• Ästhetik von Artefakten / Fehlern in digitalen Bildern

  • Ästhetik von Artefakten / Fehlern in digitalen Bildern
    Hallo zusammen,

    ich bin Studentin an der Universität Koblenz-Landau im Studiengang Computervisualistik. In dem Seminar "Elektronische Bildbearbeitung" beschäftigen wir uns mit den Eigenheiten von digitalen Bildern.
    Ich bräuchte bei meinem Thema noch ein paar Quellen und Materialien. Es wäre nett, wenn ihr euch kurz ansehen würdet, womit ich mich beschäftige, und mir eventuell durch die Angabe von Quellen o.ä. weiterhelfen könntet.

    Mein Thema ist "Ästhetik von Artefakten in digitalen Bildern". Dazu untersuche ich, welche Rolle der Bildpunkt in verschiedenen Bereichen spielt, wie bildende Kunst (Malerei: Pointillismus, Lichtenstein, ..), Fotografie (grobes Korn als Stilmittel) oder Druckgrafik (Rastergrafiken). Dann versuche ich, durch Vergleiche die Eigenheiten des digitalen Pixels auszumachen. Ich untersuche anschließend, in welchen Bereichen welche Artefakte auftreten können (z.B. starkes Bildrauschen bei Astronomieaufnahmen, Bildartefakte bei JPEG-Speicherung/Komprimierung usw.), und zwar sowohl bei Standbildern (Digitalfotografie) als auch bei Bewegtbildern (bei Filmen, z.B. MPEG-Kompression, Interlacing, ..). Am Schluss möchte ich noch zeigen, wie man solche "Störeffekte" bewusst in Szene setzen kann, um bestimmte Eindrücke hervorzurufen. Bei Standbildern gibt es z.B. eine Fotoserie von Lutz Backer, Still Flowers, die bei veröffentlicht wurde. Bei Bewegtbildern gibt es Werke aus der Videokunst oder auch Szenen aus Hollywoodfilmen wie "Passwort Swordfish", "Matrix" oder die Verfolgungsszene aus "Staatsfeind Nr 1".

    Meine Ausarbeitung ist noch in den ersten Anfängen, aber ich kann schon einmal einen Link zur Verfügung stellen, unter dem ihr noch ein paar Informationen findet >> https://www.uni-koblenz.de/~mtrierscheid/ebb/doku/

    Mir fehlen zu fast jedem Unterpunkt noch Materialien. Über jeden Hinweis bin ich daher sehr dankbar!


    Grüße,

    Marina
  • Es gibt eine relativ bekannte Fotoserie von Ruff namens "JPEG" mit Artefakten.



    Ruff bei Zwirner

    Gruß,
    Nanni
  • , 3
    Der von mir begründete "polygonismus" basiert alleine auf bildungen von artefakten zwischen polygonen - also points, edges und vertece.
    Vielleicht eine interessante Ergänzung zu den Artefakten auf der 2d bildebene sind also artefakte im 3d raum.
  • Es gibt eine relativ bekannte Fotoserie von Ruff namens "JPEG" mit Artefakten.

    Ruff bei Zwirner

    Gruß,
    Nanni



    Hallo Nanni,

    vielen Dank für den Link! Das ist genau das, was ich suche!

    Viele Grüße,

    Marina
  • Der von mir begründete "polygonismus" basiert alleine auf bildungen von artefakten zwischen polygonen - also points, edges und vertece.
    Vielleicht eine interessante Ergänzung zu den Artefakten auf der 2d bildebene sind also artefakte im 3d raum.


    Hallo The_Polygonist,

    ich glaube, meine eine andere Art von Artefakten - Fehler, die bei der Digitalisierung, Kompression oder Transformation von Bildern geschehen. Das ist nicht das, womit du arbeitest, oder?

    Viele Grüße,

    Marina
  • Nochmal Hallo,

    was ich im Moment insbesondere suche, sind Künstler, die mit folgenden Elementen arbeiten:

    - grobes Korn in der analogen Fotografie
    - dem Raster von Druckgrafiken (ähnlich wie Lichtenstein)
    - Smear, Blooming oder Rauschen (Noise) in der digitalen Fotografie

    Vielleicht fällt dem ein oder andern ja dazu noch etwas ein?

    Viele Grüße,

    Marina
  • Herr Lehmann
    hallo studentin,

    handelt es sich bei deiner arbeit um eine seminararbeit oder um ein doktorthema (umfang der arbeit)?
    wenn es sich um eine seminararbeit handelt merk dir das thema für deine doktorarbeit.

    zum eigentlichen:

    als ersten sollte man sich fragen um was es bei all den dingen (malerei, motionpictures etc) geht. geht es um 'wie ich was aufbau' - pixelgrafik, pointilismus, ..., farbmischung additiv etc ... vektorgrafik etc) oder um 'die interpretation im kopf', also ums 'sehen' - wie sehe ich es, was sehe ich was brauch ich um was zu sehen. da dies thema extrem weitläufig ist, ist es schwer dir für dich brauchbare information zu suchen. ich fang mal in der grundsuppe an:

    1. farbmischung - farblehre (z.b. goethes farbkreis)
    2. unschärfe (heisenberg)

    warum?

    egal welches medium du benutzt (digital nichtdigital) - sie unterliegen allen den gleichen regeln - beim digitalen gabs ein theoretiker der sich über die portierung schon den kopf zerbrochen hat, sowie es theoretiker gab die sich z.b mit dem pointilismus befasst haben aus dem später das farbfernsehen entstanden ist etc.

    >>sprung<<

    warum setzt der jpegalgorithmus bei einem von weiten sichtbarem rot ein blaues pixel zwischen 3 rote pixel? (farblehre - angleichung)

    >>sprung<<

    wie viel information benötigt mein kopf um ein bild zusammen zusetzen - (unschärfe - heisenberg)

    >>sprung<<

    was ist sehen?

    etc

    ich hoffe es hilft beim drüber nachdenken was der prof und die aufgabe bei dir erreichen will - wie tief du in die materie einsteigen willst etc

    es ist mehr als nur worin liegt der 'unterschied in'

    ich hoffe mal du siehst mir die sprünge nach - falls du den wald vor lauter bäumen nicht siehst - einfach fragen

    mfg
    HerrPs
    Signatur
  • Raster gibts bei vielen, z.B. Polke (interessant, weil hier verrauschte Punktmuster manuell nachgemalt wurden, anders als bei Lichtenstein).

    Foto:
    Die Bechers haben z.B. die Küchen-Serie, die mit extremen Verwischungen arbeitet.

    Was du auch untersuchen könntest wären Videostills, die gewollte "Mängel" produzieren (z.B. Boltanski oder tausend andere).

    Gruß,
    nanni
  • Herr Lehmann
    ergänzung zum thema sehen:


    (romanm.ch)
    (2-10min ladezeit je nach verbindung & rechnerleistung)
    Signatur
  • @: Es handelt sich um eine Semesterarbeit für ein Seminar (quasi eine Seminararbeit) für ein Nebenfach. Eigentlich geht es ja in unserm Studiengang eher um das Technische, also Informatik, Computergrafik, Softwaretechnik etc. Es gibt aber auch Seminare im eher künstlerischen Bereich, wie dieses. Es gibt aber relativ viele Punkte für den Schein, daher sollte die Arbeit schon einen gewissen Umfang haben.
    Um dir einen besseren Überblick über meine Unterthemen zu geben, verlinke ich hier mal meine Sitemap, die ich für die Arbeit erstllt hab:

    Also so grundsätzliche Sachen wie Farbenlehre mus ich nicht behandeln, das würde sonst echt zu weit gehen. Unschärfe hört sich schon interessanter an, das ist bestimmt ein Effekt, der eine Rolle spielt.

    egal welches medium du benutzt (digital nichtdigital) - sie unterliegen allen den gleichen regeln - beim digitalen gabs ein theoretiker der sich über die portierung schon den kopf zerbrochen hat, sowie es theoretiker gab die sich z.b mit dem pointilismus befasst haben aus dem später das farbfernsehen entstanden ist etc.

    Das interessiert mich. Welchen Regeln unterliegen die Bilder? Mit "portierung" meinst du die Übertragung ins Digitale, oder wie?

    Die Videos kann ich leider im Moment nicht anschauen, weil ich hier nicht über DSl verfüge.

    ----------------

    Raster gibts bei vielen, z.B. Polke (interessant, weil hier verrauschte Punktmuster manuell nachgemalt wurden, anders als bei Lichtenstein).

    Ok, dazu hab ich was gefunden, danke. Mit verrauschten Punktmuster meinst du wahrscheinlich die Punkte bei Rastergrafiken, die er nachgemalt/übermalt hat?

    Die Bechers haben z.B. die Küchen-Serie, die mit extremen Verwischungen arbeitet.

    Hmm, dazu hab ich leider nix gefunden. Kannst dir sicher vorstellen, was ich finde, wenn ich nach "Becher" und "Küche" suche ;) Kannst du mir da noch einen Anhaltspunkt geben? Auch zu Boltanski hab ich leider nicht das Gesuchte gefunden. Es gibt immer jede Menge Infos und Bilder, nur nicht die, die man braucht :(

    Was den Punkt als Bildelement angeht hab ich übrigens noch eine gute Seite gefunden. Hier der Link, falls es jemanden interessiert: http://www.lpg.musin.de/kusem/lk/aufl/aufl.htm

    ----

    Weiterhin danke für eure Antworten :)
  • Herr Lehmann
    :) okay anders:

    was ist der unterschied zw. bildpunkt und pixel - bis auf den unterschied des mediums?

    warum "setzt" der jpegalgo die pixel so wie er sie setzt? Was liegt dem zugrunde?

    was ist der unterschied zwischen auge und ccd - bis auf den unterschied des mediums?


    Siehst du das gleiche blau wie ich? oder ist es nur das wort blau was uns gemein ist?

    _______


    "Welchen Regeln unterliegen die Bilder?"

    was ist sehen?
    wie setzt sich ein bild zusammen?

    was haben alle digitalen sachen gemeinsam (output) unabhänig von allen mögliche algos oder effekte?

    "Mit "portierung" meinst du die Übertragung ins Digitale, oder wie? "
    jein - die theoretische übertragung von information - informationsverarbeitung - verarbeitung von informationsgehalt (abstrahierung) - siehe theoretische informatik - die möglichkeit es "nun" digital darzustellen zu verarbeiten

    ich hoffe der denkansatz hilft - farblehre/optik und unschärfe ist ein weitoffenstehendes tor für die arbeit; daraus erschliessen sich alle anderen fragen

    mfg
    HerrPs


    ps: bitte unschärfe nicht mit der optischen unschärfe verwechseln
    Signatur
  • , 5
    das ist ja mal echt interessant hier. unglaublich.
    ich danke allen beteiligten. und ich melde mich, sobald ich was kluges beisteuern kann. ich suche …
  • Sportfotografie ist mir noch eingefallen :
    http://photographie.de/gal_wett_0809_02.cfm?anm_objectid=8479&pageanmerkung=1
    (wegen Verwischung)

    Bei Polke meine ich, dass keine Äquidistanten Punkte benutzt werden, sondern "unregelmäßige".

    Zu den Bechers: Bernd und Hilla Becher, da hat glaub ich Ruff studiert. Kann die Fotos aber grad leider auch nicht im Netz finden. Guck mal in einer Buchhandlung durch nen Katalog, du erkennst die Fotos sofort durch die extreme Bewegungsunschärfe. Bin mir nicht mehr sicher, wie die Serie nun genau heißt...

    Boltanski kannste im Prinzip vergessen, für Unschärfe findest du sicher noch was anderes.



    Nochn Zitat:
    Neuere Trends

    Nicht nur durch die Verwischung der Grenzen zwischen dokumentarischer und künstlerischer Photographie haben sich neue Möglichkeiten für Photographen aufgetan. Vor allem die Neuerungen der Surrealisten und Dadaisten haben neue Horizonte eröffnet. Die traumähnlichen Photoserien des in Griechenland geborenen amerikanischen Künstlers Lucas Samaras und die beunruhigenden Bildinszenierungen Cindy Shermans spielen mit den Möglichkeiten experimenteller Photographie. Auf ironische Weise verfremdet William Wegmann in seinem Buch Man's Best Friend (1982) die Tradition der Porträtphotographie, indem er seinen Hund mit dem bezeichnenden Namen Man Ray in vermenschlichter Pose ablichtete.

    Auch die Farbphotographie wurde für den künstlerischen Bereich erschlossen. Wegbereiter waren der für seine Landschaftsaufnahmen bekannte Amerikaner Eliot Porter, die Polaroid-Künstlerin Marie Cosindas sowie William Eggleston. Vor allem Stephen Shore, der auf seinen trostlosen Stadtlandschaften Figurengruppen auf eine Weise arrangiert, die nur auf den ersten Blick zufällig erscheint, befreite die Farbphotographie aus ihrem Schattendasein als Schnappschussmedium und beeinflusste damit vor allem auch junge deutsche Künstler, etwa Andreas Gursky und Thomas Struth.

    In Deutschland gingen die Industriephotographen Bernd und Hilla Becher (geboren 1931 bzw. 1934) und der 1958 geborene Thomas Ruff mit seinen sachlich-kühlen Porträts neue Wege. Inzwischen sind ihre Bilder in vielen Museen ausgestellt. Der Franzose Christian Boltanski (geboren 1944) nutzt die Photographie als Gedächtnismedium und zur Rekonstruktion einer Archäologie des Alltags, indem er Passbilder Verstorbener in musealen Mausoleen zusammenträgt oder profane Gegenstände als Still-Leben ablichtet.

  • Hallo zusammen,

    ich wollte mich nochmal melden. Im Moment lerne ich für eine Klausur und muss danach noch eine Seminar-Ausarbeitung schreiben.
    Ich muss in zwei Wochen schon mal den Inhalt meiner Arbeit (Artefakte..) ausgearbeitet und mit Bildern versehen haben. Wie ich das ganze visualisiere (als HTML/Flash-Seiten, oder Ähnliches), steht noch nicht ganz fest.
    Mit den Seiten, die bereits online sind (Link siehe oben), bin ich nicht so zufrieden, d.h. ich muss wahrscheinlich etwas ganz Neues gestalten. Habt ihr da nen Tip? Was HTML-Seiten angeht, bin ich meistens eher auf die Technik (den Code) fixiert, weniger auf die Gestaltung..
    Wie auch immer, ich werde ca. nächsten Dienstag mit der Ausarbeitung des Inhalts anfangen (zu dem ratzekater noch ein paar gute Anmerkungen und Denkanstöße hatte - danke!). Je nach dem, wie ich voran komme, werde ich mich dann hier nochmal melden.

    Bis dahin danke für alles :)

    Viele Grüße,

    Marina
  • , 6
    hallo mtrierscheid,
    es ist ein wirklich interessantes thema, bei JPG ist mir aufgefallen, dass vor allem die farbe rot schnell zu störungen führt. das selbe bild als PNG zeigt diese störung erst bei PNG8...doch nicht so krisselig unregelmässig und verschwommen, wie beim JPG, sondern es fehlen bildpunkte und dies recht regelmässig.
    .
    .
    interlacing ist auch ein sehr interessantes thema...was hast du da raus gefunden ?
  • Seite 1 von 1 [ 15 Beiträge ]

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