Acrylfarben
Gast , 1 AcrylfarbenHier stehen so viele Fragen Querbeet, dass man mal kurz überschlägig ordnen muss.
Maßgeblich für die Anschaffung und den Gebrauch von Acrylfarben ist der zugrunde liegende Zweck und der finanzielle Rahmen, den man sich steckt.
1) Acrylfarben bestehen aus Pigmenten, das sind unlösbare, feste Farbpartikel, die mit einem Bindemittel versetzt werden. Als Binder werden sogenannte Acryl-Dispersionen und - Emulsionen verwendet. Dispersion bedeutet, dass sich feste, glasklare Acrylharzpartikel im Wege einer Adhäsion aneinanderlagern, das Pigment einschließen und bei Trocknung ein elastischer Farbfilm entsteht. Solche Farben eignen sich nicht für Airbrsh, also Spritzpistolentechniken, sondern nur für traditionelle Maltechniken mit Pinsel.
Emulsionsfarben ( z.B. Liquitex) dagegen lassen sich mit der Spritzpistole verarbeiten. Der enthaltene Binder ( die Acrylemulsion) besteht aus winzigen Acryltröpfchen in wässriger Lösung ( vergleichbar mit Milch oder Sahne, die Fetttröpfchen enthalten und eine ähnliche Trübung aufweisen), welche das Pigment umgeben und bei Trocknung einschließen. Emulsion und Dispersion trocknen mechanisch und nicht chemisch, d.h. sobald das Wasser verdunstet ist, erreicht der Farbfilm nahezu Endfestigkeit. Praktisch bedeutet das, Acrylfarbe lässt sich oft schon nach ein paar Minuten übermalen. Dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden, ohne dass die Farbe reißt.
2) Üblicherweise werden Acrylfarben in 2 verschiedenen Qualitäten angeboten: Einerseits Künstler- und andererseits Studio- oder Akademiequalität. Die Künstlerqualität ist fast immer hochwertiger, mindestens sind aber die in ihnen verwendeten Pigmente kostspieliger.
Studiofarben können ausnahmsweise qualitativ an Künstlerfarben heranreichen, wenn preiswerte und besonders lichtbeständige Pigmente verarbeitet wurden. Die Beständigkeit einer Farbe ist für gewöhnlich auf der Tube vermerkt. Schmincke bewertet die eigenen Farben auf einer maximal mit 5 Sternen ausgelegten Skala, Liquitex, Lukas usw. kennzeichen mit maximal 3 Sternen. Maximale Beständigkeit heißt, die Farben verändern sich etwa 200 Jahre lang nicht unter Museumsbedingungen. Farben mit einem oder zwei Sternen können sich jedoch schon nach Wochen verändern.
3) Acrylfarben sind leuchtstärker als beispielsweise Ölfarben, da die Pigmente durch die Benetzung mit Wasser und Acryl weniger stark dunkeln.
4) Acrylfarben gibt es deckend, halbdeckend, schwachlasierend und lasierend. Insofern unterscheiden sie sich nicht von Öl- oder Aquarellfarben. Die Deckfähigkeit ist entsprechend auf den Tuben gekennzeichnet mit: Vollem Quadrat, halbvollem, leerem mit durchgestrichener Diagonale und leerem Quadrat. Statt der Begriffe deckend und lasierend werden auch die Synonyme opak und transparent verwendet.
In Acrylfarben sind exakt dieselben Pigmente enthalten wie in Ölfarben, Aquarellfarben, Pastellfarben, Gouachen und Tuschen.
Zur Konzentration der Pigmentierung: Acrylfarben sind niemals so konzentriert wie Öl- oder Aquarellfarben. das liegt daran, dass der Acrylbinder ein größeres Volumen einnimmt. Bei gleichem Pigmentgehalt sind Acryltuben darum wesentlich größer.
5) Für welche Malereien sind Acrylfarben geeignet? "Acryl" ist ein vollwertiges Malsystem und passt zu Malgründen jeglicher Art. Man kann diese Farbmittel altmeisterlich in mehreren Schichten, als Mischtechnik in Kombination mit Öl oder auch als sog. Primamalerei in nur einer Schicht ( wie z. B. im Stil Van Goghs,) auftragen. Acrylfarben wurden Mitte des letzten Jahrhunderts von einem Amerikaner entwickelt, der sein Produkt Liquitex nannte. Da Acrylfarben Verkaufsschlager im "Malsektor" sind, entsteht ein enormer Konkurrenzkampf der Hersteller, der dazu führt, dass eigentlich alle Firmen gute und billige Produkte anbieten. Grüße.Gast , 2Also manche Sachen verstehe ich nicht so ganz.
z.B .: mechanische Trocknung der Dispersionsfarbe. Muss ich da einen Motor anschließen damit die Farbe trocknet?
Ich dachte immer eine Dispersionsfarbe ist chemisch gesehen eine Emulsionsfarbe.
Und heißt es nicht eher kalter Fluss anstatt Ädhasion?
Gast , 3
5) Acrylfarben wurden Mitte des letzten Jahrhunderts von einem Amerikaner entwickelt, der sein Produkt Liquitex nannte. .
auch hier völliger Quatsch der artikel.
Wikipedia weiß es besser:
Künstlerfarben
Bereits 1934 entstand bei BASF die erste gebrauchsfertige wässrige Acrylharzdispersion, das Patent darauf hatten Röhm und Haas 1930 unter dem Namen Plextol angemeldet. 1946 brachte die Firma Bocour Artists Colors in New York City ihre Produktreihe Magna Plastic auf den Markt, deren Herstellung erst in den 1990er Jahren eingestellt wurde.Seite 1 von 1 [ 16 Beiträge ]
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