Figural, Mauer, Malerei

MalereiFiguralMauer

  • Von hochgeladen am 30.08.2016

    Erstes Bild der Mauerserie.

    Irgendwann musste ich mir den Fall der innerdeutschen Grenze, den Mauerfall, wie man so schön sagt, von der Seele malen. Das Thema schwelte lange in meinem Kopf herum und dann kam bei einer Endjahresausstellung der hiesigen Abendkursakademie, in der ich in einer alten Fabrik ein altes Mauerteilstück mit drei Nieschen zugestellt bekam, kam die Idee für eine Serie, für die drei Nieschen: Der Bau der Mauer, der meine Eltern geprägt hat, der Fall der Mauer, der mich und meine Geschwister geprägt hat und die Mauer in unseren Köpfen, die viele von uns immer noch prägt, da sie noch nicht gänzlich gefallen ist.

    Bei den ersten beiden habe ich alte Fotos verwendet und zusammengeschoben und umgemalt, beim letzten Bild war ich auf der Suche nach eigenem Ausdruck. Mit dem letzten Bild habe ich besonders gerungen und bin immer noch nicht zufrieden und fertig damit.

    Aber der Gedanke eine Serie zu malen ist schon sehr verlockend gewesen.

Titel Die Mauer I
Material, Technik Öl auf Leinwand
Format 100 cm x 100 cm
Jahr, Ort 2013
Tags
Kategorien
Info 1365 11 27 5.4 von 6 - 12 Stimmen

Kommentare

  • 11 Kommentare Melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben.
  • Peter Oelker
    @, schlimm! wie wird es meinen 3 Urenkel damit gehen?
  • Jens_N_H_Erdmann
    Das wird bald auch auf youtube sein Peter, ich werde mir den Beitrag ansehen. Längst sind wir in den Fängen und Überwachungen einer neuen krakeartigen Überstasi. Ich sehe überall Überwachungskameras, Nummernschilderfassungsysteme, Datenspeicherung von Handyverkehr und Internetz, Rapportiersysteme, Fingerabdrucksysteme, Kundenkarten, Zensursysteme, Accountlöschungen, Versuche von Bargeldabschaffung; ich sehe eine wahre Datenflut, von der selbst alte Stasigeneräle und -offiziere beindruckt sind/wären. Und auch an Mauern und Stacheldrahtsystemen wird gebaut. Und mir fehlt der Aufschrei der Menschen. Nur die Verschwörungstheoretiker geben Anlass zur Hoffnung; aber werden sie genug Menschen mobilisieren können, zum Widerstand bringen können? In dem jetzt arbeitenden System werden es viele der Aufbauenden und Unterhaltenden sein, die solche Gesichts- und Emotionalzüge aufweisen werden, nur wenige werden sich entspannt und lächelnd irgendwo ausbreiten. Ich kann es einfach nicht glauben, dass dies immer noch möglich ist und hoffe auf Hilfe aus dem Universum. Grüße, Jens
  • Peter Oelker
    Vor 6 Tagen brachte Phönix einen Beitrag "Was wurde aus der Stasi? " So sahen sie aus, auf Deinem Bild: die keine eigene Meinung haben (durften/wollten). Es ist ein sehr sehenswerter Beitrag, Deiner, wie der in Phönix.
    LG Peter
  • Jens_N_H_Erdmann
    Danke Philipp, ein schöner Beitrag, der gut zum Bild passt. Diese Mauer hat sich in das kollektive (Unter)bewusstsein eingenistet, ein starkes emotionales Symbol, dass nicht so leicht daraus zu bannen ist. Ich denke, das wird auch noch eine Weile so bleiben, weil sie so ein starkes und aufgeladenes Symbol ist. Sie ist auch ein Symbol für ihre Gegner und Befürworter, die ihr durch Aufmerksamkeit immer noch Energie geben. Unsere Familie war auch geteilt, wir hatten "Westverwandtschaft", gerade auch in Westberlin. Ich habe für diese Arbeit sehr viele alte Fotos verglichen und mich in sie hineinversetzt und habe diese emotionslosen starren Mienen oft gefunden. Es war wenig Heroismus und Überzeugung in den Gesichtern der einfachen Maurer und Soldaten, da wurde wohl mehr Befehlen gefolgt, als dem Herzen und den eigenen Gefühlen und Überzeugungen. Die Serie wurde in einer Art rauschhafter Hektik niedergemalt, die Ausstellung kam in schnellen Schritten näher, vielleicht hätte ich mir mehr Zeit nehmen sollen. Na, jedenfalls ist die Miniserie zustande gekommen und das ist ja auch schon mal ein kleiner Erfolg gewesen für mich. Jetzt steht das Zeugs auf dem Boden und staubt ein, aber ich habe es mir wenigstens von der Seele gemalt. Was mir aber immer noch verrückt vorkommt, ist überhaupt die Idee, dass jemand sein Volk einmauert, als ob man ihm nicht trauen kann; dass jemand ein so wunderbares System schafft, aus dem die Menschen dennoch fliehen wollen...
  • robolotion
    "Die Helden des Arbeiter- und Bauernstaates bei der Errichtung des antifaschistischen Schutzwalls" :)))

    Dieses schöne, ästhetische, etwas kühl gehaltene Gemälde ist außerordentlich interessant, ist es doch in der Tradition des "sozialistischen Realismus" gemalt und deutet zum historischen Ereignis des Mauerbaus eine eher ambivalente Haltung an, was durch die emotionslosen, beinahe starren Mienen der Akteure noch unterstrichen wird.

    Ich als in Westberlin, während des Kalten Krieges Aufgewachsener sehe das naturgemäß mit ganz anderen Augen. Es brauchte einige Zeit, bis ich als Kind begriff, weshalb "unsere Brüder und Schwestern" in der "sowjetischen Besatzungszone" uns eingemauert hatten, weshalb DDR-Grenzer auf ihre eigenen Leute schossen, wenn diese versuchten, die Mauer zu überwinden.

    Das ist nun alles passé. Aber, wie im Begleittext zur Bilderserie ganz richtig angemerkt, ist die ehemalige Teilung in zwei Staaten (auf gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene) noch immer nicht gänzlich überwunden. Erstaunlich, wo doch die Mauer inzwischen genau so lange nicht mehr steht, wie sie einst gestanden hat. Die Narbe ist sozusagen immer noch nicht verheilt.
  • Jens_N_H_Erdmann
    Danke Michael. :-)
  • Michael Dübler
    Generell tolle Stimmung, auch der Polizist, der Bürger und der Bauarbeiter, klasse Werk.
  • Michael Dübler
    Aber die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, war dahin, vielleicht wird's ja noch, ich bin da optimistisch.
    Sehr schönes Werk, auch Deine anderen Bilder gefallen mir sehr gut, besonders der Ausdruck des Soldaten ist bewegend.
  • Jens_N_H_Erdmann
    Ja leider Peter. Ich wünschte, wir würden keine Mauern mehr bauen. Mauern sind ein Zeichen der Angst und der trügerischen Hoffnung.
  • Peter Oelker
    Wie recht Du immer noch und heute recht hast! LG Peter
  • Jens_N_H_Erdmann
    Ach ja, der Bau von Mauern und Zäunen ist ja wieder ein real existierendes Thema in der Politik...
Stimme zu, um das Taboola Widget (Werbung) zu laden, Hinweise zum Datenschutz zustimmen

Das könnte dich auch Interessieren


Heute ist Pfingstsonntag


In 1 Tag ist Pfingstmontag


In 1 Tag ist der Welttag der Bienen

Ausstellungen

Noch bis 04.08 Caspar David Friedrich - Unendliche Landschaften, Alte Nationalgalerie - 📍Standort Bodestraße 10178 Berlin mehr...


Noch nie waren so viele weltberühmte Ikonen des bedeutendsten Malers der Romantik in einer Ausstellung versammelt: Caspar David Friedrichs Werk wird mit 60 Gemälden und 50 Zeichnungen in einer einzigartigen Sonderausstellung präsentiert. Der Maler wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Alten Nationalgalerie wiederentdeckt, nachdem er jahrzehntelang nahezu in Vergessenheit geraten war.



Bisher: 569.716 Kunstwerke,  2.053.733 Kommentare,  456.484.872 Bilder-Aufrufe
Schreib einen Kommentar zum Bild: ‚‚Die Mauer I‘‘! kunstnet ist eine Online-Galerie für Kunstliebhaber und Künstler. Hier kannst du deine Kunstwerke präsentieren, kommentieren und dich mit anderen Kreativen austauschen.