmal in Hannover, da wurde Schlamm in den damals auch ziemlich neu renovierten Räumen der Kestnergesellschaft ausgestellt: als Gedenken an die Entstehung des naheliegenden Maschsees, für dessen Erstellung im Dritten Reich Arbeitslose eingesetzt wurden.

    Aber der "ausgestellte Maschseeschlamm" kam nicht aus dem Maschsee, er wurde auch nicht in Schubkarren von aktuellen Arbeitslosen in den Aussstellungsraum gekarrt, sondern mit Lastwagen aus einem nahe gelegenen Kurort "gepflegt" antransportiert.

    Die Installationen wirken auf den Besucher deshalb harmlos, weil die Akteure, wahrscheinlich primär die Ausstellungsmacher, eine "richtige Provokation" scheuen, bzw. gar nicht durchsetzen könnten.
    Also suggeriert man per Rezeptionen dem Besucher die beabsichtige Provokation und Innovation der Ausstellungen.
  • GeorgJiri
    Allein die Tatsache das die Arbeit hier so polarisiert, ist es wert sich mal näher damit zu beschäftigen. Man muss es ja nicht gleich mögen.
    Manchmal denke ich das es vielleicht Angst vor den Dingen die man nicht versteht ist, die viele dazu verleiten sich so unnötig Aufzublasen.
  • Allein die Tatsache das die Arbeit hier so polarisiert, ist es wert sich mal näher damit zu beschäftigen. Man muss es ja nicht gleich mögen.
    Manchmal denke ich das es vielleicht Angst vor den Dingen die man nicht versteht ist, die viele dazu verleiten sich so unnötig Aufzublasen.


    Die Arbeit polarisiert wohl weniger als es die Rezeption der Presse suggeriert. Als Kunstinteressierte sind wir an solche Installationen doch längst gewöhnt - und wahrscheinlich wird das Urteil "Diese Installation ist Kunst" auch als gegeben hingenommen.

    Dieses Kunstwerk soll laut Inhaltsangabe ja auch gar nicht polarisieren, sondern "nur" Bezüge zu der Kunst von Schwitters herstellen. Wenn die Presse durch ihre Rezeptionen dann versucht zu polarisieren geht das m.E. an der Intention des Kunstwerks sowieso vorbei.

  • otto_incognito

    Allein die Tatsache das die Arbeit hier so polarisiert, ist es wert sich mal näher damit zu beschäftigen. Man muss es ja nicht gleich mögen.
    Manchmal denke ich das es vielleicht Angst vor den Dingen die man nicht versteht ist, die viele dazu verleiten sich so unnötig Aufzublasen.

    Hä? Wo findet hier hier eine "Polarisierung" statt? Gäbe es eine, wären hier verschiedene mehr
    oder weniger "aufgeblasene" Positionen gegeneinander angetreten. Das einzige, was mir an die-
    sem Thread aufgeblasen erscheint,ist die nach "Polarisierung" heischende Überschrift, der Rest
    ist wohl eher ein müdes Lächeln.

    Signatur
  • GeorgJiri
    @otto. Das ist wohl so.
    Signatur
  • , 8
    Ob das Kunst ist, weiss ich nicht. Nachdem ich mal 4 Wochen in Afrika damit verbracht habe, ständig Fliegen von meinem Gesicht zu wedeln, fasziniert mich das nicht wirklich. Aber Tierquälerei ist das bestimmt nicht. Fliegen besitzen keine Intelligenz oder Schmerzempfinden und bestimmt auch kein Hungergefühl. Deshalb sollte man sie nicht quälen, aber das passiert ja dort auch nicht. Und bitte, welche schmeissfliege kann sich schon an honigwasser laben, das ist doch Luxus pur. 😀

    Ich finde die Art dieser Kunst-Performance pervers, weil es eben Lebewesen sind, die man zum verhungern in einen sterilen Raum begibt. Ich habe mir überlegt, ob ich diese Performance um eine weitere instanz erweitere, in dem ich in der Ausstellung mitten in den Raum scheisse - humanitäre Hilfe leisten, sozusagen


  • , 9 erwarte mir polarisierung

    ich möchte den link von schroedinger aufgreifen.

    ich halte das ausstellen eines sterbenden für eine geniale idee.

    immerhin (zitat): „Bei seinem Projekt soll der Sterbende vorher alles bestimmen.“

    das heißt, jegliche grenzen, an die leute mit diesem projekt stoßen, sind nur jeweils ihre eigenen. d.h. auch, jegliche mögliche pietätlosigkeit würde nur im individuellen blick darauf liegen und das individium dazu zwingend auffordern, sich mit seiner eigenen einstellung dazu auseinanderzusetzen.

    (mein bedauernder blick auf einen sterbenden ist in meinen augen pietätlos. woher weiß ich denn genau, dass nicht ich bedauernswerter bin?)

    sollte die kunst aus furcht vor kollektivem unverständnis den schwanz einziehen?

    während das sterben, ich meine, eines der spannendsten lebensereignisse, noch das große tabu unserer zeit ist, wäre dieser vorschlag in seiner tragweite der bewußtseinsbildung nicht hoch genug einzuschätzen.
  • , 8
    Wenn sich jemand freiwillig zum Sterben ins Museum begibt um sich dabei begaffen zu lassen, soll er oder sie mal machen. Ich würde sagen, diese Person hat ein krasses geltungsbedürfnis sogar über den Tod hinaus. Wie arm. Sterben ist für mich etwas sehr Privates. So ungefähr, wie Sterbende noch schnell ein Foto auf Facebook veröffentlichen. Für mich entwertet sich derjenige damit selbst. Vor allem, weil die meisten Besucher sicher aus reiner sensatioslust kommen und bestimmt nicht aus hehren Motiven. Noch besser als ein Autounfall, da kann man wenigstens richtig sehen. Aber wer es braucht.
  • heinrich

    ich möchte den link von schroedinger aufgreifen.


    So viel ich weiß, diese Ausstellung ist nicht stattgefunden.


    ich halte das ausstellen eines sterbenden für eine geniale idee.

    immerhin (zitat): „Bei seinem Projekt soll der Sterbende vorher alles bestimmen.“


    Mach doch selbst!
    Du liegst am Sterben...
    und überall da sind die blöde Gesichter "drumherum"...
    "Witzig...Der Typ ist ein echter Künstler! Der Blödmann..."
    :-}




  • heinrich
    Aber mit den Fliegen ...
    Es hat was...
    Hmhmhmhm...

    Ich habe mir das
    so vorgestellt....

    Ein riesengroßer weißer Raum...
    Leer und steril...
    Ja...
    Da drin ist nichts...
    Nur die Fliegen...
    summ-summ-summ...
    Sie streifen dein Gesicht...

    (Na weil sie hungrig sind!)


    Und...
    In der Mitte, auf einem Podest...
    eine Banane, als ein gekennzechnetes Zentrum,
    wo diese Fliegen sich ansammeln...

    Dann nimmt man die Banane weg...
    Und dann ist der Raum ohne Banane...
    Zur Abwechslung...

    Und die Schüler!
    Die kichern, laufen herum und machen faxen...
    Die sollen auch als Bestandteil
    der Austellung sein...

    Man sollte ihnen vorher sagen,
    es darf in der Austellung
    nicht gesprochen werden...
    Aus "Pietätsgründen",
    da dort jemand am Sterben liegt...
    ("Das waren die Fliegen!"
    Oder "Das war die Banane!"
    Das Geheimnis lüftet man
    später , beim Ausgang...)

    :-}


  • El-Meky
    lass krachen


    Vielleicht wärs spannender, wenn durch Mikrophone am/im Boden ,
    das Knacken der jeweils zertretenen Fliegen, überlaut aus Boxen an der Wand käme.



    Signatur
  • GeorgJiri
    Ein übersteigertes Geltungsbewusstsein haben diese Menschen sicherlich. Jedoch geht so etwas auch nicht ohne.
    Ich erinnere da mal an Christoph Schlingensief und die Inszenierung seines Krebstodes.

    Performance lebt nicht zuletzt durch die Reaktionen des Publikums. Das zeigten auch immer wieder die Arbeiten von Selbstverstümmelungen und Selbstverletzungen.
    Der Tod ist in der Kunst allgegenwärtig, ich würde sogar sagen eine Essenz die Künstler antreibt und viele Werke erst ermöglicht.
    Persönlich finde ich Gregor Schneiders Arbeiten oft Un-inspirativ blödsinnig und aufgeblasen.
    Zugegeben das "Totes Haus u r" hat mir schon gefallen.
    Aber ich erinnere nur mal an das Ding mit dem Geburtshaus von Göbbels oder sein Schwarzes Quadrat. Das muss jeder für sich selbst wissen.

    PS: Wenn jemand in einem Museum öffentlich sterben möchte, von mir aus, ich muss ja nicht dabei sein. Für alles findet sich ein Kurator, mit einem ebenso übersteigerten Geltungsbewusstsein.
    Signatur
  • Guru


  • Vielleicht wärs spannender, wenn durch Mikrophone am/im Boden ,
    das Knacken der jeweils zertretenen Fliegen, überlaut aus Boxen an der Wand käme.

    noch spannender und auch humaner wäre es, wenn man den Fliegen während der Ausstellungszeit einen Tierarzt zur Betreuung für das leibliche Wohl zur Seite stellte, vielleicht auch noch einen Fliegen-Psychologen.

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