• Der Begriff \"Fleißarbeit\"

  • UliS
    Der Begriff \"Fleißarbeit\"
    Ich habe ein wenig ein Problem mit dem Begriff "Fleißarbeit".
    Oft lese ich in Kommentaren, nicht nur in denen, die meine Bilder betreffen, Sätze wie : "nettes Bild, schönes Fleißarbeit".
    Was soll damit gesagt werden?
    Unterschwellig lese ich hier: "Für Malen nach Zahlen ganz gut, fehlt aber jede kreative Idee", ein schnell hingeworfenes Ding mit einer genialen Message ist da deutlich mehr wert, auch wenn man die Message bedingt durch die schlechte Ausführug erst erklären muß.


    Natürlich ist jedes Bild, jedes Ding, was erschaffen oder kreiert wird, zunächst einmal mit Arbeit, mit Beschäftigung, und wenn man so will, mit Fleiß verbunden. Das darf in meinen Augen auch länger dauern, bei mir bedeutet es oft mehrer Tage oder Wochen bis ich fertig bin, d.h. fertg bin ich eigentlich nie, finde immer noch Ecken, die ich verbessern und weiterentwikeln kann, nur irgendwann ist halt Schluß. Ich mag auch die langhalten Beschäftigung an einem Thema, es mehr und mehr auszuarbeiten.

    Dann stört mich ein vielleicht gut gemeinter Kommentar "gute Fleißarbeit" schon.

    Was meint Ihr ?
  • Günter Haberecht
    Fleißarbeit
    Hallo Uli.

    Fleißarbeit, bedeutet für mich das ein Künstler ( Macher ) sich richtig Mühe gegeben hat. Man sieht ja was da entstanden ist, weil man selbst in der Materie steckt. Nun gut, es ist auch Geschmackssache, man hat ja auch gewisse Vorstellungen. Die Meinungen gehen auch weit auseinander und Uli, wenn Dir einer schreibt es ist eine " Fleißarbeit " ist es doch ein Kompliment für Dich.

    lg Günter
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  • Vincents_Ohr
    Kann gut verstehen, dass dich das Wort "Fleißarbeit" stört. Das wäre für mich eher eine Ohrfeige als ein Kompliment. Da kann man gut drauf verzichten. An deiner Stelle würde ich das aber auch als wichtigen Hinweis nehmen. Du steckst viel Zeit in Bilder, bei denen dann nur der Faktor Zeit und Mühe anerkannt wird.
    Es gäbe für die Kritiker natürlich noch die Möglichkeit, auf Kommentare zu verzichten. Ich vermute, dass es daran liegt, dass du im KN als sympathische, angenehme Persönlichkeit gesehen wirst und die Member dein Engagement hier nicht mit Missachtung strafen wollen.
    Mir persönlich geht es vermutlich ebenso. Ich mag Bilder, die mich bewegen. Ein Bild soll eine Resonanz in mir auslösen. Das erreichst du (zumindest bei mir) mit deinen Bilder selten. Man sieht deutlich, dass du dir viel Mühe gibst beim malen. Aber dafür gibt es eben nur Fleißpunkte. Ich würde dir empfehlen, weniger Wert auf die Ausführung zu legen und dich mehr innerlich (gepaart mit lockeren Skizzen) mit der Kunst zu beschäftigen. Vielleicht hast du ein paar berühmte Idole in der Malerei, die du studieren kannst. Bei deren Bildern wirst du vielleicht heraus finden können, warum dich die Arbeiten, von der Ausführung abgesehen, ansprechen.

    puhh ... hoffentlich wirst du diese Fleissarbeit von mir schätzen ;)

    LG
    Christian
    Signatur
  • UliS
    Hallo Christian, hallo Günther

    danke für Eure Kommentare. Sich Mühe zu geben, ist für mich eine Vorraussetzung, die es nicht erwähnen gilt.
    Prinzipiell sehe ich es genausso wie Christian, ein Bild soll etwas ausdrücken, eine Geschichte erzählen, eine Botschaft vermitteln, es darf aber auch einfach nur "schön" anzusehen sein, und somit zumindest ein Gefühl wie Zufriedenheit oder Freude auslösen. Das hat dann zwar nur einen dekorativen Charakter, aber auch das ist erlaubt (gar nicht lange her, da mußten sich die Menschen ein Bild malen lassen, um eines an die Wand zu hängen).
    Wer z.B. würde einem Stillleben der höllandischen Maler seinen künstlerischen Wert absprechen, wenn diese z.B. einfach nur dadurch bestechen, daß sie so unglaublich echt aussehen, realer, als jedes Foto sein könnte ( gilt z.T. auch für die amerikanischen Photorealisten)
    Über die Wirkung der Bilder kann man immer verschiedener Meinung sein, die sollte man durchaus konstruktiv kundtun kann und sollte, immer besser als z.B. auch ein gut gemeinter Kommentar wie "gefällt mir" der mir auch leider auch nicht vielm Feedback bringt oder die leidigen Sternchenbeurteilungen (ich denke kein ehrliches Bild hier hat null Sterne mit der Bedeutung inhaltlos und fehlerhaft bedient)
    Lange Rede, kurzer Sinn-Fleißarbeit ist wirklich unangenehm und entspricht etwa der Bewertung "hat sich stets bemüht" , denke da sind wir uns einig.
    Also machen wir mal weiter, solange mir/uns das Malen Freude bereitet ist es auch gut so

    Gruß

    Uli
  • Frank Czieczor
  • Upset
    passt irgendwie net
    am fleißigsten bin ich,wenn ich nich arbeiten muss
  • VBAL
    Hallo Uli,

    der Begriff Fleißarbeit hat schon einen üblen Beigeschmack, zumal der investierte Arbeitsaufwand kein Wertmaßstab für die Qualität einer künstlerischen Arbeit darstellt.
    Aber Malerei und alles bildnerische Tun ist eben nicht bloße Niederschrift irgendwelcher seelischer Erregung, sondern ebenso sehr Handwerk.
    Und was soll an einem zeitintensiven Schaffensprozess, vielleicht sogar liebevoller Versenkung, verwerflich sein?
    Wer meint man könne auf jede Mühe, jedes Handwerk, jeden "Fleiß" verzichten, ja man müsse dies gar meiden, ist ein Narr.
    An einer locker hingeworfenen, wie an einer mit äußerster Akribie ausgearbeiteten Arbeit erkennt doch immer ob der Autor sein Handwerk beherrscht, oder eben nicht.
    Dieses Handwerkliche, das man bei so vielem das gezeigt wird, so schmerzlich vermisst.
  • , 7
    Fleißarbeit zählt ja auch nicht, sondern das was am Ende steht.
  • , 8
    Kunst ist amoralisch.
    Ob einem das Ergebnis viele Mühe gekostet hat (hoffentlich sieht man es diesem dann nicht mehr an) oder ob es einem förmlich zugeflogen ist - man weiß es selber meist vorher nicht und ist am Ende auch völlig belanglos.
  • , 7
    Weniger ist mehr...Da ist immer soviel dran. Wenige Striche die man in 10 min hingebrettert hat, können mehr haben als so ein schlecht gemaltes Ölbild, welches vermutlich wieder Tage oder Wochen dauert.
  • Roland Schmid
    „Genie ist 1% Inspiration und 99% Transpiration.“ Thomas Alva Edison

    Auf allen Betätigungsfeldern der menschlichen Rasse wurden und werden die großen Errungenschaften von Leuten erbracht ,die neben Ihrer Kreativität
    auch ein überdurchschnittliches Engagement (Fleiß) bei Ihrer Arbeit einbringen. Auch kann man getrost davon ausgehen , daß Sie Ihr jeweiliges Handwerk perfekt beherrschen. Einzig und allein in der Gruppe der Pinselschwinger gibt es Individuen , die mit einigen wenigen intuitiven Strichen ihre Aussagen verbreiten und damit die Welt verändern . Und dabei haben sie noch genügend Zeit, in Oberlehrermanier dem malenden Fußvolk seine vermeintlichen Grenzen aufzuzeigen. Die überbrachte Bewertung (z.B. "Fleißarbeit") hilft dem Bewerteten zwar in keiner Weise ,aber das ist wohl auch nicht beabsichtigt.
  • Patrick
    Ich habe ein wenig ein Problem mit dem Begriff "Fleißarbeit".
    Oft lese ich in Kommentaren, nicht nur in denen, die meine Bilder betreffen, Sätze wie : "nettes Bild, schönes Fleißarbeit".
    Was soll damit gesagt werden?
    Unterschwellig lese ich hier: "Für Malen nach Zahlen ganz gut, fehlt aber jede kreative Idee", ein schnell hingeworfenes Ding mit einer genialen Message ist da deutlich mehr wert, auch wenn man die Message bedingt durch die schlechte Ausführug erst erklären muß.


    Natürlich ist jedes Bild, jedes Ding, was erschaffen oder kreiert wird, zunächst einmal mit Arbeit, mit Beschäftigung, und wenn man so will, mit Fleiß verbunden. Das darf in meinen Augen auch länger dauern, bei mir bedeutet es oft mehrer Tage oder Wochen bis ich fertig bin, d.h. fertg bin ich eigentlich nie, finde immer noch Ecken, die ich verbessern und weiterentwikeln kann, nur irgendwann ist halt Schluß. Ich mag auch die langhalten Beschäftigung an einem Thema, es mehr und mehr auszuarbeiten.

    Dann stört mich ein vielleicht gut gemeinter Kommentar "gute Fleißarbeit" schon.

    Was meint Ihr ?

    Klingt so, als würde dein Künstlerego durch solche Kommentare verletzt. Angenommen du zeichnetest 10 000 vertikale Striche im gleichen Abstand und gleicher Höhe nebeneinander, dann ist das eine Fleissarbeit, aber das muss ja nicht heissen, dass es keine Kunst ist.
    Signatur
  • VBAL
    Weniger ist mehr...Da ist immer soviel dran. Wenige Striche die man in 10 min hingebrettert hat, können mehr haben als so ein schlecht gemaltes Ölbild, welches vermutlich wieder Tage oder Wochen dauert.


    Aber auch für die wenigen hingebretterten Striche bedarf es einer Könnerschaft, und sei es nur, um ihre künstlerische Qualität, sofern sie diese besitzen, zu erkennen.
  • heinrich
    Eine liebevolle versenkung
    Wohin es auch sein mag
    lasst mich sofort schmerzlich innerlich erschaudern
    da gehen bei mir meine alarmglocken an...

    Die kunstler neigen sehr dazu...
    Und schaffen damit zwange, abhangigkeit , komplexe...
    Einen selbstgebauten kerker...


    :-)
    Signatur
  • VBAL
    Lieber Heinrich,

    das musst du mir aber näher erklären!
  • heinrich
    Ich kann nicht erklaren...

    Nur ein beispiel...
    Der musiker der auf der buhne
    klavier oder geige voll entruckt spielt...

    Oder ein d.j. der da vorne mit kopfhorer zuckt
    und die menge in ekstase unten...

    Ein maler der voll bekleckert vor der leinwand
    voll versunken!
    seinen pinsel schwingt...

    Das ist doch lacherlich...

    :-)
    Signatur
  • VBAL
    ACHTUNG!!!

    Ich hab da noch so einen netten Begriff. "Schaffensfreude"

    Was sagst du denn dazu?
  • heinrich
    Ok!

    Bauer im Feld...
    Lehrer im unterricht...
    Beamte im buro...

    Sie haben alle mehr oder weniger ziele...
    Die mal erreicht werden konnen
    mal nicht...aber du siehst ihre zweckmassigkeit...
    Ergebnisse...
    Und du redest dir selber einen sinn dabei...

    In der kunst ist es schwieriger...

    Ich will aber damit nicht sagen
    dass kunst weniger wert als...
    Feldarbeit...wissenschaft oder was anderes hat...
    Das entscheidet jeder fur sich selbst..

    :-)
    Signatur
  • seline_sophie
    Heinrich, ich mag deinen Humor.
    Ernsthaft
    Signatur
  • VBAL
    Heinrich, Heinrich...
    Ick versteh dir nicht.
  • 500mg
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit - Karl Valentin
    Signatur
  • Frank Enrechen
    das eine schließt das andere nicht aus, b.z.w. ist
    nicht proportional daran gekoppelt.
    es gibt tolle kunst die wenig zeit und mühe gekostet haben
    dürfte, sowohl scheußliche kunst die wohl viel zeit und
    geduld gefordert hat.
    natürlich auch andersrum und mit, und mit ohne handwerklichem
    talent..........
    Signatur
  • ixX
    Fleiß

    = Hingabe, sich mit einem Thema, mit einer Arbeit etc. intensiv auseinander zu setzen - u. es garantiert nicht zwangsläufig, dass das Ergebnis das wiederspiegelt. Umgekehrt sieht man guten Ergebnissen auch nicht zwangsläufig an, dass Hingabe und viel Zeit investiert wurde. Wenn einem selbst das Ergebnis ohne Einschränkung zufrieden stimmt u. freut, spielt die Bewertung von außen auch nur eine geringe Rolle. Ich denke, dass jeder selbst ganz gut sieht, ob das Ergebnis gelungen oder nicht ist. Auf der anderen Seite hat auch nicht jeder den gleich hohen Anspruch an sich selbst. Hat man den jedoch u. will dem gerecht werden, sollte man auch die Zwischenetappen (die Fortschritte) v.a. selbst anerkennen. Ohne der Erkenntnis eines (techn. oder sonstigen) Fehlers - keine Überwindung u. Korrektur. Fleiß kostet Zeit und Hingabe. Hierfür muss jeder für sich selbst ganz klar entscheiden: Wieviel Lebenszeit widme ich der Kunst, welchen Stellenwert hat Kunst für mich und auf was kann ich gut verzichten zu Gunsten derer ? (Ist aktuell mein Thema :)
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