• professorale diktatur

  • , 1 professorale diktatur
    und noch 'ne frage die die welt nicht braucht...
    mir ist in medienberichten schon mehrfach aufgefallen, daß kunstprofessoren, so sie zu ihrem wirken und werken befragt oder dargestellt werden, eine recht dominante stellung einnehmen, was die einflußnahme auf ihre studenten angeht. ich finde das etwas befremdlich, wenn eine kunstakademie inhalte statt techniken vermittelt, und studenten zu abbildern ihrer professoren abgerichtet werden. meines erachtens wird da despektierlich mit dem ureigensten ausdruckspotential der studenten (und künftigen künstler) umgegangen. ein künstler, der wirkliches potential hat, will sich doch selbst in seiner kunst ausleben, und nicht ein kleiner dressierter professorableger sein, oder bin ich unverbesserlicher kunstromantiker schon wieder auf der falschen spur?...
  • hihi! daniel richter lässt grüssen ;)
  • , 3
    Mir hat ein (ehemaliger) Kunstprofessor f. Malerei/Zeichnen selber gesagt, dass sie keine ZU guten Schüler wünschen, weil sie in ihrem Stil zu ausgereift sind, um noch von dem jeweiligen Professor geformt werden zu können.

    Also am besten eine drittklassige Mappe abliefern, wenn man unbedingt auf die Angewandte will - oder darauf pfeifen, weil man so oder so seinen Weg findet, falls die Kunst primäre Leidenschaft verkörpert. Und sein Nachsatz: "Wissen Sie wie viele abgeschlossene Studenten der Angewandten den ECDL machen, um im Büro oder sonstwo zu arbeiten?"
  • , 4
    der eine spricht von dem, was er im fernsehen gesehen hat und die andere vom hören sagen.
    das kann ja ein ganz doller thread werden,
    legt euch mal richtig ins zeug.
  • , 5
    und noch ... ein künstler, der wirkliches potential hat, will sich doch selbst in seiner kunst ausleben, und nicht ein kleiner dressierter professorableger sein, oder bin ich unverbesserlicher kunstromantiker schon wieder auf der falschen spur?...



    ...genau, und derjenige, der sich nicht - auch nicht vom besten prof - in schubladen stecken oder domestizieren lässt, der hat eine chance, sich später durchzusetzen.
    ist halt offenbar eine feuerprobe, die nicht jeder bestehen muss ...
  • , 3
    der eine spricht von dem, was er im fernsehen gesehen hat und die andere vom hören sagen.
    das kann ja ein ganz doller thread werden,
    legt euch mal richtig ins zeug.


    und du bist der abstrakte Betrachter :p
  • , 4
    @Gast, 3;

    jajaja
    schwadroniert nur weiter, ich meld mich wenn meine schmerzgrenze überschritten wird.

    ich bin der abstrakte betrachter,
    so so...
  • , 6
    @Gast, 1: Ist das denn nicht vollkommen Wurst? - Ich denke schon.
    Wer genug Künstler ist, wird so oder so seinen Weg suchen und finden und wer denken kann, wird die für ihn richtigen Informationen schon aus dem (wohl immer) subjektiv geprägten Lehrstoff heraus filtern.
  • @Gast, 4 "kunststudenten müssen und wollen gequält werden, dafür sind sie schließlich da"
    seh ich auch so ;)
  • , 1
    @Gast, 4: hallo schlauberger - foren sind dazu da, daß die klugen (wie du) die doofen (wie mich) klüger machen, oder gönnst du mir deine einblicke in die große weite welt der kunst nicht ;-)...
  • Ganz einfach herunterreduziert geht es nur um Eitelkeiten, wie auch manchmal hier im Forum.

    Ich denke, dies ist ein sehr umfangreiches Themengebiet. Zum einen, da die berühmen Künstler oft sehr mittelmäßig sind und im Kunstmarkt eigenartige Kriterien gelten.

    Wenn dann so ein mittelmäßiger Künstler Prof wird, ist das am Schlimmsten, da er immer Angst vor Konkurrenz hat. Viele nicht so bekannte und auch vermeintlich nicht so gute Künstler waren hervorragende Lehrer, da sie ihre Studenten weiterbringen wollten.

    Ein guter Künstler braucht keine Angst vor seinen Studenten haben. Denn wenn man sich mit hoher Qualität umgibt, ist das inspirierend.

    Zum Anderen, das Hauptproblem an den Akademien ist jedoch, daß nur noch über Kunst gesprochen wird und die Professoren ihre Vorbildfunktion nur durch Arroganz und markige Sprüche zeigen. Es ist meiner Meinung total wichtig, daß der Professor durch sein Arbeiten den Studenten seine Integrität zeigt.

    Auch ist der Schüler wichtiger als der Lehrer, da der meist schon am Ende seiner Laufbahn ist. Der Schüler sollte den Lehrer aussuchen und sich von ihm holen, was er lernen möchte. Kann der es nicht, dann auf zu Einem anderen.
    Signatur
  • , 8
    ---
  • , 9
    Was sollen das für Kunst-Professoren sein, die jediglich Techniken vermitteln?
  • , 1
    @Gast, 9: interessanter ansatz - soll heißen, professoren sind alle so, oder eher - es ist gut, daß sie so sind? für letzteres müßte ich dann fragen, was das für künstlerseelen sein sollen, die das noch begrüßen. in der "bürgerlichen" arbeitswelt gibt's eine menge "hundecharaktere", die gerne auf befehl agieren, bei künstlern hatte ich mir das immer anders vorgestellt...
  • fluuu
    Hallo,

    also, das fängt mal damit an, dass ein akademisches Kunststudium eh für die Katz ist, freie eigene Ausdrucksentfaltung lernt man dort nicht, also spielt auch die Sicht der Professoren keine Rolle.
    Natürlich hatte auch mein Professor damals seine Vorlieben, Sichtweisen und Inhalte die er in seiner von ihm geleiteten Kunstakademie vermittelt hat.
    Ich sag ja, alles für die Katz.
    Den eigenen künstlerischen Ausdruck lernt man beim Durchleiden von Lebenskrisen um ein vielfaches besser als von dem Druck eines Kunstprofessors an der Schule.
    Habe die Kunstakademie vorzeitig abgebrochen und komme nun nicht in die bürokratischen Vorteile eines Diplomkünstlers aber ich bin frei in meiner Entfaltung die Themen anzugehen die mich persönlich berühren und für die Gemeinschaft von Interesse sind.
    Die akademische Erziehung und Bildung war mir zusehr auf das "Schöne" in der Kunst ausgerichtet und weniger auf den dramatischen Affekt. Sicher die bewusste Anwendung von konvex und konkav z.B. hat natürlich einen Sinn und somit gibt es einige handwerkliche Dinge die man an der Schule lernen und üben kann. Ich würde sagen, sich den Kunstprofessoren ausliefern ja um dann alles wieder zu vergessen.

    gruß fluuu
    Signatur
  • Margit Gieszer
    Für mich wäre es immer mein Traum gewesen, auf eine Kunstakademie gehen zu dürfen.
    Ich war immer der Meinung dass das überhaupt die Basis ist, um das notwendige Handwerk der Malerei zu erlernen. Leider - oder Gott sei Dank? wurde da nie was daraus. Mit 50 begann ich aber dann doch zu malen, und die Leidenschaft bahnte sich ihren Weg. Ich habe aber die bittere Erfahrung gemacht, dass es unglaublich viel nachzuholen gibt, was mir an Basiswissen gefehlt hat und auch immer noch fehlt, und das alles auch noch neben meinem Beruf.
    Im Alter finanziert mir niemand ein Kunststudium und ich muss mir jede Stunde die ich male, erkämpfen und auf vieles andere verzichten. Ich möchte aber nicht auf eine gute handwerkliche Basis verzichten, die in meinen Augen die Grundlage für eigenes freies Arbeiten darstellt.
    Derzeit suche ich mir meine Lehrer selber aus, allerdings ist die Ausbildung sehr kosten- und zeitaufwendig. Arbeite ich mehr um das Geld für eine Ausbildung zu haben, dann fehlt mir die Zeit und umgekehrt. Es ist ein Drahtseilakt der Entbehrungen, aber auch der Leidenschaft.

    Um mich nicht als Kopist eines Lehrers zu sehen finde ich es für mich wichtig, auch mehrere Lehrer zu haben, um das für mich brauchbare an Wissen und Technik herauszufiltern.

    So bin ich wenigstens frei in der Wahl der Lehrer und muss mir nichts aufzwingen lassen was ich nicht möchte.

    Ich bin froh, dass ich nicht jetzt jung und an der Akademie für Bildende Kunst in Wien bin, denn manche Professoren, die dort unterrichten, erscheinen mir mehr als fragwürdig, wenn ich daran denke welchen Einfluss sie auf die jungen Künstler ausüben.

    Liebe Grüße Margit
    Signatur
  • cobolt
    Man hat manchmal den Eindruck, dass Kunst vor allen Dingen DIE Berufswahl für jene ist, die ein Problem damit haben, sich etwas sagen lassen zu müssen. (Und das sind in der Gesamtbevölkerung nicht gerade wenig). Dabei ist das Wechselspiel zwischen Profs/Dozenten/Meistern und Studenten/Lehrlingen/Azubis doch eigentlich überall qualitativ davon abhängig

    ob der Prof/Dozent nicht nur seine Materie vermitteln kann, sondern auch willens/fähig ist diese mit dem Student/Lehrling weiterzuentwickeln. Dafür brauchts aber nun auch mal die Fähigkeiten eines guten Lehrers und die Lust am Weitergeben der eigenen Erfahrungen ohne Arroganz und deutsches Sandburgengehabe. Da trennt sich oft schon die Spreu vom Weizen. Ich hab da zugegeben immer Glück gehabt, weil man sich über die Zeit ein Verhältnis erarbeitet hatte, an dem man sich kreativ / inspirativ / provokativ reiben konnte. (Und das oft auch noch, mit ner Menge Fun!).

    NATÜRLICH wollen Profs / Dozis keine ZU guten Schüler, dass hab ich mir auch oft angehört. EIN Grund dafür ist aber auch, der o.a. erste Absatz, die Unfähigkeit vieler sehr stolzer (und ab und an auch sehr taltentierter) Frühchens, Inhalte von anderen einfach mal anzunehmen, die Lust am Experiment, das Verlassen liebgewonner Techniken und Möglichkeiten, statt diese ewige Heulerei von "My way" und sonst gar nix. Und je Fortgeschrittener einer ist, desto schwerer fällt ihm das bekanntlich und umso anstrengender bis unmöglich ist es für einen Prof / Dozi demjenigen noch andere Perspektiven und Denken nahezubringen. Da prallen Vorstellungen aufeinander, die in einem Lehrberuf SO absolut unmöglich wären. (Kein Meister debattiert am Anfang über seine Entscheidungen, schon gar nicht mit dem Lehrling. Das wär fatal für den Betrieb, da gilt ja auch erstamal "Klappe halten" und aneignen :o)

    Also bei allem (oft auch berechtigten) Geplärre über Lerndiktaturen und unfähigen Leuten, vielleicht mal dran denken, dass "Lernen" auch was mit "Kommunikationsfähigkeit" zu tun hat - und das auch noch wechselseitig. Für jeden, der die Zähne nicht richtig auseinanderbekommt, gibts auch noch denjenigen, der möglichst wenig bis gar keine Regeln hören will. In den weiten Hallen der KN-Foren kann man deutlich sehen, wer damit bis ins hohe Alter immer noch Probleme hat, und wer nicht. Und wohin einen das geführt hat :o)))
    Signatur
  • , 13
    @cobold: klasse beitrag.

    möchte noch ergänzen:

    ich finde es wichtig, dann aber auch den absprung zu vollziehen, vom status als schüler eines bestimmten lehrers zum "forschenden" und "lernenden" in eigenregie - und das hört ja im besten falle nie auf.
    das klingt nach binsenweisheit, ist aber tatsächlich eine nicht so häufige erscheinung, ist ja auch umbequemer, als auf fahrende züge aufzuspringen...
  • Stefan Arens
    (war doppelt)...:
  • Stefan Arens
    Also.
    meiner bescheidenen meinnung nach, durchaus an Universität gewesen aber ohne Abschluß, und Erfahrungen von Freunden, sieht es so aus, dass es vor allem auf den einzelnen Studenten ankommt, wie er selbst eingestellt ist. Ich zum Beispiel will einfach alles machen, was ich selbst für richtig halte, da habe ich diesen akademischen ANPASSUNGSBETRIEB (Auswendiglernen und vorgekauter Kanon) sehr schnell satt gehabt.
    Manch einer braucht die Gruppe, andere arbeiten lieber für sich.

    Die Kunstprofs hielt ich noch für einigermaßen anders und gescheiter als der übrige Akademische Betrieb, aber naja, scheint vielleicht auch so zu sein, dass selbst die künstler, die als Dozenten oder Profs an die Uni kommen, davon aufgesaugt werden. Vielleicht gibt es gute Ausnahmen.

    Ich weiss dass das meine bescheuerte persönliche Meinung ist, aber so sieht das aus. Ich würde mir vorstellen, dass ich von dem Prof in dem unterstützt werde, was mir und meinem Stil (wenn es denn so einen gibt) zu gute kommt. Aber das kann auch schlecht sein, und Vielfalt belebt. Daher meine Meinung: Darfs da keine Autorität geben, die einem etwas aufzwingen will (das kann mit subtilen Kommentaren oder "mach das doch so" immer wieder passieren). Fingerspitzengefühl, wohl? Aber auch hier ist es so, der eine braucht eine Anweisung, der andere kann es nur, wenn er sich dabei frei fühlt- daher gehört Menschenkenntnis in meinen bescheidensten Augen unbedingt zu einem guten Kunst-Prof.

    Das NACHMACHEN, was einer für richtig hält, ist doch bekloppt. Techniken das ist gut. Das kann man ja nur nachmachen.
    Aber wie siehts aus mit den Inhalten? Mit dem, was "man" malen kann? Mit dem, was nicht so ankommt? Das letztere ist immer willkür, es sei denn es ist wirklich häßliches.

    Eigentlich gibt es nur ein entscheidendes Kriterium: Die ästhetische Wirkung und die Einheit des Bildes. Stilistisch gesehen muss alles möglich sein.

    Ich glaube, da kommt es auf den Prof an. Gerhard Richter würd ich gern mal erleben... - hab ihn mal an der uni in einer doku im fernsehen gesehen

    Nun ich war noch nicht an der Kunstuni, kann das nicht so beurteilen, wie das mit den Inhalten ist, mit dem, was "man" malen soll und kann, - man sieht und hört die Profs im Fernsehen, man liest und hört sie in Zeitschriften... ich glaube manchmal kommt da etwas Arroganz rüber, weil es in der Dynamik liegt, dass man eine Gruppe bildet, - da ist dann automatisch eine Rangordnung; um den Chef tummeln sich dann (unbewusst?) Lieblinge. Vielleicht.

    Delacroix: Von der Akademie ist noch kein Meister gekommen.
    Aber ich würde sagen, man muss da hin, und darf sich selbst nicht verlieren, alles nehmen was man nur brauchen kann.
  • cobolt
    Siehste, genau das mein ich.

    Es ist meiner Meinung nach eine Illusion mit 25 schon beurteilen zu können, WAS als Erfahrung bereits gut und abgeschlossen ist, und was nicht. Diese Erkenntnis ist mir am Anfang auch schwer gefallen. Es kommt eben nicht nur darauf an, das bereits Vorhandene zu pflegen, auszubauen und zu verwalten, sondern die (auch persönliche) Entwicklung voranzutreiben. Das geht aber zwangsweise nur, wenn ich als Lernender bereit bin, auf die Erfahrungen anderer zurückzugreifen und aus den verschiedenen Teilen eine eigene Essenz zu ziehen. Das geht nur mit der Lust an Veränderungen. Willst Du im Ernst in einem Internet-Forum die nächsten 30 Jahre dafür streiten, für eine Entwicklung künstlerisch anerkannt zu werden, die Du freiwillig vor zig Jahren abgebrochen / eingeschränkt hast, weil man sich gegängelt gefühlt hat oder der Freiheitsdrang zu gross war? Oder die Seele zu empfindlich? Zum Schluss bleibt Dir dann nur der Stolz nichts mehr verändert zu haben. Aber bis dahin kann Dich der Zug der Zeit voll überrollt haben.
    Signatur
  • malsupilahmi
    man kann nur gewinnen
    und wird sich nicht verlieren
    außer das Ich war von vornherein nur eine hohle Blase

    nach dem Studium sollte man dann soweit sein für sich selbst den Prof (Antreiber, Anleiter, Umdenker, Austester) zu spielen
    Signatur
  • cobolt
    Absolut!
    Der Prof / Dozi ist ein Lebensabschnittbegleiter, kein Herbergsvater. Man kann ja frei entscheiden, ob danach andere Quellen kommen, oder ob man die Lernmechanismen für sich entwickelt und vorantreibt. Am besten beides. Ich finds O.K., wenn ich das Maximum des großen Kuchens anstrebe und versuche im Rahmen persönlicher Ziele und Möglichkeiten zweigleisig zu fahren. Manches geht später alleine besser, manches geht nicht ohne andere Leute. Ich würde jedenfalls nicht den Individualismus über die Kommunikationsfähigkeit stellen. Auch nicht drunter, aber nicht als alleinige Option. Daraus entwickeln sich manchmal sehr merkwürdige Charaktere :o)
    Signatur
  • Sabine Minten
    Es ist meiner Meinung nach eine Illusion mit 25 schon beurteilen zu können, WAS als Erfahrung bereits gut und abgeschlossen ist, und was nicht.


    genau das ist das blöde an den 25jährigen - sie sind so tierisch ernsthaft damit beschäftigt "einzigartig" zu sein... *ggg
    biste erst mal über 40 (weia!), dann haste im günstigsten fall (jedoch nicht automatisch!) nicht mehr solche phobischen vorstellungen davon, dass es dich komplett aufsaugen könnte, wenn du dich auf jemanden oder etwas einlässt (eltern-syndrom?).

    im gegenteil: kannst dir vielmehr die dinge (oder den prof...) souverän und bis zum anschlag verabreichen - und dich darauf freuen, am ende um ein paar überraschende facetten reicher wieder aus dem tauchgang aufzusteigen, um dir dann den nächsten zu gönnen :-)
    Signatur
  • , 9
    @mh: interessanter ansatz - soll heißen, professoren sind alle so, oder eher - es ist gut, daß sie so sind? für letzteres müßte ich dann fragen, was das für künstlerseelen sein sollen, die das noch begrüßen. in der "bürgerlichen" arbeitswelt gibt's eine menge "hundecharaktere", die gerne auf befehl agieren, bei künstlern hatte ich mir das immer anders vorgestellt...


    es geht nicht um "auf befehl agieren", es geht um den dialog.

    von wem willst du denn lernen, wenn nicht von einem "gefestigten" künstler?
    natürlich wird der seine ansichten haben, die du auch nicht umwerfen wirst.
    aber er/sie kann dir dabei nützlich sein, deine eigenen ebenfalls zu konkretisieren, ob nun im konsens oder als opposition.
  • fluuu
    Man hat manchmal den Eindruck, dass Kunst vor allen Dingen DIE Berufswahl für jene ist, die ein Problem damit haben, sich etwas sagen lassen zu müssen. (Und das sind in der Gesamtbevölkerung nicht gerade wenig). Dabei ist das Wechselspiel zwischen Profs/Dozenten/Meistern und Studenten/Lehrlingen/Azubis doch eigentlich überall qualitativ davon abhängig


    Schon in den ersten Sätzen höre ich einen großen Zwiespalt herraus gegenüber freien Künsten.
    Sicher, Kunst kann man lernen, eine gewisse Begabung wird wohl Vorraussetzung sein, aber Fleiß gehört dazu. Kunst kommt von Kunde, man muss etwas zu sagen haben, auf der anderen Seite aber auch von Können, man muß es auch sagen können. Und dann Sinn für Proportionen, für Masse, Formsinn, Sinn für Gleichgewicht. Naturlich ist das subjektiv. Aber es gibt keine Möglichkeit, Urteile zu fällen außerhalb des Subjekts. Diese Worte stammen von Joseph Beuys und sagen mir eindeutig, das Erlernen von Kunst, im Gegensatz zum Handwerk, hat nichts mit Gehorsamkeit gegenüber Autoritäten zu tun, der Künstler ist selbst diese Autorität. Die Kunst muss aus dem eigenen, inneren Vermächtnis kommen und nicht nur aus dem über jahrhunderte Überlieferten. Es ist etwas Visionäres auf die Zukunft bezogenes, das lernt man nicht durch das Studium überlieferter Handwerkstechniken, das lernt man, indem man in der Gegenwart mit vollem Risiko alles ausprobiert, besonders was die Schattenseiten und Krisen betrifft. Es ist das Studium der Lebensbelange in den Höhen und in den Tiefen und das ein Leben lang, was zur praktischen, künstlerischen Arbeit führt. So ist es nicht e i n e Person die einem Lehrmeister ist, es sind viele Dinge und Menschen, die einem das Verständnis im Universum näher bringen.

    gruß fluuu
    Signatur
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