Tageabbau – Spitzweg – braunrhein
- Von A-Hatter hochgeladen im Album 2018 am 13.01.2018
Unter Verwendung des Werks "Der Sonntagsspaziergang" von Carl Spitzweg und einem Foto aus dem rheinischen Braunkohlerevier. (Aus dem Niederrheinischen übersetzt von Jup Hummelfeld. Dank dir Jup.)
Trude: "Sag, Gustav, ist es hier nicht schön?"
Gustav: "Da sagst du was Trude. Was für ein wunderschöner Ausblick auf das Braunkohleloch und all die riesigenen großen Bagger und die schönen Braunkohlekraftwerke. Die Schloote rauchen alle. Ja, nein, mir ist es als täte ich das energetische Herz unserer Region schlagen hören."
Trude: "Gustav, das hast du schön gesagt."
Trude [nach ein paar Minuten entspannten Wanderns]: "Sag Gustav, wo is eigentlich unser Hermann hin. Eben wa er noch da, jetzt ist er wie vom Erdboden verschluckt."
Gustav: "Mist auch, wenn den mal nicht das Loch geschluckt hat."
Trude: "Was soll das denn jetzt heißen, Gustav. Du machst mir Angst."
Gustav: "Trude, ja kennst du denn die Geschichten nicht?"
Trude:" Nein, nun sag doch!"
Gustav: "Also wenn zum Beispiel ein Pfarrer sich an seine Kirche fesselt und sich weigert den Kirchgrund samt Friedhof an die Baunrhein zu übereignen, oder wenn sich ein Bauer an seinen Trecker fesselt und sich weigert seinen Grund und Boden -der Jahrhunderte lang von Vater zu Sohn oder Tochter vererbt wurde- der Baunrhein zu verkaufen, ja, da sagt man, dass dann die riesigen Bagger Hunger bekommen und der Baggerhunger überträgt sich dann auf das ganze Braunkohleloch. Das Loch will dann fressen, verstehst du, Trude?"
Trude: "Das Loch hat unseren Hermann gefressen?!"
Gustav: "Ja, schade, ich hatte den Hermann auch immer so lieb gehabt."
Trude: "Sag mal, tickst du nicht mehr richtig, Gustav?! Herr Gott, Gustav, der Hermann ist doch unser Kind .... unser eigen Fleisch und Blut!"
Gustav: "War, Trude, er war unser Kind. Nun hat ihn das Loch zu sich gerufen. Schau, Trude, wir alle müssen unser Opfer für das Loch bringen, weil wegen dem Strom und den Arbeitsplätzen und halt wegen den riesigen großen, hungrigen Baggern. "
Trude: "Aber Gustav, da muss man doch was gegen tun. Das ist doch schrecklich."
Gustav: "Ach Trude, hör auf zu träumen. Es ist wie es ist. Da kann man nichts machen."
Titel | Auf dem Spitzweg Teil 1: Das rheinische Braunkohlerevier: |
Material, Technik | Fotomontage |
Jahr, Ort | Niederrhein/2018 |
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