• Seelenlose Simulation oder Stimulation der Kreativität?

  • Lars Gellersen
    Seelenlose Simulation oder Stimulation der Kreativität?
    Angeregt durch eine lebhafte Diskussion zu einem meiner Bilder hier in der Galerie, werfe ich hier mal die Frage auf, was Ihr von digitaler Kunst haltet, insbesondere in Bezug auf die Verwirklichung seiner Persönlichkeit in den Werken und die Wichtigkeit von "gemalten Strukturen", also Pinselstrichen usw., die bei Digitalkunst ja durch die Methode bedingt mehr oder weniger nicht vorhanden sein können.

    Ich möchte hier gar nicht in Abrede stellen, daß solche Strukturen wirklich wunderschön sein können und einem Bild einen unnachahmlichen Charme verschaffen können und so manches Bild wäre ohne diese Strukturen sicher gar nicht oder nur schwer machbar, aber dennoch halte ich diesen Punkt für überschätzt im Verhältnis zur Bildkomposition und dem Spiel der Farben und Formen. Hier liegt für mich der wesentliche Punkt eines Bildes und das Kriterium, ob man ein Bild "schön" oder "nicht schön" findet. Wenn ein Bild kompositorisch und dann noch herrliche Malstrukturen dazukommen, steigert dies den Gesamteindruck des Bildes sicher noch einmal, aber diese Strukturen sind für mich mehr ein "Extra" als eine Notwendigkeit damit das Bild eine Seele haben kann.

    Ein wesentlicher Punkt dafür daß viele Kritiker digitaler Kunst dieser gerne die "Seele" absprechen, liegt meiner Ansicht schlicht darin, daß die meisten Menschen relativ wenig Ahnung über die verwendeten Methoden haben, oft denken die Leute, daß digitale Kunst im wesentlichen darin besteht, daß man ein bißchen mit der Maus über den Bildschirm fährt, hier und da ein einen Klick macht, ein paar vorgefertigte Formen und Farbverläufe nimmt und anschließend ein paar Photoshop-Filter drüberlaufen läßt und fertig ist das Ganze; ein halbwegs professionelles Equipment zur Erstellung digitaler Kunst besteht aber aus viel mehr als der Maus und Photoshop.

    Deshalb werde ich im Folgenden mal für die Interessierten ein paar Details über Malweisen anreißen.

    Zum ersten muß man mal von dem Gedanken der Verwendung der Maus Abstand nehmen; wer halbwegs vernünftig am PC mit Bilder arbeitet, verwendet in Graphiktablett und hält damit, genauso wie der "konventionelle" Maler eine Stift in der Hand, mit dem er seine Linien und Formen visualisiert. Dieser Stift reagiert dabei je nach verwendeter Hard- und Software nicht nur auf die Andruckstärke sondern genauso wie konventionelle Malmittel auch auf die Neigung des Stiftes. Die Software simuliert dabei die verschiedensten Malmittel, also zB Öl, Acryl, Aquarell, Tuschefedern etc. pp. Es gibt sogar Programme, die das Auftragen mehrer Schichten Farbe übereinander nachbilden, natürlich läßt sich dies mit der heutigen Technik nicht nur zweidimensional ausdrucken, aber zumindest im PC hat man dann durchaus ein Werk mit dreidimensionaler Qualität und sichtbaren Pinselstriche usw. und man erhält so auch durchaus keine "glattes", überperfektes Bild, wenn man dies nicht selber wünscht.

    Es könnte jetzt berechtigterweise die frage auftauchen, warum man überhaupt einen PC zur Nachbildung herkömmlicher Maltechniken verwenden sollte; hierauf gibt es für mich mehrere Antworten. Zum einen erlaubt der PC unglaubliche Kombinationsmöglichkeiten, die kein konventionelles Malmittel erlaubt, man kann Technik und Stil variieren, man ist nicht gebunden an bestimmte Malweisen, durch die Einbindung von gescannten Skizzen, 3D-Graphik, Photos und Filtern in "gemalte" Teile kann man Bilder erstellen, für die es mit herkömmlichem Maltechniken jahrelanger Übung bedürfen würde.

    Ein weiterer Punkt ist die Möglichkeit, Änderungen am Bild jederzeit ausführen und meist auch wieder problemlos widerrufen zu können, dies macht einen deutlich experimentierfreudiger, man hat nie die Angst, ein halbwegs gelungenes Bild durch irgendwelche Änderungen wieder "kaputtzumalen".

    Ein weiterer nicht zu unterschätzender Faktor: Nach einmaliger Anschaffung des Equipments wird die Kreativität weder durch Kosten- noch durch Platzprobleme gezügelt, man kann einfach drauflos malen und wenn es einem hinterher nicht gefällt, verändert oder löscht man es wieder.

    Und all dies führt für mich zu dem Motto: Die Simulation wird zur Stimulation.

    Ich bin bei der Bezeichnung der Maltechnik bei meinen Bildern sehr differenziert, ich unterscheide zwischen "Digital Collage", einem Werk also, das überwiegend durch die Kombination wie auch immer vorgefertigter Bildteile (Photos, 3D-Graphik) entstanden ist, "Digital Graphic", einem Bild, das weitgehend durch Vektorgrafik oder vom Computer produzierten geometrischen Formen besteht und "Digital Painting", einem Bild, das überwiegend mit Stift und Simulation von konventionellen Malmitteln erschaffen wurde.

    Insgesamt halte ich jedenfalls digitale Malerei für eine "konventioneller" Malerei absolut gleichrangige Kunstform, man kann persönlich das eine oder das andere für sich bevorzugen, dies steht jedem frei, aber es gibt keinen Unterschied in der "Wertigkeit", ein brilliantes digitales Werk ist genauso gut wie ein brilliantes "echtes" Gemälde, ein weniger gelungenes am Computer erstelltes Bild ist genauso schlecht wie ein weniger gelungenes mit herkömmlichen Mitteln gemaltes Bild; der Maßstab, was "gut" oder "schlecht" ist, mag bei der Beurteilung von digitalen und herrkömmlichen Werken differieren, hier muß die verwendete Technik natürlich berücksichtigt werden, aber dieser Bewertungsmaßstab ist ja ohnehin die schwierigste Frage in der gesamten Kunst.
  • , 2
    Eine erste schnelle Reaktion, weil ich alter Mann ins Bett muß ;-)

    Da dieses Thema ja auch durch Reaktionen von mir auf das besagte Bild mitentstanden ist, hier ein ganz persönliches Statement:

    Ich habe niemals abgestritten, daß digitale Kunst Kunst ist; ich habe niemals abgestritten, daß man sich mit digitaler Kunst angemessen ausdrücken kann. Aber ich bin der Meinung, daß es Themen oder sagen wir besser, daß es Ästhetiken gibt, die mittels digitaler Kunst nicht erreichbar sind. Und umgekehrt ist es auch so. Es gibt digitale Bilder, die niemals durch Öl, Acryl, und schon gar nicht durch Wasserfarben zu "meistern" sind.

    ABER ich finde, man soll das nicht vermischen. Man sagt ja auch nicht, daß Skulpturen durch Tuschezeichnungen erreichbar bzw. ersetzbar wären. "Digitalität" ist EIN Medium der Kunst. Wobei ich es albern finde, mit Programmen zu arbeiten, die Bilder "wie Aquarelle" und "wie Ölbilder" entstehen lassen. In DIESEN Fällen habe ich manchmal wirklich das Gefühl, die Leute machen es sich einfach oder aber sie beherrschen das "Originalmedium" nicht. Das ist dann so, also ob man auf einem Synthesizer einen Song mit dem Sound einer Klarinette abspielt. Das macht noch keinen Klarinettisten.

    Oder ganz kurz: Schuster bleib bei Deinen Leisten, Künstler bleib bei Deinem Medium.

    Schönen Gruss, gute Nacht

    Peter
  • , 3
    Peter war es nicht immer so, dass bestimmte Medien in Mode waren und viele sich draufgestüzt haben? Ich sehe es wie du, es ist EIN Medium von vielen. Warum nicht.
  • peter schnaak
    hallo
    die zeit wo mir aus den computer mindestens drei hörner hervorgeblitzt haben ist mir noch gut erinnerlich, mittlerweile habe mich in die digitale bildbearbeitung (ein bisschen) eingearbeitet in tagen und nächten (ich beiße nicht ich will nur spielen)und weiß mittlerweile sehr wohl, wie viel können im virtuosen umgang mit dem medium comp. stecken muss. letzlich ist es immer wichtig das dinge nur in dem verwendeten medium adäquat ausgedrückt werden können.
    man muß nur neuen wein in neue schläuche füllen und nicht schwächlich versuchen durch rückgriff auf eine tradition die nicht die eigene ist das neue noch relativ traditionslose aufzuwerten.was nicht sagen soll das rückgriff auf eine tradition allgemein schwächlich ist. ich fühle mich in einer jahrtausendealten tradition (Bildhauerei)zuhause und denke überhaupt nicht an schwäche
    weil ja jeder ein individuum ist und dies gleichwie ausdrücken kann und muß.
    wenn bilder aus der mal-hype-welle, die gerade en vogue ist aussehen wie aus der photoshop effektkiste ist das genauso bedenklich.
    gruß peterschnaak
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  • Pierre Menard
    kurzer gedankenabriß: digital, die fortsetzung der malerei mit anderen mitteln?
    strukturen sind auch in der digitalen malerei möglich, man kann sogar seine pinsel selber machen. und man kann sich frgen: was ist mein material, da sich benutze um ein Biold zu malen.
    man kann versuchen strukturen und farbräume aus "echten" bildern zu übernehmen. das ganze mischen. usw.
    seelnelos muß nicht unbedingt sein finde ich.
    stellt sich die frage nach der "Aura".

    oder andres gefragt: das kunstwerk im zeitalter seiner digitalen herrstellung?


    war nur mal sonn stream of consciouness...

    REMEMBER: art is fun
    Signatur
  • peter schnaak
    art s fun - the stream goes on -oda so
    meine eisenbahn mit der ich momentan am liebsten spiele heißt computer, und alles was du da sagst stimmt, vor allem das mit der aura. digital hat auch eine aura-eine andere aura als das taktile eines gemalten bildes, oder gar einer skulptur an der man sich auch noch real den kopf oder die knien stoßen kann...das eine kann das andere nicht ersetzen und macht es (logischerweise?) nicht überflüssig.
    aber jetzt ist wirklich schluß gute nacht :shock:
    peterschnaak :P
    Signatur
  • Lars Gellersen
    Hallo Peter,

    Du hast einen Musiker am Synthesizer erwähnt, der eine Klarinette "nachspielt", das finde ich ein sehr gutes Beispiel. Natürlich wird ein solcher Musiker dadurch nicht zu einem guten Klarinettisten (und ein Compultermaler, der Ölfarben simuliert ist deshalb kein guter Ölmaler), wenn aber der Synthesizermusiker die Klarinette gut simuliert, dann ist er ein guter Synthesizermusiker, denn der Sinn des Synthesizers ist es ja, Instrumente nachzubilden und das möglichst perfekt, wobei der "Vorteil" des Synthesizers ja darin liegt, daß man mit einem Instrument (und der Fähigkeit dieses zu beherrschen) nicht nur neue, bisher unerreichte Effekte erzielen, sondern auch eine Vielzahl anderer Instrumente nachbilden kann, zwar nicht absolut perfekt, aber doch oft sehr gut.

    Und genauso sehe ich im Computer einen herrvoragenden "Malweisen-Synthesizer" und gerade die Tatsache, daß man mit dem PC Malweisen nachahmen kann, ohne daß man diese auf konventionelle Weise beherrscht, macht den PC ja so interessant und kreativitätssteigernd, ich kann Ölfarbeneffekte erreichen, ohne Ewigkeiten auf das Trocknen zu warten, wenn ich mir bei einem Bild Airbrusheffekte wünsche, brauche ich mich nicht in die Materie einzuarbeiten, sondern wechsle das Werkzeug, mache ein paar Proben auf einem weißen Bildschirm und dann kann ich es nach relativ kurzer Zeit für mein Bild einsetzen, ich brauche kein Wissen über Grundierungen, Farbzusätze etc.. Diese Liste ließe sich ewig fortsetzen. Ich kann experimentieren und Stile wechseln, ohne daß ich dazu Wochen oder Monate brauche und mir überall das beste Mittel zur Verwirklichung meiner Ideen herausziehen. Was findest Du so schlimm daran, wenn man Malweisen simulieren kann, ohne die Originalmalweise zu beherrschen?

    Wesentliche Bereiche der Computergraphik beruhen nun mal auf der Nachbildung analoger Verfahren, sei es Computermalerei, sei es Photobearbeitung, der Bereich; der Computer ist ein Medium der Kunst, aber eben eines, dessen Spezialität es ist, viele andere Medien zu synthetisieren. Natürlich hat eine synthesierte Form einer analogen Technik (egal ob bildende Kunst oder Musik) immer eine eigene Ausstrahlung; ein ganzes Orchester hat seinen eigenen Flair und ist beeindruckend, wenn ein Synthesizermusiker ein ganzes Orchester im Rahmen einer One-Man-Show nachbildet, so hat dies einen anderen Flair, der auch auf eine andere Art beeindruckend ist.

    Der Computermaler bleibt daher meiner Meinung genauso "bei seinen Leisten" wenn er Öl, Acryl, Aquarell usw simuliert, wie der Synthesizermusiker, der mal ein Piano, mal ein Streichinstrument und mal eine Klarinette spielt. Der digitale Künstler verläßt "seine Leisten" für mich dann, wenn er anfängt, "konventionell" zu malen und dann glaubt, weil er am PC eine gewisse Maltechnik nachahmen kann, würde er die "echte" Technik ebenso beherrschen.

    Gruß

    Lars
  • , 2
    Hallo, Lars,

    dazu kann ich kaum etwas sagen. Ich finde, daß Du die Ebenen immer wieder vermischt, und ich möchte sie gerne trennen. Wie können wir da zueinander kommen? Ich sehe den Sinn nicht ein, warum jemand mit dem PC ölbilderartig malen will, weil das einfach zwei verschiedene Ausgangsbasen sind. Das mag als Übung oder als Spaß sinnvoll sein, aber das in die Kunst einzuführen, halte ich schlicht und ergreifend für anmaßend.

    Um ein anderes Beispiel zu nennen: Als die Fotografie erfunden wurde, versuchten die ersten Fotografenkünstler, Bilder im Stil gemalter Bilder zu fotografieren, also maltypische Portraits und Stilleben. Das empfinden wir heute beim Anblick dieser Werke als lustig, albern oder lächerlich. Glücklicherweise hat die Fotografie dann erkannt, daß sie ein EIGENES Kunstmedium mit EIGENEN Zielen und EIGENEN Produkten sein kann, und dadurch wurde sie im Laufe der Zeit zu einer Kunstform.

    Verstehst Du, was ich meine? Mir liegt es fern, dem PC seine Kunstfähigkeit abzusprechen. Aber ich denke, die Produkte dieses "Pinsels" sind andersartig (und MÜSSEN andersartig sein) als die "traditionellen" taktilen Kunstwerke.

    Schönen Gruss

    Peter
  • Pierre Menard
    ah. peter hat meiner meinung den nagel auf den kopf getroffen. nur einfach malerei zu simulieren(sollte man mal drüber nachdenken, was das genau ist), reicht meines erachtens nicht aus, um kunst zu sein. Sicher es ist ein kreatives ausdrucksmittel der pc und es ist sicherlicg gut, dass er menschen kreativität ermöglicht, die nicht über die begabung zum "realen" malen verfügen. aber einfach nur in painter ein wenig zu malen reicht nicht zwingend aus. da muß schon ein bißchen mehr kommen. ein möglichkeit ist meiner meinung, der versuch die besonderheiten dieses mediums zu untersuchen. Das was peter weahrscheinlich mit den eigenen medium usw meint.

    eine andre geschicht, lieber lars, ist die von dir theorie, dass man mit dem Computer immer nur analoge medien nachahmen kann. das mag so stimmen für bilder(glaub ich aber nicht, siehe oben), aber du darfst nicht vergessen, das die IT ne Menge neu möglichkeiten bietet(peterschnaake: nicht erwürgen bitte): Interaktivität und vernetzung. nimm mal allein dieses forum hier. das ist doch so einfach mit analogen mitteln nicht zu vergleiche. Aber es bietet reichliche "mixed Media". Da gibt es meiner Meinung nach onoch viel zu untersuchen.

    stream end

    don`t forget:
    Art is Fun
    Signatur
  • peter schnaak
    hey don kubismo
    ohhh(ER) habe(WÜ)ich(RG)das etwa behauptet?
    ntürlich hat der comp tolle neue möglichkeiten die vielerorts schon souverän angewendet werden.
    ich bin zb ein fan von 3 d programmen, ungerändert natürlich.sicher nur als schnupperhase, da ich den realen kontakt mit dem dreck doch irgendwie brauche.von der zeit die man investieren müßte um ein solches programm wirklich zu beherrschen mal ganz abgesehen.
    Signatur
  • Pierre Menard
    Peterschnaak: ich meinte deien bemerkung neulich im chat zu interaktiver kunst während deiner Akademie zeit.
    Übrigens: ich finds geil wenn du den echten dreck noch brauchst. ich brauch auch noch echte farbe. ist ein was andres.
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  • marcdebont
    Da Digitale Kunst wie oben bereits erwähnt ein eigenes Medium ist/sein soll, das zu einer Zeit gehört (heute,morgen) sollte es auch sich selbst treu sein und nicht versuchen ein anderes sein zu wollen. Sprich: digitales Ölgemälde, digitales Aquarell etc.
    Ich halte es für eine eigenständige Kunstform deren Werkzeug nicht der Pinsel sondern der Computer bzw die Maus ist. Was man mit diesem Werkzeug machen kann hängt davon ab was man kann. Was dabei herauskommt hängt davon ab was man will, denkt, fühlt und selbst drin sieht.

    Es sollte jedenfalls digital sein nicht acryl, nicht öl, nicht kreide, nicht…

    -------
    ana log digital
  • Lars Gellersen
    Hallo marcdebont,

    natürlich ist der PC ein eigenes Medium, aber es gibt doch einen sehr begrenzten Rahmen an Kunst, die so AUSSCHLIEßLICH auf dem Computer realisiert werden kann. Wenn ich mir Deine Bilder so anschaue (die ich übrigens sehr gelungen finde) dann hätte man die Entwürfe "früher", als es noch keine so hochentwickelten PCs gab, höchstwahrscheinlich in Airbrushtechnik ausgeführt. Und das ist es, was ich mit Nachahmung und Synthesierung von traditionellen Malweise meine. Natürlich macht es wenig Sinn, am PC dauerhaft "Ölbilder" im Stile eines großen Meisters zu kopieren, aber die Verwendung von Malweisen, die wie Öl, Acryl, Airbrush aussehen zur Verwirklichung des EIGENEN Stils ist aber doch im Sinne der Digitalkunst.

    Gruß

    Lars
  • , 7
    Hallo TheBogusMan, ich kann Dich nur hunderprozentig verstehen. Dieses ganze Gerede jetzt mal bösartig von echter Farbe und echtem Pinsel was soll das? Wenn ich eine Idee habe eine gewisse Struktur oder besser Textur zu erstellen warum nicht auf dem Computer?. Da schrecke ich doch nicht mal davor zurück einen leinwandähnliche Struktur zu simulieren. Es kann für die Wirkung wichtig sein. Insofern benutze ich dann auch den Begriff digitale Malerei. Und wie Don Dada sagt Hauptsache "Art is fun" bzw ich bin damit zufrieden, die anderen müssen es nicht anschauen oder dürfen sich ärgern. Haupsache es bewegt sich was. Aber auch finde ich dass digitale Kunst weit über die Möglichkeiten der traditionellen Kunst (spezMalerei) hinausgeht und sich neue -Themen in anderer Form darstellen lassen. Deshalb mache ich auch gerne Flash-Animationen ZB mit Mandalas...aber dann sind wir bei einem anderen Thema.
    Gruss und Mut
    Kay
  • , 2
    Hallo, Kay,

    sag mal, wer diskriminiert hier eigentlich wen? Kann man seine eigene Sicht der Dinge wirklich nur darlegen, indem man andere runterzumachen versucht (Zitat: "Dieses ganze Gerede jetzt mal bösartig von echter Farbe und echtem Pinsel was soll das?") Ihr Digitalmaler wehrt euch zu Recht wenn die traditionellen Maler Eure Arbeiten nicht "Kunst" nennen wollen, aber viele Deiner Mitstreiter argumentieren ausnahmslos auf der Schiene, die "Tradionalisten" in den Dreck zu ziehen. Ist Eure Argumentation wirklich so arm? Schade, denn eigentlich habt Ihr das absolut nicht nötig.

    Schönen Gruss

    Peter
  • Hallo,

    @ Lars, schön einmal über eine andere Kunstechnik informiert zu werden, da der Umgang mit digitaler Kunst für mich ungewohnt ist. Deshalb vielen Dank für Details über Malweisen.

    Für mich gehören zu einem 'Kunstwerk' nicht zwingend handgemalte Strukturen. Das 'handgemalte Bild' hat seinen Anspruch auf Platz 1 unter den Bildern doch längst verloren: Collage, Foto, Video, Medienmix sind längst gleichberechtigte Techniken.
    "Sich erinnern, dass ein Bild, bevor es ein Schlachtpferd, eine nackte Frau oder irgendeine Geschichte darstellt, grundsätzlich eine plane Fläche ist, die mit Farben bedeckt ist, die in einer spezifischen Weise geordnet sind." Maurice Denis viel zitierter Satz weist neben der Betonung der Fläche auch darauf hin, dass das eigentliche Bild erst im Kopf des Betrachters entsteht. Mit welchen Werkzeugen es erzeugt wurde spielt dabei doch gar keine Rolle. Jede Technik hat ihre eigenen Methoden und Ausdrucksmöglichkeiten. Für informelle Malerei setze der materielle Wert der Farbe beim Künstler produktive Kräfte frei. Mit dem Moment des Auftrags gewann die Farbe einen geistigen Aspekt. Die Ideologie des Informel ließe sich wohl kaum auf den PC übertragen.
    Wenn ich mir Computerbilder anschaue und dabei auf ein Ordnungssystem >konkret, surreal, abstrakt> usw. stoße, empinde ich das als einen Aufguss bereits erledigter Malstile (obwohl, soll wohl nur auf das Motiv hinweisen).Hinter jedem Begriff stand eine andere Ideologie, die man nicht so einfach hintereinander wegmalen kann. Das gilt im übrigen auf für die konventionelle Pinselarbeit.

    Zu diesem Text haben mich u.a. auch zwei qualitativ gleichwertige Ausstellungen inspiriert, die ich gestern anschaute.
    1. Clown-Bilder von Cindy Sherman, Fotografie digital überarbeitet. Die digitale Bearbeitung hat den Bildern durchaus einen neuen eigenständigen Ausdruck verliehen und schööön waren sie auch.
    2. Arbeiten von Miquel Barceló: Ölbilder, Gouachen und Bronzeskulpturen. Die haptische Ausstrahlung der Arbeiten von Barceló konnten Shermans Bilder nicht erreichen, aber die Techniken lassen sich nicht gegeneinander ausspielen.

    Gruß siku
  • Sabine Minten
    Nachdem ich (ausnahmsweise) mal nicht das Gefühl habe, etwas sonderlich Erhellendes zu dieser Diskussion beitragen zu können, hat sie mich doch auf eine Idee gebracht:

    Screendesign mal anders. My wonderful digital world: Werde demnächst mal ein paar Monitore bemalen. Informell - versteht sich! Und für den eingefleischten Haptiker wird bestimmt auch was dabei sein, wenn ich mir so meine Restbestände an Leichtspachtelmasse ansehe... :-)

    (Kann ich hier jetzt einen Urheberrechtsdisclaimer druntersetzen oder hatte bereits jemand anderes diese gemiale Idee und ich weiss bloss nix davon???)
    Signatur
  • , 10
    Hallo marcdebont,

    Entwürfe "früher", als es noch keine so hochentwickelten PCs gab, höchstwahrscheinlich in Airbrushtechnik ausgeführt. Und das ist es, was ich mit Nachahmung und Synthesierung von traditionellen Malweise meine.


    und da liegt ein großes problem digitaler kunst...natürlich erfordert sie großes können.
    am computer. aber ich glaube vielen digitalkünstlern mit recht unterstellen zu können, das sie die analoge version nicht zustande bringen würden...im hier angegebenen fall würde ich also davon ausgehen, dass marcdebont nicht in der lage wäre seine bilder in airbrushtechnik umzusetzen. wenn du es könntest solltest du es tun, denn das wäre meisterlich......korrigiert mich und nehmt es mir nicht übel wenn ich falsch liege...

    gruß

    yushu
  • Pierre Menard
    yushu: von meinem standpunkt aus korriegier ich dich mal. warum was abmalen? haben wir das heute noch nötig? ich mein, das fängt damals bei Walter benjamin und "das Kunstwerk im zeitalter seine technischen reproduzierbarkeit " an und hört irgendwann beim holodeck auf. Wenn man es abmalen, will ist voll ok, aber wenn man nur den rechner benutzen will ist auch ok. das muß jeder halten wie er will. da gibt es keine regel für. wir sollten nicht vergessen, dass kunst(so sehe ich das), auch immer mit freiheit zu tun hat, und warum wollen wir uns selber in ketten legen? weder in die eine richtung noch in die andere. einfach wie man will. wichtiger ist es, das man den eigenen qualitätsanspruch gerecht wird, ob das dann auf digitaler oder analoger weisse passiert, ist doch letzlcih egal. und warum soll marc sich damit kasteien zu versuchen seine sehr geilen digitalstills mit airbrush zu malen?

    Art is fun.

    LG
    don
    Signatur
  • marcdebont

    und da liegt ein großes problem digitaler kunst...natürlich erfordert sie großes können.
    am computer. aber ich glaube vielen digitalkünstlern mit recht unterstellen zu können, das sie die analoge version nicht zustande bringen würden...im hier angegebenen fall würde ich also davon ausgehen, dass marcdebont nicht in der lage wäre seine bilder in airbrushtechnik umzusetzen. wenn du es könntest solltest du es tun, denn das wäre meisterlich......korrigiert mich und nehmt es mir nicht übel wenn ich falsch liege...


    Stimm ich dir zu - würd ich mit Airbrush nicht so hinkriegen - obwohl ich jahrelang gebrusht habe. ABER umgekehrt würde kein virtuoser Pinselführer das auf dem Mac nachmachen können. Weil sein Werkzeug ist der Pinsel meins die Maus - Er muß nicht mit der Maus arbeiten um sich auszudrücken und ich nicht mit dem Pinsel.

    Er arbeitet seit 20 Jahren mit dem Pinsel und beherrscht ihn - ich arbeite seit 20 Jahren mit der Maus und beherrsch sie. Beide bringen wir Bilder zustande - oder?
    gruss Marc
  • marcdebont
  • , 10
    hallo dada...

    nein, nicht abmalen. habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt oder einfach zu knapp gefasst. ich sage nicht er soll seine digitalen werke kopieren wenn er kann, ich meine er sollte seine kreativität in airbrush ausleben... wenn er die technik so beherrschen würde, dass er motive wie er sie am pc zustande bringt auf die fläche brächte...denn das wäre stark. natürlich ist es stark und gut was er am pc schafft...ohne zweifel! und jeder nach seinem gusto, da hast du sicher auch recht...
    trotzdem hat digitale kunst insbesondere dann, wenn sie anolog erreichbare ergebnisse assoziieren lässt, oft ein etwas negatives image...weil der betrachter, in dem moment in dem er bei digital erstellten bildern an analoge techniken erinnert ist, den jeweiligen künstler bezüglich seiner analogen fähigkeiten in frage stellt...

    sich digital auszudrücken ist natürlich möglich und oft beeindruckend...es ist aber ein neues medium und sollte, da schließe ich mich den vorrednern an, auch so genutzt werden. also nicht zur simulation analoger techniken...

    gruß

    yushu
  • Lars Gellersen
    Hallo yushu!

    Interessant finde ich folgende Passage, weil man sie, wenn man digital Bilder malt/zeichnet, nur allzu oft zu hören bekommt:

    und da liegt ein großes problem digitaler kunst...natürlich erfordert sie großes können.
    am computer. aber ich glaube vielen digitalkünstlern mit recht unterstellen zu können, das sie die analoge version nicht zustande bringen würden...


    Gerade das ist meiner Ansicht nach gerade KEIN Problem digitaler Kunst, sondern ein Vorteil! Natürlich könnte ich all die Techniken, die ich auf meinen Bildern anwende nie und nimmer analog reproduzieren, aber wo liegt da das Problem??? Das Wesentliche ist doch, daß ich die Ideen aus meinem Kopf so gut wie möglich in ein Bild umsetzen kann, welchen Weg ich dabei gehe, ist doch egal und wenn ich ein Bild vielleicht auf analogem Weg nie so hätte herstellen können, umso besser, daß es die Digitalkusnt gibt, denn sonst wäre das Werk nie entstanden! Natürlich gibt es gewisse Ideen die sich nur analog ausführen lassen, weil eben diese Kompositionen im wesentlichen auf Dreidimensionalität, Haptik usw. beruhen und es (mit heutigen technischen Mitteln nicht möglich ist, diese digital herzustellen), aber genauso gibt es ja sehr viele Bildideen, deren Schwerpunkt ganz überwiegend auf den rein kompositorischen Aspekten liegt und bei diesen Bildern macht es in der qualitativen Bewertung für mich überhaupt keinen Unterschied, ob der Künstlers dies analog oder digital erreicht hat

    Man hört oft daß Argument, daß es digital ja "viel schneller" gehe und "weniger Arbeit" mache (was so pauschal übrigens nicht einmal stimmt...), aber ich will ja gerne zugeben, daß es sicherlich bei manchen Werken gewaltige Verkürzungen in der Bearbeitungszeit gibt, wenn man digital statt analog vorgeht. Aber auch hier frage ich: Wo ist das Problem??? Für mich muß Kunst nicht lange dauern oder "Arbeit machen", um gut zu sein, was nicht heißen soll, daß man sich keine Mühe zu geben braucht, es gibt nur oft unterschiedliche Wege zu ein und dem selben Ziel und wenn ein Künstler mehr Freude am längeren Weg hat, ist das künstlerisch genauso zu respektieren und gutzuheißen, wie wenn jemand den kürzeren Weg wählt und daran mehr Spaß hat. Es würde doch auch niemand auf die Idee kommen, es als ein "Problem" zu bezeichnen, daß Layouter heute moderne DTP-Systeme einsetzen, anstatt ihre Publikationen in Bleilettern zu setzen und sich damit viel "Arbeit" und Zeit ersparen und die tradionellen Satzmethoden nicht mehr beherrschen, oder? Eine gelungene Komposition bleibt eine gelungen Komposition, egal mit welchen Mitteln sie umgesetzt wird, es sei denn - wie bereits oben erwähnt - die Wahl der verwendeten Mittel ist ein wesentlicher Bestandteil der Kompostion selbst.

    Gerade das ist ja das Schöne an der Kunst, daß es (fast) keine Regelementierungen gibt, wie man sein Ziel erreicht... Oder einfacher: Jeder nach seiner Fasson.

    Gruß

    Lars
  • Lars Gellersen
    Hallo brooklyn,

    finde die Idee mit dem "Screendesign" wirklich prima, da ließen sich sicher ein paar interessante Installation unter dem Thema "analog meets digital" oder so konzipieren...
    :wink:

    Gruß

    Lars
  • Sabine Minten
    Bogus:
    Mit digital hätte das ja erstmal weniger zu tun - es sei denn, Du würdest digitale Bilder auf "analog" (?hä??) bemalten bzw. gestalteten PC-Monitorgehäusen einblenden. Liesse sich aber auch machen :-)
    Signatur
  • Lars Gellersen
    @: Ja, so hatte ich das gemeint, also "analog" bemalte und künstlerisch umgestaltete Monitore und darauf dann digitale Bilder, Animationen etc. als Installation.
  • Olaf Plantener
    Ich finde es ganz schön arrogant zu sagen,nur wer mit analoge Farbe malt ist ein richtiger Künstler.

    Und was ergibt es für einen Sinn einen analogen Künstler mit einen digitalen Künstler zu vergleichen ?

    Warum dieser Wettstreit ? Ich bin ein echter Künstler du am PC muss erst malen lernen.

    Der Anfang der Malerei war die Höhlenmalerei, sind jetzt echte Kunstwerke nur diese die auf Stein mit Blut oder Holzkohle gemalt sind ?

    Art ist Fun
  • , 2
    Hallo, Olie,

    es hat NIEMAND gesagt, daß digitale Künstler keine Künstler seien. Könnt Ihr eigentlich nicht lesen? Es war ein DIGITALER Künstler, der in einem Beitrag meinte, Pinsel, Leinwand und so ein "Zeug" seien quasi überflüssig geworden. Er behauptete, Pastöse Malweise, Pinselstrich etc. seien etwas, das durch die digitale Kunst überflüssig geworden ist. Ich habe NUR darauf verwiesen, daß man das eine nicht mit dem anderen vermengen soll, weil das zwei VERSCHIEDENE Mittel sind, sich auszudrücken. Was bitte schön ist daran arrogant?

    Schönen Gruss

    Peter
  • Sabine Minten
    Ist das eigentlich jetzt eine neue Wortschöpfung - ein "analoger" Künstler, eine "analoge" Farbe - oder ist mir etwas entgangen? Ich kannte bisher nur Analoguhren...

    Gibt´s auch digitale Bildhauer? Ist Stein analog?

    Fragen über Fragen *g
    Signatur
  • marcdebont
    analog - digital - sch... egal
  • , 7 Entschuldigung !
    @Gast, 2:
    Ich habe folgendes dazu noch zu sagen:
    Diesen Satz: "Dieses ganze Gerede jetzt mal bösartig von echter Farbe und echtem Pinsel was soll das?", hätte ich wirklich hier nicht schreiben sollen und ich wollte damit auch keine traditionelle Kunst abkanzeln. Ich mag dazu viel zu gerne selbst viele traditionell erstellte Werke und auch auch in der Galerie. Es ist mir wohl so rausgerutscht, weil ich diese Trennung nicht so verstehe bzw manchmal glaubte so einen Unterton zu hören, vielleicht hatte sich da aber auch etwas in mir angesammelt. Es ist es ja gut wenn hier darüber diskutiert wird und deswg bedauere ich meinen Satz besonders. Falls Du Dich auf was anderes bezogen hast wäre ich auch froh von Dir zu wissen worum es ging.
    Sorry dass meine Antwort solange gebraucht hat-ich musste mir da selbst richtig drüber klar werden.
    Danke falls Du es akzeptierst und Gruss Kay
  • , 2
    Hallo, Kay,

    ja, es war dieser Satz, der mich geärgert hat. Ich glaube, hier im Forum (zumindest bei denen, die sich aktiv beteiligen, die anderen "kenne" ich ja nicht) ist niemand, der digitale Kunst ablehnt, das wäre ja auch dumm, da es IMMER neue Medien gab: Als in den 50er Jahren Acrylfarbe aufkam, schrien die Öl-Malenden Zeter und Mordio, als die Fotografie aufkam, gerieten viele Maler sogar in Panik, weil sie das als Gossenkunst ansahen. Aber ich möchte halt als Künstler, der vor allem mit "traditionellen" Materialien arbeitet, nicht diskreditiert werden. Aber das hast Du klargestellt, dafür danke ich Dir und somit ist die Sache zwischen uns erledigt. Aber das Thema sollte ruhig weitergehen ;-)

    Viele Grüße

    Peter
  • , 12
    Ich denke auch, klar ist, dass beides "analog" und "digital" Kunst sein kann. (Ich finde "physisch" besser als "analog", da es hier um Materie in welcher Form auch immer geht.) Der Rest ist wohl im wesentlichen Geschmackssache. Auf jeden Fall finde ich auch, digital Kunst sollten nicht versuchen, "physische" Kunst zu simulieren. Das funktioniert nicht. Materie ist mehr als nur Information (RBG Pixel oder was auch immer). (So wie eine gesampelte Klarinette auch meiner Meinung nach bestenfalls eine praktische Sache, aber nie wirklich ein gleichwertiger Ersatz für eine echt eingespielte ist). Aber es gibt ja genug Raum für neue Wege für digitale Kunst (darstellend Kunst und Musik). Aber weil es mit einfachsten Mitteln möglich ist, mit Photoshop (et al.) wirklich interessante Effekt zu erziehlen, sollte hier der Anspruch auch entsprechen hoch sein. Wenn man erstmal selber ein digitales Bild durch die verschiedenen Filter geschickt hat (was Spaß macht) und eine Weile damit "rumgespielt" hat, dann läßt man sich weit weniger schnell durch verfremdete Bilder beeindrucken, auch wenn diese wirklich gut aussehen. Digitale Kunst sollte die Möglichkeiten des Mediums auch ausnützen, um wirklich was Neues zu liefern. (Interessantes Thema)
  • Pierre Menard
    ich möchte dazu auch nochmal meinen senf ablassen: Ich finde dem ganzen digitalen haftet schnell was vom roscghardtest an, wie gestern im chat bemerkt wurde, etwas sehr beliebiges. das gilt jetzt nicht für arbeiten, wie marc sie erstellt. da denen ja eine ganz andere konzeption zugrunde liegt. Ich spreche in diesem zudsammenhang von den üblichen PS arbeiten. Aber das ist wahrscheinlich auch ehr ne frage von gegensgandloser fleckemalerei. auf jedenfall an sich nach wie vor ein spannendes thema.
    Signatur
  • lisa
    Guten Morgen zusammen,

    gebe mal meine Gedanken zum besten:
    Beides hat sehr wohl seine Berechtigung, und in beiden Kategorien gibt es Meisterliches. Vergleichen kann man nicht, finde ich. In der Literatur vergleiche ich auch nicht Fantasyromane mit Städtebeschreibungen, oder Klassiker mit Krimis, was weiß ich. Aber jedes Buch für sich kann doch wundervoll sein.
    Jeder muß wohl selbst sehen, was ihm liegt, ihm Spaß macht. Ich habe in den letzten Tagen ein bißchen mit digitalen Bildern "gespielt" und gemerkt, daß es mir sehr hilfreich sein kann, um Skizzen zu machen. Ich kann herumstudieren und ändern, solange ich will, bis ich sagen kann, ja, so gefällt es mir. In dieser Anordnung oder Farbe oder .. möchte ich es malen.
    Das macht mir zur Zeit Spaß, aber viel mehr Spaß macht es mir, reale Pinsel auf reales Papier zu setzen, und einfach zu entdecken, was dabei herauskommt.
    Mich wirklich ganz und gar auf die Geschichte digital einlassen, und hier versuchen, Kunst entstehen zu lassen, wäre nicht mein Ding. Das wäre mir auf Dauer zu steril.
    Vielleicht habe ich aber auch nur schon die Grenze überschritten, wo ich mehr vergangenheits- als zukunftsorientiert bin.
    In diesem Sinne
    Lisa
    Signatur
  • Olaf Plantener
    Es gibt Computerprogramme die reale 3D-Objekte entstehen lassen können. Die Computer werden für kompliezierte Formen im Maschienenbau eingesetzt.
  • stanko
    Ich habe mit nein gestimmg, da es meine Erfahrung ist, daß es bei digitaler Kunst zu viele Parameter gibt, die man nicht vereinheitlichen kann:

    PC:
    Monitor:
    Farbkalibrierung:
    Drucker:
    Kalibrierung:
    Öffentliche Darstellung:
    Beamer:

    etc.
    zu viel, um den Beobachtern die Wahrnehmung zu gleichen Konditionen anzubieten...

    lg stanko
    Signatur
  • , 12
    Hmm, dabei ist die Frage was genau ist ein digitale Kunstwerk. Nur die reine Information (von mir aus noch ein File auf der Festplatte). Sind Monitor / Beamer / Lautsprechen ect. bei einer Installation Teil eines digitalen Werks, oder nur das Hilfsmittel, dass die digitale Information analog umwandelt, und damit für die "analogen" Sinne des Menschen "aufbereitet". Davon mal abgesehen Ich hab ich schon digitale Kunst gesehen und gehört (ich hab viel länger mit Musik zu tun, als mit darstellender Kunst), die auf mich eine extrem tiefe Wirkung gehabt hat. Gerade Gefühle wie Melancholie, Einsamkeit, Entfremdung hab ich digital schon *sehr* eindrucksvoll umgesetz gesehen Seelenlos? Auf keinen Fall!
  • Hallo,

    auch mich interessiert ganz allgemein die Frage, was digitale Kunst nun eigentlich ist. Bis jetzt ging es hier immer um Malerei und Artverwandtes. Was ist eigentlich mit kreativem Layout-Design ? Ich meine damit eine Kombination von guter Typografie und Grafik-Design zu einem gelungenen und überzeugenden Ganzen. Mir macht dieser Bereich großen Spass, ich bin allerdings erst über das Gestalten am Bildschirm richtig auf den Geschmack gekommen - obwohl ich früher auch gern mit Papier, Farben, handgezeichneten Grafiken, Schreibmaschine, Schere und Klebstoff gearbeitet habe. Aber da gibt es ja sehr früh Grenzen, insbesondere, wenn man sich anguckt, was heute so der Standard-Level ist. Schließlich kann ich mir kein Repro-Studio, keine Setzkästen mit diversen Schriften und -schnitten und noch viel weniger eine Vierfarb-Druckmaschine leisten.

    Dennoch bleiben für mich die "klassischen" Orientierungshilfen für gelungenes Design incl. Typografie wichtig und motivierend, auch hier geht es mir um etwas, das ich "das Handwerkliche" nenne. Könnte ich auf die klassische Art und Weise an diese Werke herangehen, würde sich das Ergebnis nicht von dem unterscheiden, was (in meinem Fall) erst durch das Arbeiten am Bildschirm möglich wird. Daher meine ich, dass ich weniger kopiere als eher moderneres Werkzeug benutze. Was meint Ihr ?

    Ich lasse die entsprechenden Programme nichts Inhaltliches machen, ich verabscheue jegliche Programm-Assistenten und vorgefertigten Entwürfe. Natürlich schreibe ich meine Texte selber, verwende eigene Grafiken bzw. Fotos und lasse nichts ausführen oder verändern, verwende aber mit Vorliebe unterschiedlicheste Schriften und die Programm-Werkzeuge wie z.B. Setzformen, Spaltenumbruch, Sibentrennung etc.

    Dies alles hat nachweislich meine Kreativität stimuliert. Ist das jetzt digitale Kunst oder ein Zwischending, oder was ?

    Viele Grüße
    Bernhard
  • Seite 1 von 1 [ 39 Beiträge ]

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