Malerei – Figural – Mauer
- Von Jens_N_H_Erdmann hochgeladen am 30.08.2016
Erstes Bild der Mauerserie.
Irgendwann musste ich mir den Fall der innerdeutschen Grenze, den Mauerfall, wie man so schön sagt, von der Seele malen. Das Thema schwelte lange in meinem Kopf herum und dann kam bei einer Endjahresausstellung der hiesigen Abendkursakademie, in der ich in einer alten Fabrik ein altes Mauerteilstück mit drei Nieschen zugestellt bekam, kam die Idee für eine Serie, für die drei Nieschen: Der Bau der Mauer, der meine Eltern geprägt hat, der Fall der Mauer, der mich und meine Geschwister geprägt hat und die Mauer in unseren Köpfen, die viele von uns immer noch prägt, da sie noch nicht gänzlich gefallen ist.
Bei den ersten beiden habe ich alte Fotos verwendet und zusammengeschoben und umgemalt, beim letzten Bild war ich auf der Suche nach eigenem Ausdruck. Mit dem letzten Bild habe ich besonders gerungen und bin immer noch nicht zufrieden und fertig damit.
Aber der Gedanke eine Serie zu malen ist schon sehr verlockend gewesen.
Titel | Die Mauer I |
Material, Technik | Öl auf Leinwand |
Format | 100 cm x 100 cm |
Jahr, Ort | 2013 |
Tags | |
Kategorien | |
Info | 1365 11 27 5.4 von 6 - 12 Stimmen |
Kommentare
LG Peter
Dieses schöne, ästhetische, etwas kühl gehaltene Gemälde ist außerordentlich interessant, ist es doch in der Tradition des "sozialistischen Realismus" gemalt und deutet zum historischen Ereignis des Mauerbaus eine eher ambivalente Haltung an, was durch die emotionslosen, beinahe starren Mienen der Akteure noch unterstrichen wird.
Ich als in Westberlin, während des Kalten Krieges Aufgewachsener sehe das naturgemäß mit ganz anderen Augen. Es brauchte einige Zeit, bis ich als Kind begriff, weshalb "unsere Brüder und Schwestern" in der "sowjetischen Besatzungszone" uns eingemauert hatten, weshalb DDR-Grenzer auf ihre eigenen Leute schossen, wenn diese versuchten, die Mauer zu überwinden.
Das ist nun alles passé. Aber, wie im Begleittext zur Bilderserie ganz richtig angemerkt, ist die ehemalige Teilung in zwei Staaten (auf gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene) noch immer nicht gänzlich überwunden. Erstaunlich, wo doch die Mauer inzwischen genau so lange nicht mehr steht, wie sie einst gestanden hat. Die Narbe ist sozusagen immer noch nicht verheilt.
Sehr schönes Werk, auch Deine anderen Bilder gefallen mir sehr gut, besonders der Ausdruck des Soldaten ist bewegend.