• Kapitalismus in der Kunstszene

  • Kristina Rausch
    Kapitalismus in der Kunstszene
    Kapitalismus in der Kunstszene

    Umso teurer ein Künstler, desto gefragter seine Werke!
    In welche Richtung wandelt sich die Kunst?
    Gehört sie bald den Reichen?
    Heißt das in Zukunft, Kunst ist kein Allgemeingut mehr, sondern wird zum kapitalistischen Zweck entfremdet. Ausgestellt in Konsumtempeln der Oberschicht vorbehalten?
    Oder aber gibt es einen Umschwung, Kunst für jeden?
    Wird Kunst verstaatlicht, nicht nur für Kapitalisten zugänglich, sondern frei für alle?
    Und die Künstler selbst, was wollen sie?
    Streben sie an möglichst hohe Preise zu erzielen und selbst reich zu werden oder aber wollen sie zurück zu den Ursprüngen, mit ihrer Kunst Missstände in der Gesellschaft aufzeigen?
    Signatur
  • , 2
    Dein Posting hat mich richtig platt gemacht.
    Jetzt weiss ich nicht mehr, was ich denke, doch irgendwie frage ich mich, ob Du Deine Fragen ernst meinst.
  • RoWo
  • , 4
    Man vergisst allzuleicht, dass Ausstellungen in Galerien durchgehend völlig kostenlos sind.
    Zusätzlich gibt es bei jeder Vernissage noch kostenlose Getränke.
    Kunst zu konsumieren kann sich jeder leisten.
    Wenn du dir dann mal in der Galerie anschaust, wer da so kommt, um deine Bilder anzusehen,
    wirst du bald das Interesse an der Forderung "Kunst für Alle" verlieren.
    Warum sollte man Kunst für ein Publikum machen, das sich einen Dreck für Kunst interessiert.

    Klaus
  • Kristina Rausch
  • Kristina Rausch
  • Kristina Rausch
    was ich eigentlich damit sagen wollte....
    das Kunst oft zu teuer vermarktet wird, so das es sich nur reiche leisten können einen echten "Daniel Richter" aufzuhängen...
    und kunstinteressierte mit weniger Budget können sich solch ein Bild nicht leisten...,jeder will sich verkaufen zum besten Preis.
    Aber bleibt dabei nicht die Kreativität auf der Strecke? Oder machen Künstler das was der Markt sehen will?!?
    Produzieren sie sich um schnell viel Geld zu verdienen. Oder steckt mehr dahinter?
    Wie macht sich der Kapitalismus in der Kunst bemerkbar? Oder geht er spurlos an ihm vorbei?
    Signatur
  • was ich eigentlich damit sagen wollte....
    das Kunst oft zu teuer vermarktet wird, so das es sich nur reiche leisten können einen echten "Daniel Richter" aufzuhängen...
    und kunstinteressierte mit weniger Budget können sich solch ein Bild nicht leisten...,


    und warum bitte sehr, soll sich jeder einen "echten Daniel Richter aufhängen" . Es gibt unzählige, gute Arbeiten von weniger bekannten Künstlern (gerade für D.R.s Arbeiten müsste es ausreichend Substitutionsobjekte geben:-)), die für viele Menschen erschwinglich sind.
    Wenn du einen "D.R." anpeilst, denkst du da nicht auch an ein Spekulationsobjekt? Wer unbedingt bei einem "Popstar der bildenden Kunst" einkaufen will, denkt wohl primär an Gewinnmaximierung - und muss erstmal dementsprechend investieren und ein finanzielles Risiko eingehen.
  • Kapitalismus in der Kunstszene

    In welche Richtung wandelt sich die Kunst?
    Gehört sie bald den Reichen?
    Heißt das in Zukunft, Kunst ist kein Allgemeingut mehr, sondern wird zum kapitalistischen Zweck entfremdet. Ausgestellt in Konsumtempeln der Oberschicht vorbehalten?


    Seit wann ist denn Kunst "Allgemeingut"? - seit den 60er/ 70er Jahren des 20. Jhs. "Bildung für alle"?
    Wer hat sich im 17. Jh. einen "echten Rubens" geleistet?
    Der Weg vom "Elfenbeinturm in die Fußgängerzone" war wohl eher eine Aufspaltung: Kunst von Berufskünstlern in die Museen, Kunst von Hobbykünstlern an die Wände der Wohnräume.
    Richtig angekommen ist die Kunst in der Fußgängerzone bis heute nicht.





    Und die Künstler selbst, was wollen sie?
    Streben sie an möglichst hohe Preise zu erzielen und selbst reich zu werden oder aber wollen sie zurück zu den Ursprüngen, mit ihrer Kunst Missstände in der Gesellschaft aufzeigen?


    Der Ursprung der Kunst war nie "Missstände in der Gesellschaft aufzeigen". ;-)
    Das ist nun eine glatte Fehleinschätzung. Christliche Kunst wurde zur Ehre Gottes und zur religiösen Vermittlung für das Volk gefertigt, das war ein Selbstzweck der Kirchen.

    Künstler wollen Anerkennung für ihr Werk und Geld, um von ihren Arbeiten leben zu können. In dem Wunsch möglichst viel Geld für ihre Arbeit zu erhalten, unterscheiden sich Künstler wohl kaum von anderen Berufsschichten.
  • ranx
    "Künstler wollen Anerkennung für ihr Werk und Geld, um von ihren Arbeiten leben zu können. In dem Wunsch möglichst viel Geld für ihre Arbeit zu erhalten, unterscheiden sich Künstler wohl kaum von anderen Berufsschichten."
    ................so isses!
  • Kristina Rausch
    genau so und nicht anders ;)
    ich hatte eigentlich nur ein paar Gedanken die ich mich mal so fragte, obwohl ich selbst dran gedacht habe,das es Kunst heute überall gibt, ja auch bei Aldi.
    Aber danke für eure Stellungsnahmen, mit so einem Thema kann man wohl auch zur Disskussion anregen ;)
    Signatur
  • genau so und nicht anders ;)
    ich hatte eigentlich nur ein paar Gedanken die ich mich mal so fragte, obwohl ich selbst dran gedacht habe,das es Kunst heute überall gibt, ja auch bei Aldi.
    Aber danke für eure Stellungsnahmen, mit so einem Thema kann man wohl auch zur Disskussion anregen ;)


    @ lagatta
    ich finde, du benutzt zu viele Klischees. Ob ein Bild bei Aldi oder in einer feinen Galerie verkauft wird, der Verkaufsort sagt noch nichts über die Qualtiät der Arbeit aus. Ich glaube nicht, dass ein Bündel Klischees zu einer gescheiten Diskussion anregen kann - aber vielleicht bringen die Antworten in diesem Thread den Beitragsersteller auf den Gedanken mal selbst den eigenen Standpunkt zur Kunst zu überprüfen.
  • cobolt
    >>Umso teurer ein Künstler, desto gefragter seine Werke

    Nee, umgekehrt. Markt ist Angebot und Nachfrage. So isses n verbreiteter Bluff oder ein Dokument für Realitätsverlust. Davon abgesehen:
    Um mich für Kunst zu interessieren, muss ich den Kram nicht kaufen. Ne Ausstellung in Kunsthalle oder Museum kostet hier so ca. 8,- Eurochen. Vieles ist zum Betrachten umsonst, z.B. das KN :)

    >>Künstler wollen Anerkennung für ihr Werk und Geld, um von ihren Arbeiten leben zu können

    Und? Das wollen die Opelaner auch. Und die Karstädter. Und und und. Aber wenns der Markt nicht hergibt, nützt kein Gezeter, keine Beschwörung und schon gar kein Beharren auf einem veralteten Status Quo. Ist das Angebot höher als die Nachfrage, gibts Verfall, Aldi-Kunst und Pleiten. Letzlich muss auch die Kunst genauso ihren Allerwertesten bewegen, wie alle anderen auch. Es gibt keine Ausnahmen im Markt und keine Absolution für Extrawürste. Als Alternative zur diktatorischen Auswahl ist der Markt das kleinere Übel, aber die absolute Freiheit führt vermutlich zu Überproduktion, Wertverfall, Manipulation und n anstrengendes Leben. Und schon ist die Freiheit teuer bezahlt :)
    Signatur
  • Niels von Daake
    >>Umso teurer ein Künstler, desto gefragter seine Werke

    Nee, umgekehrt. Markt ist Angebot und Nachfrage. So isses n verbreiteter Bluff oder ein Dokument für Realitätsverlust


    Nur bedingt richtig. Nachfrage entsteht nicht, sie wird generiert. Dem Kunden wird suggeriert, er müsse es unbedingt haben - das Objekt (in diesem Fall das Kunstwerk). Die wenigsten Kunden sind davor gefeiht, das fängt im Supermarkt um die Ecke an und hört bei der Kunst nicht auf. Erfolgreich ist jener Künstler, welcher seinen Kunden beibringt, dass seine Kunst dem Kunden einen Nutzen/Wert bringt (Wertsteigerung, Steigerung des intellektuellen Ansehens oder etwa das freudige lächeln seiner Frau, beim Anblick eines handgemalten Portraits ihrer Kinder) ... und bevor wieder Jemand alles missversteht - ja, natürlich benötigt er auch das nötige künstlerische Talent.
    Das woran viele Künstler letzten Endes scheitern, ist die Selbstvermarktung.

    MfG Niels von Daake
    Signatur
  • , 9
    Menschenmassensosse...bekommt nicht...

    So ein sch..... quatsch!
  • geradeaus
    Daniel Richter für alle!
    Jawohl! :-)
    Für Essen und Trinken wird er nicht mehr viel Zeit haben,erst werden mal die ganzen Bilder für die Leute in der Schlange gemalt.
    Jetzt wird gearbeitet. :-)

    Ach so, ja, für mich bitte dann auch ein Bild.

    Wenn es die gerade so preiswert gibt...
  • >>Umso teurer ein Künstler, desto gefragter seine Werke

    Nee, umgekehrt. Markt ist Angebot und Nachfrage. So isses n verbreiteter Bluff oder ein Dokument für Realitätsverlust.


    nicht ganz, Kunst, die extrem teuer ist und als Geldanlage betrachtet wird, wird besser wahrgenommen als günstige Bilder von no-name-Künstlern. Die Preise werden vom Kunstestablishment in den Handel eingespielt.

    >>Künstler wollen Anerkennung für ihr Werk und Geld, um von ihren Arbeiten leben zu können
    Und? Das wollen die Opelaner auch. Und die Karstädter. Und und und.


    siku schrieb, Zitat: "Künstler wollen Anerkennung für ihr Werk und Geld, um von ihren Arbeiten leben zu können. In dem Wunsch möglichst viel Geld für ihre Arbeit zu erhalten, unterscheiden sich Künstler wohl kaum von anderen Berufsschichten."

    @ Cobolt,
    hättest du einen weiteren Satz in meinem Beitrag gelesen, müsstest du dich nicht so ereifern ;-). Bitte möglichst sinngerecht zitieren.


    Ist das Angebot höher als die Nachfrage, gibts Verfall, Aldi-Kunst und Pleiten. Letzlich muss auch die Kunst genauso ihren Allerwertesten bewegen, wie alle anderen auch. Es gibt keine Ausnahmen im Markt und keine Absolution für Extrawürste.


    das stimmt so nicht ganz. 1. Die Preise für Kunst werden nicht primär von Angebot und Nachfrage bestimmt, sondern von dem zeitgenössischen Verständnis was "ernsthafte" Kunst ist, bestimmt durch "Kunsttheoretiker", was als museumstauglich gilt, ist von vornherein hochpreisiger.
    Das Druckgrafik (einmalig) bei Aldi angeboten wurde ist kein Verfall im Kunsthandel, es hat auch nichts mit der Regelung des Marktes durch Angebot und Nachfrage zu tun. Es war ein gelungenes Experiment, zeigte es doch, dass die Qualität der Arbeiten nicht vom Verkaufsort abhängen. Anscheinend hat das Experiment nachhaltig gewirkt, allerding eher im Bezug auf Preise als auf die Künstler und ihre Kunst.
  • , 4

    Das woran viele Künstler letzten Endes scheitern, ist die Selbstvermarktung.

    MfG Niels von Daake


    Das Blödeste, das man Künstlern erzählen kann, ist, daß sie sich selbst vermarkten sollen.
    Sucht euch einen guten Galeristen und konzentriert euch auf eure Kunst.
    Und versucht bitte eurem Galeristen nicht zu erklären, dass eure Kunst einen Mehrwert für ihn darstellen könnte.

    Klaus
  • , 11
    Das ist mal mit Abstand der gescheiteste Satz, den ich zu solch einem Thema hier seit langem lesen durfte - @ parkgalerie. So ist es, schließe mich voll an!
  • Kristina Rausch
    mh, und was ist mit Straßenkunst wie Banksy?
    Er hatte nicht beabsichtigt Bilder für hohen Wert zu verkaufen, doch mit seinen kritischen Standements hat er Aufsehen erregt...
    Aber generell gilt, Künstler ohne Namen werden nicht so hoch vermarktet und erzielen einen geringeren Preis als Künstler die es irgendwie geschafft haben mit ihrer Kunst Aufmerksamkeit zu erregen und sei es nur durch Marketing von seinen Galeristen oder anderen Leuten.
    Ist das die moderne Marktwirtschaft?
    Mit angesagter Kunst wird doch gehandelt wie mit Aktien, aber dazu muss man sich erst einen Namen in der Kunstszene machen. Egal wie.
    Wenn du aber nicht dazu gehörst zu den oberen 10 000 dann hast du es schwer deine Kunst an den Mann zu bringen, dann ist Kunst wieder "Brotlos".
    Signatur
  • Mit angesagter Kunst wird doch gehandelt wie mit Aktien, aber dazu muss man sich erst einen Namen in der Kunstszene machen. Egal wie.


    egal wie?
    haha, lagatta sehr erfrischende Kommentare.

    "Egal wie" ist natürlich großer Quatsch. Den Namen in der Kunstszene "macht sich nicht der Künstler" ;-).


    Wenn du aber nicht dazu gehörst zu den oberen 10 000 dann hast du es schwer deine Kunst an den Mann zu bringen, dann ist Kunst wieder "Brotlos".


    lagatta meinst du mit "den oberen 10 000" zehntausend Künstler? ;-) - oder eine gesellschaftliche Oberschicht - wenn du die meinst, wer gehört deiner Meinung nach dazu?

    Der eigentliche Kunstmarkt besteht aus vielen Künstlern und die nagen in der Regel nicht am Hungertuch bzw. sie sind nicht "brotlos". Das ist in anderen künstlerischen Berufen (Schauspieler, Musiker) wohl allgemein so: es gibt einige "Popstars" auf die das Volk ganz genau schaut, außerdem gibt es zahlreiche Künstler, die ohne im Rampenlicht zu stehen, den Kulturbereich in Gang halten.
  • cobolt
    "hättest du einen weiteren Satz in meinem Beitrag gelesen, müsstest du dich nicht so ereifern"

    Herzi, ich ereifer mich nicht bei solchen Themen, ich amüsier mich. Ich frag nur laut und habe Deinen Satz sozusagen nochmal getippt unterstrichen.

    "Die Preise für Kunst werden nicht primär von Angebot und Nachfrage bestimmt, sondern von dem zeitgenössischen Verständnis was "ernsthafte" Kunst ist"
    Glaubt die Kunst tatsächlich, für sie gelte die einfachsten Regeln der Marktwirtschaft nicht? Und was passiert mit dem sogenannten zeitgenössischen Verständnis, wenn zu beobachten ist, dass das Wissen und die Beschäftigung mit der Materie (ähnlich wie mit der Typografie oder der Rechtschreibung) verwässert wird, z.B. weil Allgemeinbildung wegbricht und artverwandte Branchen als Kunst deklariert werden? Das kann sowohl aus Unwissenheit, als auch Kalkül passieren und geschieht auch immer häufiger. Ich zweifle da als Laie und interessierter Beobachter ein wenig an der Objektivität bzw. hab ich das Gefühl, dass ein im doppelten Sinn künstlicher Wert geschaffen wird, wenn in anderen Branchen aus genannten Gründen einfach die Luft zu dünn wird.

    Ich schau da nur auf die Unmengen studierter Gestalter, die das Problem haben, dass sie keinen Job finden, weil es einfach zu viele von ihnen gibt und die Ausbildung längst selbst zur Ware geworden ist. Dazu kommen noch existenziell abgesichterte Hobbyisten, die auch ihren Teil vom Kuchen wollen. Wenn Erstere z.B. in den Kunst-Markt drängen, weil sie sonst nicht mehr anders klar kommen, kann das der Kunst auch ein Stück Qualität und Eigenständigkeit kosten. Die lapidare Begründung ALLES wäre Geschmackssache kann keine Richtlinie dafür sein, ob ich andere Branchen einfach ignoriere oder mein persönliches Verständnis vielleicht einfach ein wenig zu klein ist, (was natürlich niemand zugibt.) Ob auch Galerien von solchen Sichtweisen betroffen sind, wäre interessant zu erfahren. Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass solche Leute sehr wohl andere Märkte und Entwicklungen kennen und das in die Beurteilung von Arbeiten auch einfliesst.

    "Das Druckgrafik (einmalig) bei Aldi angeboten wurde ist kein Verfall im Kunsthandel"
    Oh, da kenn ich aber von Künstlern gaaanz andere Meinungen, was mich bei den bunten Herzis und ähnlichen Motiven, die da angeboten wurden, auch nicht wirklich überrascht. Denn was zu sehr spaltet oder provoziert, wird auch nicht ins Sortiment genommen, oder? Weichspüler-Kunst, die niemanden weh tut :) Das zeitgenössische Verständnis erliegt der Manipulation, wenn sich die Kräfte so frei um Marktanteile hauen dürfen und sich Mehrheiten innerhalb einer Szene verschieben. Kann man auch im KN beobachten. Kommt mir zumindest so vor. Nicht uninteressant, aber manchmal auch recht gruselig.
    Signatur
  • @ cobolt
    liebsten Dank für das "Herzi",
    - dem was danach in deinem Beitrag kommt, stimme ich (von kleinen Abweichungen abgesehen) weitgehend zu, zudem ist die "Kunstszene" hier insgesamt erhellend beschrieben.
    So, jetzt lasse ich mal deinen Beitrag auf mich wirken. :-)
  • , 4

    "Die Preise für Kunst werden nicht primär von Angebot und Nachfrage bestimmt, sondern von dem zeitgenössischen Verständnis was "ernsthafte" Kunst ist"
    Glaubt die Kunst tatsächlich, für sie gelte die einfachsten Regeln der Marktwirtschaft nicht?


    Die schöne Theorie von "Angebot und Nachfrage" wurde entwickelt, um Preisphänomene bei Massenproduckten wie Mais, Kartoffeln, Kohle zu erklären.

    Der Unterschied zu Kunst ist, das es hier die meiste Zeit überhaupt keinen Markt gibt.
    1. Das Angebot besteht immer nur aus 1 Werk.
    2. Es kommt auch bei bekannten Künstlern selten vor, dass es mehr als einen Interessenten zur gleichen Zeit für ein Werk gibt.
    3. Es gibt nicht immer einen Interessenten (Nachfrage), man wartet also solange, bis überhaupt eine Nachfrage existiert.
    4. Manchmal gibt es auch einfach kein Angebot, z.B. weil Neo Rauch nicht mit dem Malen nachkommt.

    Selbstverständlich kann man einen solchen Markt nicht durch das Verhältniss von Angebot und Nachfrage beschreiben.

    Klaus
  • cobolt
    Okee, kann ich alles nachvollziehen. Erklärt mir aber nicht die fehlende Selbstkritik der Szene und die Frage, wie genannte Probleme gelöst werden sollen, bzw. ob so ne Entwicklung zu begrüssen ist. Hier seh ich z.B. wenig Neo Rauch und Co. Hier seh ich hauptsächlich Lobbyismus bestimmter (kleiner) Parteien, die rein subjektiv beurteilen, was woanders glatt durchfällt, weil Subjektivität der Gesamtheit des Gestaltungsmarktes nicht gerecht wird und als Beurteilung zu wenig ist. Kritische Hinterfragung ist, wie man sehen kann, oft nicht erwünscht, selbst wenn es nicht um einzelne Personen, sondern um die Entwicklung einer Branche im Allgemeinen geht. Das ist so ne Weiter-so Politik, wie sie auch woanders nicht anders läuft. Aber als ernstzunehmendes Sprachrohr einer Branche kann man das nicht sehen.

    "Die schöne Theorie von "Angebot und Nachfrage" wurde entwickelt, um Preisphänomene bei Massenproduckten wie Mais, Kartoffeln, Kohle zu erklären

    Und was ist mit den Massenprodukten wie Herzis, Katzis, Kinderlis, Blümelis und Co.? Für mich ist das längst ne Massenproduktion, folglich gelten auch die beschriebenen Marktregeln, oder? Oder man muss klar sagen, dass sowas inzwischen nicht mehr zur Kunst gehört, das wäre konsequent.
    Signatur


  • Und was ist mit den Massenprodukten wie Herzis, Katzis, Kinderlis, Blümelis und Co.? Für mich ist das längst ne Massenproduktion, folglich gelten auch die beschriebenen Marktregeln, oder? Oder man muss klar sagen, dass sowas inzwischen nicht mehr zur Kunst gehört, das wäre konsequent.


    Das ist ein Parallel-Kunstmarkt, den gibt es schon seit Jahrhunderten, kannste zurückverfolgen bis ins Goldene Zeitalter der Holländischen Malerei.
  • cobolt
    Oh, sicher, ich bestreite nicht deren Existenz. Ich frag nur, ob es sich dabei nicht (von mir aus auch schon ewig) um Massenprodukte handelt. Das klingt natürlich nicht so schick, wie Parallel-Kunstmarkt. Wenn ja, müsste das gelten, was parkgalerie unter Preisphänomen anspricht. Und dann hat der Kram bei ner Überproduktion eben auch mit den Dingen zu kämpfen, die für jeden Markt gelten und die Frage stellt sich, ob Kunst nicht das Problem hat, dass sich die Kräfte zugunsten dieser Massenproduktion verschieben.

    Wenn der Galerist sozusagen die Fachkraft für Tendenzen, Trends und Wertbeurteilung ist und der Gestalter sich auf dieses Urteil verlässt, bzw aus Unkenntnis verlassen muss, wäre es interessant zu erfahren, inwieweit das unter o.a. Dialogen Folgen für die gesamte Branche hat. Letzlich ist auch die Galerie ein Teil des Marktes und muss die Existenz des Betreibers sichern. Die arbeiten doch bestimmt nicht ehrenamtlich.

    In der Grafik ist das mittlerweile ein ernstes Problem. Da verschiedene Stränge von Fachwissen der digitalen/wirtschaftlichen Entwicklung zum Opfer gefallen sind, gibt es einen drastischen Abfall in der Qualität des Nachwuchses bei zunehmender Masse. Das Problem ist, dass dieses Wissen nicht regeneriert werden kann, weil die älteren Generationen ihr Wissen z.B. wg. fehlender Ausbildung nicht mehr weitergeben können. Evtl. geht es der Kunst genauso.
    Signatur
  • Oh, sicher, ich bestreite nicht deren Existenz. Ich frag nur, ob es sich dabei nicht (von mir aus auch schon ewig) um Massenprodukte handelt. Das klingt natürlich nicht so schick, wie Parallel-Kunstmarkt.


    nein!
    Es handelt sich nicht um Massenprodukte, sondern um Arbeiten von der großen Gruppe von Künstlern, die nicht zu den Popstars auserwählt wurden.
    Ich halte eine zu große Herabsetzung von dem was gemeinhin unter "Dekokunst" läuft auch für unangemessen.

    Wenn der Galerist sozusagen die Fachkraft für Tendenzen, Trends und Wertbeurteilung ist und der Gestalter sich auf dieses Urteil verlässt, bzw aus Unkenntnis verlassen muss, wäre es interessant zu erfahren, inwieweit das unter o.a. Dialogen Folgen für die gesamte Branche hat. Letzlich ist auch die Galerie ein Teil des Marktes und muss die Existenz des Betreibers sichern. Die arbeiten doch bestimmt nicht ehrenamtlich.



    Der Galerist ist nicht "Fachkraft für Tendenzen". - Schau dir mal die Vita der Gewinner des Kaiserrings in Goslar im Laufe der Jahre an, vielleicht kommst du dann ja zu neuen Erkenntnissen. Der Markt wird nicht von einem Galeristen bestimmt, sondern im Zusammenspiel mit Hochschule, Kuratoren und Galerien - das der Galerist gelegentlich den Preis - in einem bereits festgelegten Segment - beeinflußt, ist nicht primär von Bedeutung.



    In der Grafik ist das mittlerweile ein ernstes Problem. Da verschiedene Stränge von Fachwissen der digitalen/wirtschaftlichen Entwicklung zum Opfer gefallen sind, gibt es einen drastischen Abfall in der Qualität des Nachwuchses bei zunehmender Masse. Das Problem ist, dass dieses Wissen nicht regeneriert werden kann, weil die älteren Generationen ihr Wissen z.B. wg. fehlender Ausbildung nicht mehr weitergeben können. Evtl. geht es der Kunst genauso.


    Das wäre auf die freie Kunst bezogen eine Wertschätung innerhalb verschiedener "Klassen", die eigentliche Eingliederung in diese "Klassen" berührt das nicht.

    ______________
    es lebe der nick
  • cobolt
    "vielleicht kommst du dann ja zu neuen Erkenntnissen"
    Ja, vielleicht :) Ich werd dem nachgehen, meinen Dank.

    "Es handelt sich nicht um Massenprodukte, sondern um Arbeiten von der großen Gruppe von Künstlern, die nicht zu den Popstars auserwählt wurden"

    Mmmmh, nicht jeder der n Blümschen malt, ist n Künstler. Nicht jeder der n Ball tritt, ist n Fussballer. Massenmotive sind immer auch Volkes Spielwiese für Freizeitaktivitäten. Schon immer. Es tut ihnen gut und so soll es auch sein. Aber der Glaube, da alles und jeden in eine Branche packen zu können, halt ich persönlich für Wunschglaube fern der Realität. Oder umgekehrt: Da jeder Gestalten kann, irgendwie mit irgendwas, verliert die Schublade Kunst bei entsprechender Produktion an Bedeutung. Sag "Gestaltung" und alles ist im Sack, vom Tischler über den Gärtner bis zum Grafiker :) Und man sollte dann mit der Erkenntnis leben, dass man nicht so individuell ist, wie man glaubt. Und entsprechend weniger dicke Wellen machen.

    Is halt blödsinnig wenn Motiv X hier wegweisend beklatscht wird und dann schauste dich mal in der Geschichte um und siehe da: Alles schon da und weitaus besser, als heute :)
    Signatur



  • Mmmmh, nicht jeder der n Blümschen malt, ist n Künstler. Nicht jeder der n Ball tritt, ist n Fussballer. Massenmotive sind immer auch Volkes Spielwiese für Freizeitaktivitäten.


    @ Cobolt
    wenn man das Thema Kunst zu weit fasst, kommen schnell Einheitsbrei und Vorurteile heraus. Meine Beiträge hier in diesem Thread beziehen sich auf Künstler, die von ihren Arbeiten leben und im Kunstmarkt vertreten sind - das können auch Autodikakten sein.
    Es ist auch abwegig zu glauben, dass sich Kunst nur auf die Motivgebung bezieht: Landschaften, Blumen, Portraits können auch Kunst sein, oder ist das Portrait unseres Exkanzlers keine Kunst? Dann könnte man auch alles, was jetzt als expressiv oder informell bezeichnet wird zu den "Blumis" und "Hundis" tun, so einfach lässt sich künstlerische Qualität gottseidank nicht bestimmen.
    Um nochmal auf die Motive der Aldi - Druckgrafik zu kommen, da kannst du dir auch mal die Jahresgaben anschauen, ich sehe da keine Unterschiede.
  • cobolt
    "Meine Beiträge hier in diesem Thread beziehen sich auf Künstler, die von ihren Arbeiten leben und im Kunstmarkt vertreten sind - das können auch Autodikakte sein"

    Okee, und ich frag nach Erscheinungsbild und Aktualität des Marktes im Gesamten und Allgemein, da man ja z.B. im Internet so ne Trennung nicht nachvollziehen kann. Da geht der Spass eigentlich schon los ;) Und das Gekloppe auch. Na, mal schaun, was noch kommt. Falls was kommt.
    Signatur
  • Kristina Rausch
    was sind Jahresgaben?
  • Kristina Rausch
    ....und es gibt ja soviele Talente, die von Kreativität und Eigensinn nur so sprudeln, und trotzdem, es ist ein langer Weg....
    und dann der Kapitalismus...
  • , 12
    jaja, diese verdammte langeweile ...

    :O
  • , 13



    Und die Künstler selbst, was wollen sie?
    Streben sie an möglichst hohe Preise zu erzielen und selbst reich zu werden oder aber wollen sie zurück zu den Ursprüngen, mit ihrer Kunst Missstände in der Gesellschaft aufzeigen?
    Der Ursprung der Kunst war nie "Missstände in der Gesellschaft aufzeigen". ;-)
    Das ist nun eine glatte Fehleinschätzung. Christliche Kunst wurde zur Ehre Gottes und zur religiösen Vermittlung für das Volk gefertigt, das war ein Selbstzweck der Kirchen.

    Künstler wollen Anerkennung für ihr Werk und Geld, um von ihren Arbeiten leben zu können. In dem Wunsch möglichst viel Geld für ihre Arbeit zu erhalten, unterscheiden sich Künstler wohl kaum von anderen Berufsschichten.
    ------------------------

    huhu siku!

    vom ursprung auf minus 2009 bis später...

    ich verwette meinen arsch darauf, dass jeder, der sich etwas mühe gibt,
    deine daran anschließende aussage
    (ev. mit ausnahme nach dem letzten beistrich)
    falsifizieren und ebenfalls klischeehaftes denken unterstellen könnte.

    allerdings muß ich eingestehen, dass dieses mein angebot aktuell nicht wirklich seriös ist, da ich im moment grad ziemlich beschäftigt bin:


    Sonntagsausflug

    :-)

    mfg www



    jetz' guck' bitte nich so streng...

    :-)))))


  • huhu siku!

    vom ursprung auf minus 2009 bis später...

    ich verwette meinen arsch darauf, dass jeder, der sich etwas mühe gibt,
    deine daran anschließende aussage
    (ev. mit ausnahme nach dem letzten beistrich)
    falsifizieren und ebenfalls klischeehaftes denken unterstellen könnte.
    mfg www


    zzz, www solche Kraftausdrücke zu später Stunde von zartem Künstelhändchen geschrieben, was haste dir dabei gedacht?

    Wo ist eigentlich weckerweitwurf abgeblieben, haste dem diesen nick abgekauft?

    Klar mannchen/ frauchen kann auch mit niedlichen Fabelwesen an die Operation Husky im 2. Weltkrieg erinnern, aber darauf würde wohl kaum ein Profikünstler kommen.

    nachti
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